Probleme am Tesla Model 3 | Krankheiten, Mängel & Schwachstellen | Bremsen, Batterien, Fahrwerk, Software & Co. | alle Tesla Model 3 Typen

2019 Tesla Model 3 Rear.jpg

Bild: VauxfordCC BY-SA 4.0, Link

Wer an die Elektromobilität denkt, dem kommt direkt das Tesla Model 3 in den Sinn. Kein Wunder, denn bis Mitte 2021 war der Amerikaner das weltweit meistverkaufte Elektroauto.

Rund eine Million Fahrzeuge wurden zwischen 2017 und 2021 an die Kunden ausgeliefert. Tesla war es gelungen, das E-Auto für die breite Masse zugänglich zu machen. Allerdings nicht ohne Probleme.

Ein Blick in die bekannten Suchmaschinen reicht aus, um festzustellen, dass die ersten Modelle des Tesla Model 3 von zahlreichen Kinderkrankheiten betroffen waren. Und auch in den Folgejahren wurden die Probleme nicht weniger.

Ob defekte Batterien, technische Mängel oder Schwierigkeiten beim TÜV: Es gibt nicht wenige Tesla-Besitzer, die sich über ihren Elektroflitzer ärgern.

Das ist für CarWiki.de ein triftiger Grund, um die typischen und bekannten Mängel des Tesla Model 3 aufzulisten. Im folgenden Beitrag sammeln wir die häufigsten Schwachstellen – gemeinsam mit Ihnen! Sie kennen weitere Fehler, die noch nicht zu finden sind?

Nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion am Ende des Ratgebers, um von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Vielen Dank!

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Probleme mit dem Tesla Model 3 (seit 2017)

Das Tesla Model 3 wurde Ende 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt und ab Juli 2017 in Masse produziert. Der Marktstart in Europa erfolgte allerdings erst wenige Jahre später, genauer gesagt im Februar 2019. Das hatte den Vorteil, dass die meisten Kinderkrankheiten bereits ausgebessert waren.

Dennoch klagen nicht wenige Autobesitzer über Probleme. Nicht nur deshalb wurde das Tesla Model 3 in den vergangenen Jahren mehrfach überarbeitet. Die ersten Modelle sind in ihrer Form nicht mehr erhältlich, da sich nicht nur Antriebskonzept, sondern auch die Batteriekapazität änderten (Liste der technischen Daten).

Derzeit stehen neben dem klassischen Tesla Model 3 mit Hinterradantrieb auch zwei Modelle (Long Range & Performance) mit Allradantrieb und größerer Batteriekapazität (79 kWh statt 60 kWh) zur Auswahl (Liste aller Motoren).

Akku als größte Schwachstelle?

Der Akku des Tesla Model 3 gilt als größte Schwachstelle, denn hierüber ist immer wieder von Problemen zu hören. Allerdings gilt die Thematik nicht gleich für alle Modelle, denn je nach Baujahr, Produktionsland und Modell werden unterschiedliche Batterien verwendet.

Bei den ersten Modellen sowie den Basisvarianten aus den USA werden Akkus von LG Chem genutzt, bei den leistungsstärkeren Modellen kommt eine größere Batterie der Panasonic Corporation zum Einsatz.

Insbesondere der Lithium-Eisen-Phosphat-Akku (LFP-Akku) von CATL, der seit Dezember 2020 in den importierten Basismodellen aus China (!) verbaut ist, macht Sorgen. Er fällt mit Defiziten bei der Reichweite, eine geringen Ladeleistung sowie hoher Selbstentladung auf.

Diese Batterie ist besonders kälteempfindlich, was sich bei einer Nutzung im Winter bemerkbar macht. Immerhin: Tesla konnte die Probleme mithilfe von Software-Updates lindern.

Weiterhin ist häufiger von defekten Batterien zu hören. Die Probleme beginnen mit einer Fehlermeldung im Display, die über eine reduzierte Ladeleistung informiert. Wenig später folgt der Batterietod, sodass ein Wechsel des Akkus unumgänglich ist.

Immerhin: Tesla kennt den Fehler und übernimmt die Kosten – zumindest in den meisten Fällen.

Mängel bei der Hauptuntersuchung

Im aktuellen TÜV-Report ist das Tesla Model 3 noch nicht zu finden, denn die frühen Modelle haben die erste Hauptuntersuchung gerade erst hinter sich. Dennoch haben wir mit Prüforganisationen gesprochen, um die typischen Mängel herauszufinden.

Für Diskussionen sorgt unter anderem der fehlende OBDII-Anschluss, der sich erst seit Mitte 2020 im Fußraum befindet. Weil einige Prüfer mit der Technik des Model 3 noch keine Erfahrung haben, stellt Tesla auf der eigenen Support-Seite die wichtigsten Informationen zur Verfügung.

Sicher ist, dass es keinesfalls verständlich ist, den ersten TÜV-Termin problemlos zu überstehen. Das hohe Gewicht der Batterie macht sich vor allem am Fahrwerk bemerkbar, das mit einem hohen Verschleiß an den Querlenkern und Lagerungen auffällt.

Nicht selten verweigert auch die Beleuchtung den Dienst. Mit ähnlicher TÜV-Kritik war auch das Tesla Model S schon in die Kritik geraten.

Typisch für Elektroautos: Die Bremsen werden selten genutzt, was zur erhöhten Rostbildung führt.

Auch, wenn die Bremswirkung darunter nicht zwingend leidet, kann es nicht schaden, die Bremsscheiben durch kräftigere Bremsvorgänge gelegentlich „freizubremsen“.

Sonst kann es passieren, dass der TÜV-Prüfer zum Nachholtermin bittet und ein Austausch der Bremsscheiben und -beläge notwendig ist.

Ärger um defekte Wagenheberaufnahmen

Offenbar sind nicht wenige Fahrzeuge von verbogenen oder gerissenen Wagenheberaufnahmen betroffen. Was Tesla zunächst als „kosmetische Schäden“ verharmloste, könnte bei der Hauptuntersuchung für ernsthafte Probleme sorgen, denn es handelt sich um tragende Fahrzeugteile.

Eine Reparatur ist teuer, denn der Austausch des gesamten Batteriemoduls ist notwendig.

Es lohnt sich also, einmal unter das Fahrzeug zu schauen, bevor die nächste Hauptuntersuchung ansteht. Die Schäden an den Aufnahmen der Wagenheber sind offenbar während der Produktion entstanden und lassen sich nicht auf eine unsachgemäße Nutzung eines Wagenhebers zurückführen.

Stufen-Widerstand: Ärger mit der Lenkung

Bei mehreren Fahrzeugen, die in der zweiten Jahreshälfte 2022 in der deutschen Fabrik in Brandenburg (und teils auch in China) gebaut wurden, gibt es offenbar Probleme mit der Lenkung.

Autofahrer berichten, dass die Lenkung einen “Widerstand in kleinen Stufen” aufweist, vergleichbar mit dem Scrollrad einer Computermaus. Der Neustart des Fahrzeugs blieb ohne Erfolg.

Zunächst tauschte Tesla bei einigen Autobesitzern das Lenkgetriebe, was offenbar keine Besserung brachte. Nun soll ein Software-Update den ungewöhnlichen Stufen-Widerstand am Tesla-Lenkrad beseitigen. Das Ergebnis ist offen. CarWiki.de bleibt für Sie dran!

Hinweis: Dieses Problem kannten wir von CarWiki ursprünglich nur aus dem Model Y, nach Hinweis eines Lesers kommt es wohl aber auch bei vielen Model 3 aus Q3/Q4 2022 vor.

Das sagen Besitzer zum Tesla Model 3

Selbstverständlich lassen wir auch Autobesitzer*innen sowie Leser*innen aus unserer CarWiki-Community zu Wort kommen.

Zu den häufigsten Kritikpunkten, die uns genannt wurden, gehören diverse Mängel bei der Auslieferung, darunter hauptsächlich Lackschäden, grobe Spaltmaße und die erwähnten Schäden am Unterboden. Kratzer und Beulen am neuen Auto sind keine Seltenheit.

Die Verarbeitungsqualität ist offenbar nicht so hoch, wie es von den Autokäufern gewünscht ist. Kratzer auf dem Armaturenbrett, fehlerhaft montierte Lenkräder oder abfallende Schaltknüppel sorgen für Unmut.

Hinzu kommen Risse in der Windschutzscheibe. Es lohnt sich also, bei einem neuen Auto genauer hinzusehen.

Die Antriebswellen gehen offenbar häufiger kaputt und es kommt zum Ausfall verschiedener Funktionen. Die Elektronik macht gelegentlich Sorgen, auch in Hinblick auf die Ladetechnologie bzw. die Reichweite.

Autofahrer klagen über Undichtigkeiten im Innenraum, meist im Kofferraum oder im Bereich des Sonnendachs.

Rückrufe: Von Schönheitsfehlern bis Sicherheitsmängeln

Eine Anfrage beim Kraftfahrt-Bundesamt offenbar weitere Schwächen des Tesla Model 3, nämlich die vergangenen Rückrufaktionen. Die Besitzer mussten unter anderem wegen fehlerhafter Gurtbefestigungen, einem verdrehten Seitenairbag und einem Softwarefehler, der zum Ausfall des E-Call-Systems führen konnte, in die Werkstätten.

Insbesondere Fehler bei der Produktion sorgten für mehrere Rückrufe. So wurden unter anderem die Bremsen nicht ordnungsgemäß befestigt und diverse Fahrwerkskomponenten fehlerhaft verschraubt.

Die vertauschten Anschlüsse im Kabelbaum, die zu fehlerhaften Kameraansichten führten, waren das kleinste Problem.

Eine ungenügende Kühlung der Prozessoren konnte einen Ausfall diverser Fahrzeugsysteme verursachen.

Zudem wurde im (Renn-)Streckenmodus die Einheit der Geschwindigkeit nicht angezeigt, was sich durch eine Aktualisierung der Software beheben ließ.

Bekannte Schwachstellen des Tesla Model 3

  • defekte Akkus, geringe Ladeleistung & Reichweite
  • hohes Gewicht: erhöhter Verschleiß am Fahrwerk
  • Hauptuntersuchung: rostige Bremsen, defekte Beleuchtung
  • gerissene/verbogene Wagenheberaufnahmen
  • diverse Mängel bei der Auslieferung

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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Ergänzende CarWiki-Beiträge zum Tesla Model 3

 

6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Auf der Model Y – Seite wird das aktuell auftretende Problem mit der „Maus-/Scrollrad“-Lenkung beschrieben. Dieses betrifft ebenso etliche Model 3 aus Q3/Q4 2023.

    Antworten
    • Danke für die Info! Wir werden das ebenfalls im Artikel einarbeiten! Beste Grüße

      Antworten
      • fsk1978@web.de
        November 3, 2023 6:18 pm

        die verlässlichkeit tesla zu mercedes benz in bezug 100.000-500.000km

        Antworten
        • Micha (Team CarWiki)
          November 6, 2023 7:50 am

          Guten Tag,

          das lässt sich pauschal schwer sagen und hängt auch bei MB vom Motor und der Pflege ab. Tesla Akkus halten im Schnitt nach 240.000 km Laufleistung noch rund 90 % der ursprünglichen Kapazität.

          Viele Grüße

          Antworten
  • Also, die oberen vorderen Querlenker gehen bei fast allen in der Garantiezeit kaputt, dann die vorderen unteren Querlenker bei denen das Federbein montiert ist, dort reissen die Gummilager. Die neuen Teile sind nicht verbessert. Passiert also wieder. Hat nichts mit dem Gewicht zu tun. Geschieht wegen Wassereintritt beim Kugelgelenk und zu schlechter Gummiqualität und verdrehtem Einbau beim unteren!
    Von Batteriedefekten habe ich noch nicht viel gehört. Vorallem nicht von Panasonic Batterien. Meiner Ansicht nach haben alle Model 3 aus Fremont, auch das Standard Range+ entweder Panasonic Zellen aus der Gigafactory Nevada oder die neueren Modelle ab irgendwann im 2021, Catl LFP Zellen! Die LG Chem gibt es gemäss meinem Kenntnisstand nur in den Long Range und Performance Modellen aus China! Der LFP Akku machte zu Beginn sorgen. Seit den Updates nicht mehr. Siehe diverse Wintertests auf Youtube. Man muss den LFP Akku aber mindestens 1x/Woche auf 100% aufladen. Ansonsten kann das BMS den Akkustand nicht genau ermitteln. Da LFP Zellen eine viel geringere Spannungsdifferenz zwischen voll geladen und ungeladen haben! Es macht ihnen auch nicht viel aus, wenn sie auf 100% geladen werden. Zudem haben sie eine ca. doppelt so grosse Zyklenlebensauer von ca. 3’000 Vollzyklen vs. ca. 1’500 Vollzyklen NCA Panasonic. LG Chem wird ev. auch um 1’500 Zyklen sein, weiss ich aber nicht sicher.
    Viel wird über Rost berichtet, gesehen habe ich aber noch keinen, ausser den normalen Rostbefall an Fahrwerksteilen, der völlig normal ist!!! Mal schauen aber es könnte sich auch um dummes Geschwätz handeln, wir werden sehen.
    Wassereintritt hatte ich als er neu war im Kofferraum auch schon. Aber momentan nicht mehr, keine Ahnung weshalb?
    Die Elektronik zickt zwischendurch. Ein Reboot oder ein Update und die Sache läuft wieder. Halt wie beim Tablet oder PC…
    Ansonsten läuft das Ding sehr kostengünstig, da sehr effizient und beinahe wartungsfrei!

    Antworten

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