Land Rover Defender Probleme | Mängel, Schwachstellen & Krankheiten | Rost, Ölverlust, Fahrwerk, Wasserpumpe, Software & Co.

2020 Land Rover Defender SE Diesel Automatic 2.0.jpg

Bild: Vauxford – CC BY-SA 4.0, Link

In diesem Artikel thematisieren wir die Probleme, Mängel & Schwachstellen des Land Rover Defender. In unseren Recherchen werten wir TÜV, DEKRA und ADAC Daten aus und befragen außerdem die Fahrer des britischen Geländewagen-Klassikers.

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Baureihen des Land Rover Defender

  • Land Rover Defender I (1990 bis 2007)
  • Land Rover Defender I (Facelift Nr. 1) (2007 bis 2016)
  • Land Rover Defender II (seit 2020)

Probleme der Baureihe Land Rover Defender II (seit 2020)

Rund vier Jahre nach der Einstellung des Defender I brachte Land Rover Mitte 2020 die zweite Modellgeneration des Geländewagens zu den Händlern. Das Auto hat mit seinem Vorgänger nur noch den Namen und eine gute Geländetauglichkeit gemeinsam.

Ansonsten unterscheidet es sich deutlich von der rustikalen Beschaffenheit des Defender I und lehnt sich in den meisten Belangen stark an die luxuriösen Range Rover Modelle sowie den Land Rover Discovery an.

Gewisse Designelemente vom Ur-Defender wurden übernommen und in das Erscheinungsbild des nun gut 20 Zentimeter breiteren Autos integriert. Es gibt auch wieder unterschiedliche Fahrzeuglängen (4,60 bzw. bis zu 5,35 Meter). Neben den reinen Passagiermodellen sind auch kommerzielle Varianten (Pickup bzw. Transporter) verfügbar.

Allradantrieb ist natürlich bei jeder Version serienmäßig, und für die Kraftübertragung sorgt in der Regel eine Achtgang-Automatik von ZF. Neu ist auch die Einzelradaufhängung, wodurch das Fahrwerk jetzt einen merkbar besseren Komfort bietet.

Unter der Motorhaube des Defender II verrichten Vier-, Sechs- oder Achtzylinder-Benziner (2.0 bis 5.0 Liter Hubraum und 300 bis 585 PS) sowie Vier- und Sechszylinder Common Rail-Dieselaggregate (2.0 bis 3.0 Liter Hubraum und 200 bis 300 PS) ihren Dienst. Eine Hybridvariante (2.0 Liter Benziner und Elektromotor) mit rund 404 PS Leistung ist ebenfalls erhältlich.

Kühlmittelpumpe defekt

Der Antriebsriemen der Kühlmittelpumpe neigt zu vorzeitigem Verschleiß, was zu einem Riemenriss führen kann. Ein Ausfall der Kühlmittelpumpe kann zu Motorüberhitzung, Brandgefahr (Turboladerüberhitzung) und im Extremfall sogar zu Motorschäden führen.

Land Rover hat daher einen weltweiten Werkstattrückruf zu diesem Problem gestartet, bei dem der Riemen ausgetauscht wird.

Infotainment und Navigation können ausfallen

Hin und wieder gibt es Probleme mit der Navigation, bei denen die Routenführung nicht funktioniert. Auch das Infotainmentsystem kann sporadische Ausfälle aufweisen. Ein Navi-Update in der Werkstatt sollte Abhilfe schaffen.

Sonstiges

Der Land Rover Defender II ist noch nicht lange auf dem Markt, und bislang sind keine großen Schwachstellen bekannt. Die Motoren, Getriebe und das Fahrwerk geben kaum Anlass zur Klage, und auch der Rostschutz scheint im Vergleich zur ersten Modellgeneration deutlich verbessert zu sein.

Die Preise für neue Fahrzeuge beginnen ab 50.000 Euro, und gebrauchte Exemplare sind nicht viel günstiger. Dennoch sind sie im Vergleich zu einem Range Rover vergleichsweise günstig. Die Wartung in einer Land Rover Fachwerkstatt ist jedoch ebenfalls kostenintensiv.

Probleme der Baureihe Land Rover Defender I (1990 bis 2016)

Der seit 1948 gebaute Land Rover wurde 1990 in Land Rover Defender umbenannt, aber das Grundkonzept des äußerst robusten Geländewagens blieb weitgehend unverändert.

Der Aufbau der eckigen Karosserie blieb bis zum Produktionsende mehr oder weniger gleich. Der Defender I wurde mit vier unterschiedlich langen Radständen hergestellt. Das Auto war als reiner Personentransporter oder als County Station-Wagon in verschiedenen PickUp-Varianten, mit Hardtop oder als Cabrioversion erhältlich.

Dank des Kastenrahmens, des sehr kurz übersetzten Geländegangs, des permanenten Allradantriebs mit versperrbarem Mittendifferential, einer hohen Achsverschränkung und einer ausgezeichneten Wasserdurchfahrfähigkeit gehört der Land Rover Defender zu den geländegängigsten Autos, die man jemals kaufen konnte.

Die Antriebseinheit bestand in der Regel aus verschiedenen Vier- und Fünfzylinder-Dieselmotoren (113 bis 122 PS), die anfangs von Rover selbst entwickelt wurden, später jedoch von BMW und Ford geliefert wurden. Zeitweise war auch ein Achtzylinder-Benziner erhältlich.

Für die Kraftübertragung sorgten, abhängig vom Baujahr und Motor, manuelle Viergang-, Fünfgang- oder Sechsgang-Schaltgetriebe.

Rost

Obwohl die Karosserie des Defender I größtenteils aus genieteten Aluminiumteilen besteht, tritt Rost regelmäßig auf. Anfällig sind der Stahlrahmen, die Türgerippe, die Hecktraverse sowie die Spritzwand zum Motorraum und viele andere Stellen, an denen Aluminium und Metall aufeinandertreffen.

Der Grund dafür ist eine unzureichende Rostvorsorge, die auch bei neueren Fahrzeugen nicht wesentlich verbessert wurde. Reparaturarbeiten sind teuer, daher sollte bei den ersten Anzeichen von Rost schnell gehandelt und im Fachbetrieb eine Nachkonservierung durchgeführt werden.

Ölverlust am Motor

Im Laufe der Zeit kann es bei allen Motoren zu Ölverlust aufgrund von Undichtigkeiten kommen. Wenn der Motor und das Getriebegehäuse an der Unterseite ölverschmiert sind und sich unter dem Fahrzeug Ölflecken bilden, muss gehandelt werden. Eine Motorabdichtung im Fachbetrieb kann Abhilfe schaffen, ist jedoch kostspielig.

Wassereinbruch

Die seitlichen Klappfenster sind in den meisten Fällen die Hauptursache für Wassereintritt in den Innenraum. Aber auch an anderen Stellen kann bei starkem Regen Wasser in das Fahrzeug eindringen.

Neue Fensterdichtungen können vorübergehend Abhilfe schaffen, aber bei allen anderen Undichtigkeiten sollte ein Fachbetrieb konsultiert werden, was teuer werden kann.

Fahrwerk defekt

Je nach Verwendungszweck und Alter kann das Fahrwerk des Land Rover Defender I stark abgenutzt sein. Achsgelenke mit zu viel Spiel, eine erschlaffte Federung und defekte Radaufhängungen sind nur einige der möglichen Ursachen für ein schlechtes Fahrverhalten. Einige Ersatzteile für Reparaturen sind online relativ preiswert erhältlich.

Wenn Sie Ihren Defender länger fahren möchten, sollten Sie auf jeden Fall auf Heavy-Duty-Komponenten von renommierten Herstellern setzen. Wenn Sie über technisches Know-how verfügen, können einige Reparaturen am Fahrwerk sogar selbst durchgeführt werden. In einer Land Rover Werkstatt sind jedoch relativ hohe Kosten zu erwarten.

Motorschäden

Undichte Zylinderkopfdichtungen treten besonders häufig beim weit verbreiteten Td5-Dieselmotor auf und können zu einer Überhitzung des Motors und einem Motorschaden führen.

Die Temperaturanzeige für das Kühlwasser sollte daher immer im Auge behalten werden. Weißer Abgasdampf und ein sinkender Kühlflüssigkeitsstand deuten auf den Defekt hin. Eine Reparatur in der Werkstatt ist relativ kostspielig, aber deutlich günstiger als ein Motortausch.

Sonstiges

Die Verarbeitungsqualität des Land Rover Defender I variiert je nach Baujahr erheblich. Im Großen und Ganzen sind die Fahrzeuge jedoch ziemlich robust.

Defekte an verschiedenen Anbauteilen treten immer wieder auf, aber der Defender bleibt selten wirklich liegen. Der Betrieb ist im Vergleich zu anderen Geländefahrzeugen jedoch recht teuer, insbesondere wenn man nicht selbst Hand anlegen kann oder möchte. Dies gilt übrigens auch für die Preise gebrauchter Defender I Fahrzeuge.

Zusammenfassung der Probleme am Land Rover Defender

  • Rost am Rahmen und Fahrwerk (Defender I)
  • Ölverlust am Motor und Getriebe (Defender I)
  • abgenütztes Fahrwerk (Defender I)
  • Überhitzung der Wasserpumpe (Defender II)
  • Softwareprobleme mit Navi und Infotainment System (Defender II)

 

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