Renault Kangoo Probleme | Krankheiten, Mängel & Schwachstellen | Turbolader, Verarbeitung, Ölverbrauch, Bremsanlage & Co.

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Bild: Tokumeigakarinoaoshima – CC BY-SA 4.0, Link

In diesem Ratgeber behandeln wir die Probleme & Schwachstellen des Renault Kangoo. In unseren Recherchen werten wir TÜV, DEKRA und ADAC Daten aus und befragen zusätzlich noch die Fahrer des vielseitigen Hochdachkombis.

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Baureihen des Renault Kangoo

  • Renault Kangoo I (1998 bis 2003)
  • Renault Kangoo I (Facelift Nr. 1) (2003 bis 2009)
  • Renault Kangoo II (2008 bis 2013)
  • Renault Kangoo II (Facelift Nr. 1) (2013 bis 2022)
  • Renault Kangoo III (seit 2021)

Probleme der Baureihe Renault Kangoo III (seit 2021)

Merkbar größer und breiter als seine Vorgänger ist die dritte Modellgeneration des Renault Kangoo. Wieder gibt es auch praktisch baugleiche Derivate des Wagens von Nissan und Mercedes.

Das Erscheinungsbild wurde der aktuellen Renault Linie angepasst, insgesamt kommt der Kangoo III deutlich kantiger angefahren. Auf die verlängerte Version wie bei der ersten und zweiten Baureihe muss noch etwas gewartet werden.

Angetrieben wird der Kangoo III von einem Vierzylinder Benziner mit 1,33 Liter Hubraum und Direkteinspritzung. Dieser TCe Motor wurde ebenfalls in Zusammenarbeit mit Mercedes entwickelt und ist in zwei Leistungsstufen zu haben (100 und 130 PS).

Als Alternative steht der immer wieder weiterentwickelte und bewährte 1.5 dCi Turbodiesel mit 75, 95 oder 115 PS zur Auswahl.

Ein manuelles Sechsgang Schaltgetriebe ist bei allen Motorvarianten Serie, ein automatisches Siebengang Doppelkupplungsgetriebe in Planung.

Seit Mitte 2022 ist der Kangoo III auch als Elektrofahrzeug verfügbar.

Turboladerdefekte beim Diesel

Wie auch schon in der Vergangenheit kann beim 1.5 Liter dCi Turbodieselmotor mit Commonrail Einspritzung der Turbolader Defekte aufweisen, wenn die Aufwärm- und Abkühlphasen der Maschine nicht beachtet sowie die Termine für den Motorölwechsel mit der vorgeschriebenen Ölqualität nicht eingehalten werden.

Die Reparatur ist zeitaufwendig, erfordert ein spezielles Fachwissen und kostet dementsprechend viel.

Sonstiges

Der Kangoo III ist noch zu kurz auf dem Markt, um über große Schwachstellen berichten zu können.

Verarbeitungsmäßig dürfte die Qualität stark zugenommen haben, was besonders im Innenraum gut erkennbar ist. Vom 1.33 Liter Benziner, der schon seit einigen Jahren u.a. im Renault Megane und diversen Mercedes Modellen verbaut wird, sind bis jetzt keine großen Probleme bekannt geworden.

Mit verschlissenen Bremsanlagen und defekten Fahrwerken ist erst nach höheren Laufleistungen zu rechnen (ab rund 100.000 Kilometer und mehr).

Rost dürfte, so wie bei anderen Renault Modellen der jüngere Vergangenheit, auch beim Kangoo III kein großes Thema mehr sein.

Probleme der Baureihe Renault Kangoo II (2008 bis 2021)

Bei der zweiten Generation des Kangoo wurde von Renault die Megane / Scenic Plattform als Grundlage genommen.

Dementsprechend ist das Auto etwas länger und breiter als sein Vorgänger, was auch optisch gut erkennbar ist. Vom Konzept her blieb alles gleich, die Karosserie wirkt noch etwas rundlicher, die gute Funktionalität ist weiterhin gegeben.

Wie gehabt ist der Wagen mit hinteren Schiebetüren ausgestattet, je nach Bedarf konnte eine Kurz- oder Langversion bestellt werden. Das Angebot an Motoren war aber von Anfang an etwas eingeschränkt.

So konnten als Benziner nur der 1.2 TCe und 1.6 Liter 16V Vierzylinder geordert werden. Die meisten Kunden griffen aber ohnehin zum Dieselmotor.

Hier wurde nur der bewährte 1.5 Liter dCi Selbstzünder angeboten, der in unterschiedlichen Leistungsstufen (68 bis 115 PS) verfügbar war. Geschaltet wird beim Renault Kangoo II zumeist über ein manuelles Fünfgang oder Sechsgang Getriebe, für den stärksten Benziner gab es eine Viergang Wandlerautomatik als Alternative.

Fahrwerk verschlissen

Wer einen gebrauchten Renault Kangoo II in Betracht zieht, sollte unbedingt das ganze Fahrwerk einer genauen Prüfung unterziehen.

Ob Stoßdämpfer und Federn, Spurstangen oder Antriebswellen und stellenweise das Lenkgetriebe, hier handelt es sich um Schwachstellen, bei denen immer wieder Probleme durch erhöhten Verschleiß auftreten können.

Eine Reparatur ist normalerweise zwar keine Hexerei und kann von jedem freien Betrieb mit guten Nachbauteilen relativ kostengünstig durchgeführt werden, der lästige Werkstattbesuch beliebt, einem aber nicht erspart.

Mäßige Qualität im Innenraum

Klappern und Knacken im Innenraum ist auch beim Renault Kangoo II eher die Regel aus die Ausnahme.

Die eingesetzten Kunststoffe und Sitzbezüge wirken nicht hochwertig, das Interieur erscheint oft schon nach einigen zehntausend Kilometern Fahrleistung ziemlich abgenützt. Dabei handelt es sich um optische Fehler, die Funktionalität des Wagens leidet kaum darunter.

Bremsen mangelhaft

Hohe Laufleistungen und das Ausnützen der Zuladung lassen die Bremse schnell verschleißen. Besonders die Bremsscheiben und die Bremsklötze nutzen sich rasch ab.

Ein Austausch dieser Komponenten in der Renault Fachwerkstatt verursacht merkbare Kosten.

Wer zu qualitativ hochwertigen Nachbauteilen greift und den Einbau in einer freien Werkstatt durchführen lässt kann so ordentlich bei den Ausgaben einsparen.

Turbolader und Injektoren defekt

Diese Probleme treten beim 1.5 Liter Dieselmotor immer wieder auf. Die Injektoren lassen sich relativ einfach austauschen, der Wechsel vom Turbolader erfordert Erfahrung, Fachwissen und ein sehr sauberes Arbeiten.

Durch die Ersatzteilkosten (in diesen Fällen empfiehlt es sich auf Originalteile von Renault zu vertrauen) und den Arbeitsaufwand sind beide Reparaturen nicht billig.

Hoher Ölverbrauch beim 1.2 TCe Benziner

Leider gibt es bei diesem modernen Triebwerk Probleme mit den Kolbenringen, bei steigender Fahrleistung nimmt der Ölverbrauch merkbar zu.

Obwohl der Direkteinspritzer mit Turboaufladung der stärkste und theoretisch der beste Benzinmotor für den Kangoo II wäre, kann keine Empfehlung für dieses Aggregat ausgesprochen werden.

Zusätzlich gibt es auch noch Schwierigkeiten mit der Steuerkette, die sich gerne längt und dann ausgewechselt werden muss. Erkennbar ist das besonders beim Kaltstart durch laute Rasselgeräusche aus dem Motorraum.

Sonstiges

Im Großen und Ganzen ist der Renault Kangoo II ein langlebiges Fahrzeug mit einem hohen Nutzwert, wenn die Inspektionen korrekt eingehalten werden.

Bei der Wahl des Motors ist es am besten, wenn man auf den TCe Benziner verzichtet und zu einer gepflegten Dieselvariante greift. In puncto Verarbeitung sind gewisse Abschläge zu machen, dafür sind gebrauchte Autos relativ günstig zu haben.

Der Kangoo II wurde als Kleintransporter auch als Nissan Modell verkauft, sehr häufig ist er auch unter der Bezeichnung Citan als praktisch baugleiches Modell von Mercedes zu finden.

Probleme der Baureihe Renault Kangoo I (1998 bis 2009)

Der Renault Kangoo I war einer der erste modernen Hochdachkombis, der dank seiner Vielseitigkeit diese Fahrzeugklasse erst richtig populär machte. Ab 1998 löste er seinen Vorgänger, den eher als reinen Kleintransporter eingesetzten Renault Rapid, erfolgreich ab.

Obwohl nur rund vier Meter lang, kann der Kangoo mit seinem Platzangebot, besonders in der Langversion, mehr als überzeugen. Der relativ rundlich gezeichnete Wagen war nicht nur als gewerblich genutzter Kleintransporter ein großer Erfolg, er konnte auch in der Pkw Version als pfiffiger Familienwagen viele Freunde gewinnen.

Dank der hinteren Schiebetüren ist das Zusteigen in engen Parklücken einfach und im Kofferraum ist mehr als genug Platz vorhanden. Unter der Motorhaube ist bewährte Renault Großserientechnik verbaut, wodurch der Kangoo I sparsam und relativ wirtschaftlich zu betreiben ist.

Zum Einsatz kommen die bekannten 1.2, 1.4 und 1.6 Liter Vierzylinder Benziner wie auch die besonders langlebigen 1.5 und 1.9 Liter Vierzylinder Dieselmaschinen.

Die Kraftübertragung an die Vorderräder erfolgt mittels Fünfgang Schaltgetriebe. Für die stärksten Motorisierungen wurde auch Allradantrieb angeboten.

Bremse abgenützt

Vor allem bei Dauerläufern mit hohem Kilometerstand ist eine Überprüfung der Bremsanlage ein Muss.

Scheiben und Bremsklötze nützen sich besonders unter Vollbelastung des Wagens rasch ab, auch die hintere Trommelbremse kann relativ bald neue Beläge benötigen.

Undichte Bremszylinder sind beim Kangoo I ebenfalls hin und wieder ein Thema. Ersatzteile sind aber günstig über das Internet zu haben, der Einbau kann in jeder freien Werkstatt preiswert durchgeführt werden.

Auspuff undicht

Rostige Auspuffanlagen sind bei der ersten Kangoo Generation ebenfalls häufig anzutreffen. Eine genaue Überprüfung schützt vor unangenehmen Überraschungen.

Preiswerte Endtöpfe, aber auch komplette Abgasstränge, können relativ günstig als Nachbauteile online erworben werden. Schwierig ist der Einbau nur dann, wenn diverse Schrauben verrostet sind, was aber leider oft der Fall ist.

Klappergeräusche im Innenraum

Wer einen Renault Kangoo der ersten Baureihe fährt, muss mit diversen Knack- und Klappergeräuschen im Innenraum leben. Grund dafür sind eine lässige Verarbeitung sowie die nicht gerade hochwertig wirkenden verbauten Kunststoffe.

Auf die Funktionalität des Autos wirkt sich das aber in keiner Weise negativ aus.

Turbolader und Injektoren defekt

Der kleine 1.5 Liter Dieselmotor läuft grundsätzlich sehr lange. Mangelndes Warmfahren und verschleppte Motorölwechsel können aber nach höheren Laufleistungen einen Schaden am Turbolader hervorrufen.

Dieser ist in der Fachwerkstatt nur sehr teuer zu beheben. Außerdem erfordert diese Reparatur eine große Fachkenntnis sowie ein sauberes Arbeiten, damit sich dieser Schaden nicht bald wiederholt.

Die Injektoren geben ebenfalls gerne ihren Dienst auf, ein Austausch ist ebenfalls kostspielig.

Mangelhafte Beleuchtung

Ältere Kangoo I haben oft eine schwache bzw. defekte Beleuchtung. Entweder sind Birnen durchgebrannt, die Scheinwerfer verstellt oder die Reflektoren bzw. die Verglasung abgenützt.

Die beiden ersten Punkte sind günstig und schnell behebbar. Beim letzten muss oft der Scheinwerfer komplett ausgetauscht werden, was relativ teuer ist.

Sonstiges

Hin und wieder kann auch Rost an der Karosserie und am Fahrwerk ein Thema sein. Die Spurstangen, Federn, Antriebswellen und Stoßdämpfer sollten vor einem Gebrauchtwagenkauf ebenfalls genau gecheckt werden.

Sowohl die Benzinmotoren als auch die Dieseltriebwerke sind, bis auf die angeführten Punkte beim 1.5 dCi Aggregat, zumeist robuster als gedacht und für sehr hohe Laufleistungen gut, wenn die Wartung nicht versäumt wird.

 

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Zusammenfassung der Probleme am Renault Kangoo

  • Turbo defekt beim 1.5 Liter Dieselmotor
  • lässige Verarbeitung verursacht Geräusche im Innenraum
  • Bremsanlage verschlissen
  • 1.2 TCe Benzinmotor leidet unter hohem Ölverbrauch
  • Diverse Komponenten am Fahrwerk ausgeschlagen und defekt

 

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Kangoo III 2020 gekauft: Thermostat/Gehäuse defekt-wurde während Garantie Januar 2022 gewechselt, im Mai 2023 wieder defekt. Wird auf Kulanz gewechselt-z.Z. schwer lieferbar.
    Feststellbremse hinten rechts fest- auf eigene Kosten gewechselt.

    Antworten
    • Hallo Stephan, vielen Dank für deinen Bericht – sehr wertvolle Informationen! Beste Grüße und allzeit gute Fahrt

      Antworten
  • Probleme mit der Elektrik: Blinker, Zentralverriegelung, Hupe und Innenbeleuchtung funktionieren nur sporadisch. Lt Auskunft der Renaultwerkstatt liege das an einem sogen. Steuermodul welches aber nicht mehr lieferbar sei! Wat nu?

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    • Das hört sich nicht gut an – diese Module sind leider alternativlos. Ggf. ist ein gebrauchtes auf dem Markt zu finden. Liebe Grüße und halten Sie uns auf dem Laufenden

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