Audi Wartungsvertrag: Lohnt sich der Service? Alle Informationen sowie Kosten | Kilometerüberziehung, vorzeitige Kündigung & vieles mehr

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Bild: © CarWiki

Die Wartung und Inspektion nach Herstellervorgaben in einer offiziellen Vertragswerkstatt von Audi kann teuer werden. Selbst für kleinere Arbeiten, wie Ölwechsel sowie einer Sicht- und Funktionsprüfung, können mehrere hundert Euro fällig werden.

In diesem Fall ist es schön, wenn Sie für Ihren Audi einen Wartungsvertrag abgeschlossen haben. Statt hoher Werkstattrechnungen müssen Sie monatliche Beiträge bezahlen, was die Planungssicherheit verbessert und Belastungen des Kontos vermeidet.

Die Höhe dieser Beiträge ist vom Audi-Modell, der Vertragslaufzeit sowie den jährlichen Kilometern abhängig. Was im ersten Moment verlockend klingt, lohnt sich allerdings nicht immer.

Überdies gibt es einige Dinge, die Audi-Fahrer beachten sollten. Was passiert zum Beispiel bei einer Überziehung der vereinbarten Kilometer? Unter welchen Voraussetzungen lässt sich der Audi Wartungsvertrag kündigen? Und welche Leistungen sind vom Service ausgeschlossen?

Die Experten von CarWiki haben die Vor- und Nachteile des Audi Wartungsvertrags untersucht. Wir sagen, worauf Sie unbedingt achten sollten. Vielleicht haben Sie schon schlechte (oder gute) Erfahrungen gemacht?

Dann hinterlassen Sie am Ende des Beitrags gerne einen Kommentar mit Ihren Erlebnissen. Danke!

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Leistungen: Was ist durch den Audi Wartungsvertrag abgedeckt?

Bei Audi stehen drei unterschiedliche Wartungsverträge zur Auswahl, die sich nach dem Alter des Fahrzeugs bzw. der Nutzungsart, also private oder geschäftliche Verwendung, richten. Die abgedeckten Leistungen sind je nach Wartungspaket unterschiedlich.

Zu allen Wartungsverträgen gehört jedoch die sogenannte Ersatzmobilität, wodurch Kosten bis zu 35 Euro zzgl. Mehrwertsteuer für Mietwagen, etc. übernommen werden. Über die Art der Ersatzmobilität entscheidet der jeweilige Audi-Partner.

Zudem gilt das Angebot nur, wenn Leistungen erfüllt werden, die durch den Wartungsvertrag abgedeckt sind. Bei gewöhnlichen Reparaturen oder Instandsetzungen, die nicht zum vereinbarten Service gehören, gilt die Ersatzmobilität nicht.

Welche Leistungen abgedeckt sind, ist vom entsprechenden Wartungsvertrag abhängig. Es handelt sich immer um Lohn- und Materialkosten, also die komplette Wartung. Reparaturen, die einem gewöhnlichen oder erhöhten Verschleiß unterliegen, gehören nicht immer dazu.

Welcher Wartungsvertrag abgeschlossen werden kann, ist vom Fahrzeug abhängig. Für private Autos gelten andere Voraussetzungen als für Geschäftswagen. Zudem spielt das Alter eine Rolle.

Fahrzeuge, die leistungsgesteigert oder in anderer Form getunt sind, sind vom Service ausgeschlossen. Auch die S-, RS- und R8-Modelle von Audi sind für den Abschluss eines Wartungsvertrags nicht geeignet.

Viele Wartungspakete sind auch für Elektrofahrzeuge erhältlich. Fragen Sie Ihren Audi-Händler zu den individuellen Konditionen und Preisen. Meist werden die Leistungen durch die Prüfung des Ladesystems und der Hochvoltkomponenten ergänzt.

Wartung & Inspektion für private Gebrauchtwagen

Das Wartungspaket „Wartung & Inspektion“ eignet sich für alle privaten Audi-Modelle, die mindestens drei Monate alt sind. Ebenso spielen Alter, Kilometerstand und Zustand des Fahrzeugs keine Rolle.

Interessierte Audi-Fahrer können den Wartungsvertrag direkt online berechnen und buchen. Wir empfehlen dennoch den Besuch beim Vertragshändler, um passende Angebote und Rabatte zu bekommen.

Das Paket „Wartung & Inspektion“ umfasst alle wiederkehrenden Wartungen, darunter primär Ölwechsel an Motor und Getriebe (bei Automatik), der Austausch sämtlicher Filter (Luft-, Innenraum- & Kraftstofffilter) sowie Bremsflüssigkeit und Zündkerzen.

Alle Inspektionen werden durch die anerkannte Audi-Werkstatt und nach gültigen Herstellervorgaben durchgeführt. Es ist allerdings nicht möglich, Wartungen kostenfrei durchführen zu lassen, wenn sie gemäß Vorgabe noch nicht fällig sind.

Das Modell „Wartung & Inspektion“ ist für Gebrauchtwagen interessant! Bild: CarWiki

Audi Wartung Plus für private Neuwagen

Beim Kauf eines Audi-Neuwagens haben Kunden die Möglichkeit, das Paket „Audi Wartung Plus“ abzuschließen, das ausschließlich für neue Fahrzeuge gilt. Ergänzend zum oben genannten Wartungspaket gehören weitere Leistungen zum Umfang.

Bei Dieselfahrzeugen ist der Austausch der Glühkerzen inklusive, zudem werden alle zwei Jahre auch die Wischerblätter ausgewechselt. Bei Defekten an der Beleuchtung ist die Reparatur durch neue Glühbirnen kostenfrei.

Weiterhin ist der Klimaservice kostenfrei, also hauptsächlich das Auffüllen des Kältemittels. Im Falle einer Panne oder eines Unfalls bringt Audi das Fahrzeug in die nächstgelegene Werkstatt.

Reparaturen sind allerdings nur abgedeckt, sofern sie einem gewöhnlichen Verschleiß unterliegen. Neben Bremsbelägen und -scheiben werden auch Kupplung und Keilriemen ausgetauscht. Der Zahnriemenwechsel, der je nach Fahrzeug bis zu 1000 Euro kostet, ist im Paket „Audi Wartung Plus“ ebenfalls enthalten.

Audi Service Komfort für junge Gebrauchte

Das Paket „Audi Service Komfort“ entspricht in vielen Bereichen den Leistungen des Pakets „Wartung Plus“. Es ist auch für junge Gebrauchtwagen geeignet und nicht ausschließlich für Neuwagen.

Im Gegenzug gehören viele verschleißbedingte Reparaturen nicht mehr zum Umfang. Der Klimaservice sowie ein Wechsel von Keil- und Zahnriemen sind ausgeschlossen.

Einzig der Austausch der KupplungBremsscheiben und -beläge sowie Glühlampen, Zünd- bzw. Glühkerzen und Wischerblätter sind inklusive.

Weiterhin sind die klassischen Inspektionen und Wartungen, also Ölwechsel sowie Sicht- und Funktionsprüfung, kostenfrei. Eine Buchung des Pakets „Audi Service Komfort“ ist ausschließlich beim zuständigen Audi-Händler und nicht online möglich.

Kosten & Beiträge: Was kostet der Audi Wartungsvertrag?

Die Kosten für einen Audi Wartungsvertrag schwanken je nach Leistungsumfang zwischen 20 und 80 Euro. Die exakten Preise sind vom Fahrzeugmodell, dem Wartungspaket sowie Laufzeit und jährlicher Fahrleistung abhängig.

Bei der Fahrleistung können Audi-Fahrer aus festen Werten zwischen 10.000 und 30.000 Kilometern wählen. Die Dauer der Vertragslaufzeit schwankt zwischen 24 und 48 Monaten.

Während die Pakete „Audi Wartung Plus“ und „Audi Service Komfort“ ausschließlich über den zuständigen Vertragshändler buchbar sind, ist die Berechnung beim Paket „Wartung & Inspektion“ auch online möglich.

Dazu bieten Audi den interessierten Kunden ein spezielles Portal im Netz.

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass sich ein Besuch beim Autohändler trotzdem lohnt. Oftmals gibt es Rabattaktionen und Angebote, die einen günstigeren Monatsbeitrag ermöglichen. Zudem können die Konditionen individuell vereinbart werden.

Das ist wichtig, denn bei einer Überschreitung der jährlichen Fahrleistung (Kilometer überzogen) müssen Audi-Besitzer die anstehende Inspektion möglicherweise aus eigener Tasche bezahlen.

Daher sollten die Kilometer möglichst exakt festgelegt werden, um keinen hohen Beitrag zu zahlen, aber dennoch abgesichert zu sein.

Wichtig: Eine nachträgliche Anpassung der Fahrleistung ist auch während der Laufzeit möglich. Kontaktieren Sie dazu Ihren Händler oder die Audi Leasing, die für die Wartungspakete zuständig ist.

Wartung & Inspektion: Kostenrechnung am Beispiel des Audi A1

Die meisten Autobesitzer fragen, ob sich ein Wartungsvertrag aus finanzieller Sicht lohnt. Aus diesem Grund möchten wir am Beispiel des Audi A1 eine kleine Kostenrechnung vorstellen.

Wir haben einen Wartungsvertrag mit einer Laufzeit von 36 Monaten sowie einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern berechnet. Dafür müssen Audi-Fahrer 40,17 Euro im Monat bezahlen, insgesamt also 1440 Euro in drei Jahren.

Wir gehen davon aus, dass es sich um einen drei Monate alten Neuwagen handelt, der auch ohne Wartungsvertrag in die Audi-Werkstatt gebracht wird, um die Garantie zu erhalten und das Scheckheft vorbildlich zu pflegen.

Demzufolge stehen jährliche Inspektionen und Wartung an, sofern kein teures LongLife Motoröl verwendet wird. Nach dem ersten Jahr steht ein kleiner Service samt Ölwechsel bevor, der inklusive Ersatzwagen bis zu 200 Euro kostet. Möglicherweise fällt diese Inspektion weg.

Denn schon nach 24 Monaten bzw. 30.000 Kilometern ist eine größere Wartung vorgeschrieben. Hierbei wird das Fahrzeug auf seine Funktion überprüft und eine Dichtheitskontrolle von Motor sowie Motorkomponenten durchgeführt. Auch die verschiedenen Filter werden ausgewechselt. Dabei können Kosten bis zu 700 Euro anfallen, wobei nicht alle Leistungen (Klimaservice, Hauptuntersuchung, etc.) durch den Wartungsvertrag abgedeckt sind.

Im dritten Jahr erreicht das Fahrzeug eine Laufleistung von 60.000 Kilometern, sodass erneut ein großer Service notwendig ist. Dabei wird auch das Getriebeöl gewechselt, sofern der Audi mit einem Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet ist. Diese Kosten belaufen sich erneut auf bis zu 700 Euro.

Auf den ersten Blick halten sich die Kosten für Wartungsvertrag und die einzelnen Inspektionen bzw. Wartungen also die Waage. Das macht den Service interessant, doch die Realität hat gezeigt, dass Autobesitzer durch einen Wartungsvertrag oft mehrere hundert Euro mehr zahlen.

Dafür bleibt der Audi scheckheftgepflegt, die Höhe der Werkstattrechnungen ist egal und dank Ersatzwagen bleiben Sie auch während der Inspektion mobil.

Vorzeitige Kündigung: Was ist dabei zu beachten?

Ein Wartungsvertrag bei Audi lässt sich nicht einfach kündigen, andernfalls könnten Autobesitzer direkt nach einer großen Inspektion die Kündigung einreichen. Vor diesen Tricks hat sich Audi geschützt, denn eine vorzeitige Kündigung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Dazu gehört etwa der Fahrzeugverkauf. Wenn Sie Ihren Audi verkaufen, dann können Sie den Wartungsvertrag unter Vorlage eines Nachweises (Kaufvertrag, etc.) kündigen. Allerdings sollten Sie aufpassen. Laut Vereinbarung ist Audi berechtigt, eine Abstandsforderung zu verlangen.

Bevor Sie unbedacht die Kündigung einreichen, können Sie sich vorab über die Höhe dieser Forderung informieren. Eventuell ist der Käufer auch interessiert, den Wartungsvertrag zu übernehmen. Eine Umschreibung auf den neuen Eigentümer ist möglich.

Anders sieht es auch, wenn das Fahrzeug geklaut oder nach einem Unfall als Totalschaden gilt. In diesem Fall bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als den Wartungsvertrag zu kündigen und die „Abstandsforderung gemäß Aufhebungsvertrag“ zu zahlen.

Auch hierfür müssen Sie Nachweise in Form eines Gutachtens bzw. einer Diebstahlmeldung durch die Polizei vorlegen. Bei Fragen, Unklarheiten oder Kündigung hilft Ihnen der zuständige Audi-Partner weiter.

 

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Fazit: Wann lohnt sich ein Wartungsvertrag bei Audi?

Der Abschluss eines Wartungsvertrags bei Audi ist nur selten sinnvoll. Vor allem aus finanzieller Sicht sind die meisten Wartungspakete nicht empfehlenswert, denn Autobesitzer zahlen oft mehrere hundert Euro drauf.

Autofahrer sollten vor dem Abschluss einmal durchrechnen, ob sich das Gesamtpaket lohnt. Die Besitzer eines älteren Audis können das Fahrzeug auch in eine freie Werkstatt bringen, was unterm Strich deutlich günstiger ist.

Daher eignet sich der Wartungsvertrag insbesondere für Neuwagen, die beim Audi-Partner gewartet werden müssen, um die Garantie zu erhalten. Außerdem sorgen Wartung und Inspektion durch einen Vertragshändler für einen besseren Werterhalt.

Dazu kommt, dass sich kleinere Arbeiten, wie ein Austausch der Wischerblätter oder der Wechsel von Glühbirnen, auch selbst erledigen lassen. Zudem bringt die Ersatzmobilität nicht für jeden Autofahrer einen Mehrwert.

Bei einem guten Angebot oder Rabattaktionen, die immer mal wieder erhältlich sind, kann sich der Abschluss eines Wartungsvertrags trotzdem lohnen. Dazu müssen sich Autobesitzer allerdings auch sicher sein, dass sie das Fahrzeug in den nächsten Monaten nicht verkaufen.

Kurzum: Audi-Besitzer müssen selbst entscheiden, ob sich ein Wartungsvertrag für die eigenen Anforderungen eignet.

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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