Mitsubishi Outlander: Probleme, Schwachstellen & Rückrufe | Softwareprobleme, Kupplungsverschleiß & Co. | Klassische Fehler in der Übersicht

Bild: TokumeigakarinoaoshimaCC BY-SA 4.0, Link

Der Mitsubishi Outlander zählt zu den bekannten SUV-Modellen in Deutschland, auch wenn er mehr Familienauto als Geländewagen ist. Der japanische Automobilhersteller präsentierte den Outlander erstmals im Jahr 2003, mittlerweile ist das Modell hierzulande in der dritten Generation erhältlich.

Die vierte Baureihe ist (noch) nicht in Deutschland zu kaufen.

Dabei zögerte Mitsubishi nicht, neue Antriebe zu probieren: Der Mitsubishi Outlander gehörte zu den ersten SUV-Modellen, die mit Plug-in-Hybrid auf den Markt kamen. Ob sich diese Wagnisse lohnen, hat CarWiki.de überprüft.

Wir haben die häufigsten Probleme und Schwachstellen ermittelt und im folgenden Ratgeber zusammengefasst.

Worauf sollten Autobesitzer beim Mitsubishi Outlander achten? Dieser Frage sind unsere Experten auf den Grund gegangen. Dabei greifen wir gerne auf die Erfahrungen unserer Leser*innen zurück. Wenn Sie weitere Schwächen (z.B. nach der Inspektion) kennen, freuen wir uns über einen Kommentar am Ende des Beitrags. Vielen Dank!

Probleme mit dem Mitsubishi Outlander III Typ GF (seit 2012)

Die dritte Generation des Mitsubishi Outlander feierte ihre Premiere im Jahr 2012. Neben Benziner und Diesel war erstmals ab 2015 auch ein Plug-in-Hybrid erhältlich. Bei verschiedenen Modellpflegen (2015, 2018) wurden unter anderem die Motorisierungen angepasst.

Schwachstellen am Antrieb

Egal, ob Benziner, Diesel oder Plug-in: Der Mitsubishi Outlander zeigt verschiedene Schwächen im Bereich des Antriebs. Während bei konventionellen Modellen (insbesondere bei Dieselmotoren) von defekten Ausgleichswellen berichtet wird, fällt der Plug-in-Hybrid mit einer mittelmäßigen Akkuleistung auf.

Unter anderem ist ein Softwareproblem am PHEV (englisch für Plug-in-Hybrid electric vehicle) bekannt, das die Akkukapazität schrumpfen lässt. Autobesitzer berichten davon, dass ihr Fahrzeug nach etwa zwei Jahren nur noch 80 Prozent der ursprünglichen Leistung erbringt. Dieses Problem betrifft Fahrzeuge aus unterschiedlichen Baujahren, vor allem jedoch aus 2019.

Apropos Softwareproblem: Eine weitere Störung mit der Technik sorgte dafür, dass die Starterbatterie nicht mehr geladen wurde. Das führte mitunter dazu, dass sich das Fahrzeug nicht mehr starten ließ. Plug-in-Modelle aus den Baujahren 2014 und 2015 mussten daraufhin in die Werkstätten, um ein Softwareupdate durchführen zu lassen und die Zündkerzen zu wechseln. Wenn der Eingriff durchgeführt wurde, finden Autobesitzer im Serviceheft den Code „R 30331 11“, der den offiziellen Eingriff durch Mitsubishi kennzeichnet.

Rückmeldung der Fahrzeugbesitzer

Das Team von CarWiki.de hat Feedback der langjährigen Mitsubishi-Fahrer gesammelt und aufbereitet. Unter anderem wurde uns von mehreren Besitzern berichtet, dass es im Innenraum zum Wassereinbruch kommt. Das hat jedoch unterschiedliche Ursachen.

Bei einigen Autofahrern wurde das Schiebedach undicht, in anderen Fällen kam es im Kofferraum zum Eindringen der Feuchtigkeit. Hierfür sind die Dichtungen an der Heckklappe verantwortlich. Ein Autobesitzer vermeldete bei seinem Neuwagen einen Wassereintritt im Fußraum der Beifahrerseite. Allerdings kam die Feuchtigkeit nicht von außen, sondern aus der Klimaanlage, wo gesammeltes Kondenswasser nicht ablaufen konnte.

Apropos Klimaanlage: Das System steht bei zahlreichen Autofahrern in der Kritik, weil es verstärkt zu Problemen kommt. Verschiedene Defekte sorgen hierbei für eine reduzierte Leistung oder einen Komplettausfall der Klimaanlage.

Rückrufe: Von Softwareproblemen bis Korrosion

Der Mitsubishi Outlander der dritten Generation erlaubte sich viele Fehler, sodass es zu zahlreichen Rückrufaktionen kam. Die ADAC Datenbank listet die wichtigen Aktionen übersichtlich auf. So kam es unter anderem zu Problemen mit der Feststellbremse und einer ungeeigneten Verklebung des Schiebedachs. Die Überhitzung eines Relais zur Motorsteuerung konnte einen Ausfall des Motors verursachen.

Das ACC-System sorgte in der Anfangszeit für Probleme, weil der Radarsensor verschiedene Dinge, beispielsweise die Wände eines Tunnels, als Fahrzeug erkannte und einen Bremseingriff ausführte. Ein fehlerhaftes Steuergerät konnte einen Ausfall der Lenkkraftunterstützung verursachen und der Verriegelungsmechanismus der Türen fiel mit einer besonderen Temperaturempfindlichkeit auf.

Ebenso sorgte die Korrosion der hinteren Bremssättel für einen Rückruf. Aufgrund fehlerhaft interpretierter Kamerabilder spuckte der Notbremsassistent eine Warnung aus, was durch ein Softwareupdate behoben wurde.

Die Korrosion am Luftmassenmesser, Softwareprobleme mit dem Start-Stopp-System und eine erhöhte Verletzungsgefahr aufgrund eines fehlerhaften Rückhaltesystems in der zweiten Sitzreihe runden die Liste der Rückrufaktionen ab.

Probleme mit dem Mitsubishi Outlander II Typ CW (2006 bis 2012)

Bild: ToyotacoronaexsaloonCC BY-SA 4.0, Link

Die zweite Baureihe des Mitsubishi Outlander wurde 2006 präsentiert und kam hierzulande im Jahr 2007 auf den Markt. Das SUV wurde wahlweise von einem Benziner oder Dieselmotor angetrieben.

Bei einigen Modellen war gegen Aufpreis ein optionales CVT-Automatikgetriebe verfügbar, das sechs Gänge simuliert.

Im Frühjahr 2010 wurde in Deutschland eine Modellpflege umgesetzt, die optische Anpassungen erhielt und den Mitsubishi Outlander etwas hochwertiger machte. Ebenso wurde das Motorenangebot mit einem Diesel ergänzt, der 156 PS leistet und in Kombination mit dem Doppelkupplungs-Sportgetriebe TC-SST arbeitet.

Benziner TOP, aber Diesel FLOP

Bei den Ottomotoren zeigt sich der Mitsubishi Outlander fehlerfrei. Beide Benziner, also 2.0 (Baureihe 4B11) und 2.4 MIVEC (Baureihe 4B12), weisen keine typischen Schwachstellen auf. Bei sorgsamer Pflege und Wartung laufen die Motoren ohne Probleme, selbst bei hohen Laufleistungen.

Beim Dieselmotor sieht das anders aus, obwohl Mitsubishi auf Aggregate von Volkswagen bzw. Peugeot (PSA-Konzern) zurückgriff. Der kleinere Selbstzünder ist im VW-Konzern als 2.0 TDI der Motorbaureihe EA188 bekannt. Dieser Motor ist für die allgemeinen Schwierigkeiten mit dem Pumpe-Düse-System bekannt. Aber auch der Turbolader ist nicht standfest – die Verbrauchswerte sind hingegen ordentlich!

Der größere 2.2 DI-D Dieselmotor kommt aus dem Hause Peugeot. In Kombination mit dem Schaltgetriebe kommt es bei diesen Modellen häufiger zu Problemen mit der Kupplung, die im Laufe der Jahre durchrutscht. Als Ursache sind Undichtigkeiten am Wellendichtring bekannt, die auch einen verstärkten Ölverlust verursachen.

Das Getriebe als Schwachstelle

Das manuelle Schaltgetriebe bereitet seinen Besitzern keine Sorgen, sofern es geschont und sachgemäß genutzt wird. Beim häufigen Ziehen von Anhängern wird die Kupplung stark belastet, was sich im Alter durch Defekte und Schäden äußert. In diesem Fall stellt das optionale Automatikgetriebe die bessere Alternativ dar.

Allerdings ist auch diese Wandlerautomatik nicht von Problem verschont. Das CVT-Getriebe ist für die ungewöhnlich lauten Fahrgeräusche bekannt, auch wenn die Automatik sechs Gänge simuliert. Zudem berichteten einige Mitsubishi-Fahrer von einer möglichen Überhitzung des Getriebes. In diesem Fall sollte das Fahrzeug abkühlen, bevor die Fahrt fortgesetzt wird.

Wichtig ist, dass das Getriebe nur mit dem zugelassenen Öl betrieben wird. Andernfalls kommt es zu derartigen Problemen sowie einem erhöhten Verschleiß. Insgesamt ist der Ölwechsel beim CVT-Getriebe von Mitsubishi nicht zu vergessen, um möglichen Schäden vorzubeugen.

Der stärkere Dieselmotor wird in Kombination mit dem TC-SST Doppelkupplungsgetriebe betrieben. Bei diesem Getriebe kritisieren Autofahrer den unsanften Schaltvorgang, der mit steigender Laufleistung immer ruppiger wird. Durch den Kupplungsverschleiß trifft die Elektronik den Übergang nicht mehr perfekt. Ein Ölwechsel samt Softwareupdate kann helfen.

Rückrufe: Korrosion, Kabelbrand & mehr

Ein Blick in die Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamtes offenbart die zahlreichen Rückrufaktionen des Mitsubishi Outlander. Zu den Kleinigkeiten gehören die ungeeignete Verklebung des Glasschiebedachs und die Korrosion einer Steckverbindung für die Sitzheizung. Schlimmere Auswirkungen hatte ein defektes Rückschlagventil, das einen Ausfall der Bremskraftunterstützung zur Folge hatte.

Wasser, das in den Motor des Scheibenwischers eindringt, kann eine Korrosion und den Funktionsausfall verursachen. Ein Kabelbrand im Motorraum war infolge eines aufgescheuerten Kabels nicht auszuschließen, was zum Rückruf führte.

Ein Ausfall des Bremslichtschalters und der Bruch des Auspuffhitzeschildes sind ebenfalls in der Liste der Herstelleraktionen zu finden. Der Bruch des Riemenspanners führte bei einigen Fahrzeugen zum Ausfall des Motors.

Zusammenfassung der Probleme am Mitsubishi Outlander

  • Defekte Ausgleichswellen (v.a. bei Dieselmotoren)
  • Mittelmäßige bzw. stark nachlassende Akkuleistung (Plug-in-Hybrid)
  • Ladeprobleme der Starterbatterie (Plug-in-Hybrid)
  • Fehleranfällige Klimaanlage
  • Getriebeprobleme (Outlander II, Typ CW)

Baureihen des Mitsubishi Outlander

  • Mitsubishi Outlander 1. Baureihe (2003 bis 2007)
  • Mitsubishi Outlander 2. Baureihe (2007 bis 2010)
  • Mitsubishi Outlander 2. Baureihe (Facelift Nr. 1) (2010 bis 2012)
  • Mitsubishi Outlander 3. Baureihe (2012 bis 2015)
  • Mitsubishi Outlander 3. Baureihe (Facelift Nr. 1) (2015 bis 2018)
  • Mitsubishi Outlander 3. Baureihe (Facelift Nr. 2) (2018 bis 2022)

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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Weitere Ratgeber zum Mitsubishi Outlander

 

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Seit längerer Zeit dringt aus dem Motorraum Abgasgeruch ins Fahrzeuginnere unseres Outländers Bj. 2016 99. 890 km. Alle angefragten Werkstätten sagen, das könnte der Krümmer sein, wäre aber ein riesiger Arbeitsaufwand und die Gefahr, das Bolzen abreissen wäre auch sehr groß. Wir haben das Auto bei rund 88.000 km im Jahr 2023 gekauft, dazu eine Gebrauchtwagen-Garantie bis 100.000 km. Haben Sie irgendwelche Ratschläge oder Erfahrungen zu diesem Problem? Wir möchten Ende Mai in Urlaub fahren, und nicht das Risiko eingehen irgendwo in Frankreich mit dem Auto liegen zu bleiben.

    Vielen Dank im voraus!
    G. Neumann

    Antworten
    • Micha (Team CarWiki)
      April 3, 2024 2:50 pm

      Guten Tag,

      bemerken Sie den Geruch nur im Stand mit laufendem Motor (z.B. längere Rotphase an der Ampel) oder stetig während der Fahrt?

      Die erste Diagnose der angefragten Werkstätten kann durchaus korrekt sein. Häufig liegt es am Krümmer oder an einer Undichtigkeit woanders im Abgastrakt bzw. Motorraum (Flansch, Schläuche etc.).

      Viele Grüße

      Antworten

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