Probleme mit dem Mercedes EQA | Ladeprobleme, Startschwierigkeiten & weitere Fehler | inklusive Rückrufe


Bild: Liam Walker – CC BY-SA 4.0, Link

Auch die deutschen Automobilhersteller folgen dem Trend der nachhaltigen Mobilität und bringen neue Elektroautos auf den Markt. Mit dem Mercedes EQA steht den Autofahrern seit Anfang 2021 ein SUV zur Verfügung, das rein elektrisch angetrieben wird.

Als Basis diente der Mercedes GLA, bei dem es sich um einen klassischen Verbrenner handelt.

Die modernen Autos sind fahrende Computer, die nicht selten für Probleme sorgen. Zwar haben Autobesitzer beim Mercedes EQA nicht mehr mit rostigen Abgasanlagen sowie Ölverlust am Motor zu kämpfen, doch im Gegenzug warten andere Schwachstellen.

Das Team von CarWiki.de hat sich mit den Schwächen des Elektro-SUV beschäftigt.

Gerne sammeln wir die Erfahrungen unserer Leser*innen, um die eigenen Ratgeber zu verbessern. Sie können uns von Problemen des Mercedes EQA (z.B. nach der Inspektion) berichten? Dann bedanken wir uns, wenn Sie am Ende des Artikels einen Erfahrungsbericht hinterlassen. Das hilft der CarWiki-Community sowie anderen Mercedes-Fahrern weiter.

Das Feedback echter Fahrer finden Sie übersichtlich zusammengefasst in unserem separaten Artikel zu den Mercedes EQA Erfahrungen.

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Probleme mit dem Mercedes EQA H 243 (seit 2021)

Die erste Generation des Mercedes EQA (intern H 243) feierte Premiere und Marktstart im Frühjahr 2021. Das Modell basiert auf der Plattform des Mercedes GLA, allerdings ist das Fahrzeug ausschließlich als Elektroauto ohne Verbrennungsmotor erhältlich. Je nach Modell vertraut das Mini-SUV auf Front- oder Allradantrieb, wobei stets ein Eingang-Reduktionsgetriebe zum Einsatz kommt.

Anfangs war der Mercedes EQA ausschließlich mit einem 66,5 kWh großen Lithium-Ionen-Akku erhältlich, ab März 2022 folgte ein weiteres Modell mit 70,5 kWh. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h begrenzt, die Reichweite (nach WLTP) beträgt bis zu 531 Kilometer.

Schwierigkeiten beim Ladevorgang

Wer nach den Problemen des Mercedes EQA sucht, wird schnell auf die bekannten Ladeprobleme stoßen, die zahlreiche Autobesitzer treffen. Es kommt nicht selten vor, dass bereits nach kurzer Ladezeit ein Fehler erscheint, der den Vorgang immer wieder unterbricht. Zwar setzt sich der Prozess meist von allein fort, doch die häufigen Fehlermeldungen kosten Zeit und machen den Vorteil des Schnellladevorgangs zunichte.

Dabei spielen Ladekabel und -säule keine Rolle, denn bei betroffenen Autobesitzern tritt das Problem sowohl an offiziellen Ladesäulen als auch heimischen Wallboxen auf. Auch die Nutzung eines anderen Ladekabels brachte keinen Erfolg.

Mittlerweile hat Mercedes zwar ein Software-Update für den EQA herausgebracht, allerdings half die Aktualisierung nicht bei allen Mercedes-Besitzern.

In der Regel treten die Probleme in Verbindung mit der Schnellladefunktion auf. Das langsame Laden mit geringerer Leistung (6 kWh) scheint besser möglich und bereitet weniger Schwierigkeiten, auch wenn es dadurch natürlich länger dauert, bis der Akku geladen ist.

Software als große Schwachstelle

Ein modernes Auto ist mehr Computer als Fortbewegungsmittel. Das bekommen auch die Besitzer des Mercedes EQA in einigen Fällen schmerzlich zu spüren, denn die Software gilt als große Schwachstelle des Elektroautos. Wir haben mehrere Erfahrungsberichte gesammelt, die von besonderen Eigenheiten des Fahrzeugs berichten.

So kommt es beim Mercedes EQA offenbar nicht selten vor, dass der Startvorgang zur Herausforderung wird. Nach dem Starten erscheint auf im Display eine gelbe oder rote Warnung (Zahnradsymbol) mit dem Hinweis auf eine „Störung im Antriebssystem“. In diesem Fall sind nicht gleich die Pannenhelfer zu verständigen, denn oftmals löst sich das Problem nach dem Abschließen des Fahrzeugs und rund 10-minütigem Warten von allein.

Eine Ursache für dieses Problem ist bislang nicht auszumachen, auch die Temperaturen haben keinen Einfluss. Im Fehlerspeicher des Fahrzeugs sind dazu keine Informationen zu finden. Aber ein Neustart des Systems hilft aber nicht nur am heimischen Computer manchmal Wunder…

Das sagen Besitzer zum Mercedes EQA

Ob der Mercedes im Jahr 2020 weniger als 6.000 Mal verkauft wurde, konnten wir verschiedene Autobesitzer ausfindig machen, die uns ein Feedback aus erster Hand gaben. Probleme gab es bisher unter anderem mit der Rückfahrkamera, die bei wenigen Autofahrern schon nach wenigen Wochen den Dienst quittierte.

Zwar tauschte Mercedes die Technik anfangs auf Garantie, doch mittlerweile hat sich herausgestellt, dass die Probleme in der Regel auf Fehler mit dem Infotainment-System (MBUX) zurückzuführen sind. Daher gibt es bereits Aktualisierungen der Software, um die Schwierigkeiten zu lösen. Auch Abstürze des Systems und Schwierigkeiten mit dem kabellosen Laden von Smartphones sollen damit der Vergangenheit angehören.

Ein Autobesitzer beschwerte sich über laute Fahrgeräusche bei höheren Geschwindigkeiten, dessen Ursache auf eine fehlerhafte Dichtlippe am vorderen Motor zurückführen ließ. Kritik gibt es auch für leichte Rostbildung an den verchromten Zierelementen der Türen, Feuchtigkeit in der Beleuchtung und Undichtigkeiten im Bereich der Heckklappe.

Rückrufe wegen Bedienungsanleitung & Bremsproblemen

Der Mercedes EQA hat laut Kraftfahrt-Bundesamt mindestens zwei Rückrufe vorzuweisen. Während bei einigen Fahrzeugen keine gedruckte Bedienungsanleitung beigelegt war, ist der zweite Eingriff deutlich wichtiger: Eine fehlerhafte Verschraubung des Bremssattelgehäuses führte mitunter zum Verlust von Teilen und Bremsflüssigkeit, was Probleme mit der Bremswirkung zur Folge hat.

Ein weiterer Rückruf, der offiziell noch nicht in der Auflistung des Kraftfahrt-Bundesamtes zu finden ist, umfasst ein Problem mit dem Kühlmittel der Hochvoltbatteriekühlanlage. Die Flüssigkeit kann offenbar „vergelen“, was die Kühlleistung beeinträchtigt und zum Leistungsverlust führt. Weitere Informationen sind offen. Der zugehörige Aktionscode lautet 2094108.

Im Überblick: Schwachstellen des Mercedes EQA

  • (defekte) Rückfahrkamera
  • Probleme beim Ladevorgang
  • fehlerhafte MBUX-Software
  • diverse Startschwierigkeiten
  • Probleme bei der Bluetooth Verbindung

Baureihen des Mercedes EQA

  • Mercedes-Benz EQA 243 (seit 2021)

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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Fortführende CarWiki Beiträge zum Mercedes EQA

 

7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Ich bin seit Januar 2022 sehr zufriedener Besitzer eines Mercedes EQA und habe fast 40.000 km abgespult. In die Werkstatt musste ich nur wegen A-Service oder Räderwechsel. Ich nutze das Fahrzeug täglich und teilweise auch auf Langstrecken, u.a. zum Wintersport in den Dolomiten. Alle Fahrten waren bisher störungsfrei. An den Ladesäulen hatte ich bisher ebenfalls keinerlei Probleme. Ausstattung, Komfort sind mercedes-like von hoher Qualität. Das MBUX-System funktioniert tadellos und war eines der Kaufargumente. Ich hatte vor dem EQA seit 2017 bereits 70.000 km mit Renault ZOE in verschiedenen Ausführungen rein elektrisch zurückgelegt und war auch da sehr zufrieden.
    Klitzekleiner „Kritikpunkt“, wenn man das überhaupt so bezeichnen will, ist der Reifenverschleiß auf der Vorderachse. Das ist aber dem Gewicht, dem Antriebskonzept und dem enormen Drehmoment des EQA geschuldet und überrascht nicht wirklich. Nach 2 Wintern und knapp 18.000 Winterkilometern, habe ich vor dem diesjährigen Wechsel auf die „Winterschuhe“, 2 neue Reifen aufziehen lassen müssen.
    Jetzt bin ich gespannt, wie die nächsten 40.000 km verlaufen. Im Januar endet die Garantie für mein Fahrzeug…

    Antworten
    • Micha (Team CarWiki)
      Dezember 19, 2023 2:37 pm

      Guten Tag Herr Hentschel,

      vielen Dank für Ihren detaillierten Erfahrungsbericht zum EQA!

      Beste Grüße & allzeit gute Fahrt

      Antworten
  • Jürgen Güsgen
    August 11, 2023 10:04 am

    Habe den EQA seit 19.12.2022 geleast. Dieses Fahrzeug ist dermaßen unzuverlässig, das ich mich nicht mehr traue mit dem Auto zum Kunden zu fahren. Aber als Dienstwagen benötige ich Zuverlässigkeit, die ich von Mercedes bisher gewohnt war.

    Ausfall-1
    Ich hatte das Fahrzeug am 19.12.2022 übernommen und musste es wegen einer Störung der Hochvoltbatterie am 21.12.2022 wieder zur Werkstatt fahren. Das Fahrzeug war dann 4 Wochen bis zum 26.01.2023 in der Werkstatt um den Mangel zu beheben.

    Ausfall-2
    Am 31.03.2023 war ich mit einem Mitarbeiter auf der Rückreise von einer Dienstfahrt und wollte am Rasthof Medenbach (Autobahn A3, nähe Frankfurt) laden. Nach kurzer Ladezeit meldete das Auto „Störung“ und den Hinweis „Fahrzeug nicht abschleppen“
    Ein ADAC Techniker ermittelte einen Fehler am Temperatursensor der Hochvoltbatterie, der sich nicht quittieren ließ. Das Fahrzeug musste dann per Kranwagen abtransportiert werden. Und war erneut fast 3 Wochen nicht nutzbar.

    Ausfall-3
    Am 10.08.2023 wollte ich um 15:45 Uhr von der Firma zu einem Kunden fahren. Nachdem ich das Ladekabel der Wallbox abgekoppelt hatte meldete das Auto „Ladekabel gesteckt“.
    Der Fehler ließ sich auch nicht durch Telefonsupport der Mercedes Hotline beheben. Das Fahrzeug wurde erneut zu Mercedes abgeschleppt.

    Mal sehen wann ich den EQA wieder sehe oder ob ich ihn nun endlich loswerden kann. Also seid gewarnt!

    Antworten
    • Micha (Team CarWiki)
      August 14, 2023 8:15 am

      Hallo Herr Güsgen,

      vielen Dank für Ihren detaillierten Erfahrungsbericht zum EQA – das klingt sehr ärgerlich!

      Beste Grüße & alles Gute

      Antworten
  • Mittlerweile steht mein Eqa seit 6 Wochen in der Werkstatt. Ich glaube nicht, dass ich ihn jemals repariert wieder nutzen kann. Leider wäre ein Ersatzfahrzeug 3000€ teurer, hätte für 3000€ weniger Ausstattung, kein Leder, kein Schiebedach, die Förderung würde entfallen und ich müsste die Überführungskosten nochmal zahlen, insges. fast 10000€ Preisaufschlag. Ich bin bedient, ein Mercedes wird es dann wohl nicht mehr.

    Antworten
  • Mein nagelneuer Eqa250+ hat nach 200km mehrfach ein rotes Batteriesymbol mit Störung gezeigt. Werkstatt aufsuchen, hab ich sofort gemacht und der Eqa steht dort seit 10 Tagen. Ende offen. Es handelt sich wohl um eine Sicherheitsleitung mit sporadischer Unterbrechung, die durchs ganze Auto verläuft, parallel zu den Hochvoltverbindungen. Diese soll verhindern, dass die Hochvolt Verbinder bei einer Trennung einen Lichtbogen oder Kurzschluss verursachen, indem die Überwachungsleitung vorher trennt und damit das Hochvoltsystem abschaltet.
    Das Schiebedach macht heftig laute Geräusche, wenn es etwas windig ist und die Verarbeitung der Ledersitze ist mangelhaft. Wenn diese Sachen behoben sind, ist der Eqa sicherlich ein gutes Auto. Bislang konnte ich es nicht genießen.

    Antworten
    • Vielen Dank für diese Informationen! Halten Sie uns bitte auf dem Laufenden, wie es mit der Batterie-Geschichte weitergeht. Und natürlich alles Gute

      Antworten

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