Alle Schwachstellen, Probleme & Rückrufe des Renault Clio | Von der Bremse über das Fahrwerk bis zum Motor | inkl. Maßnahmen und Problemlösungen

Renault Clio V Heck weiss
Wir zeigen Mängel & Schwachstellen aller Renault Clio Baureihen auf!

Bild: Matti Blume, CC BY-SA 4.0, Link

Seit mehr als 30 Jahren gehört der Renault Clio zu den beliebtesten Kleinwagen in Deutschland. Das Modell, das mittlerweile in der fünften Generation auf dem Markt ist, wird als Drei- oder Fünftürer angeboten.

Ab der dritten Generation war auch ein Kombi (seit 2008) verfügbar. Zeitweise macht der Clio sogar dem Volkswagen Golf Konkurrenz: Im Februar 2020 war der kleine Franzose das meistverkaufte Auto in Europa.

Diese Beliebtheit ist vor allem der modernen Optik, der innovativen Technik und dem günstigen Preis zu verdanken, nicht jedoch der Zuverlässigkeit und Problemfreiheit.

Seit der Premiere im Jahr 1990 ist der Renault Clio immer wieder mit zahlreichen Mängeln, Schwachstellen und Rückrufen auffällig geworden. Dabei kann man schon mal den Überblick verlieren.

Aus diesem Grund haben die Kfz-Spezialisten von CarWiki.de eine ausführliche Übersicht zu den neuesten Modellen des Renault Clio und ihren jeweiligen Problemzonen zusammengestellt. Der Überblick wird regelmäßig überarbeitet und mit den neuesten Erfahrungen der CarWiki-Leser ergänzt.

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Probleme mit dem Renault Clio V (seit 2019)

Im März 2019 präsentierte der französische Automobilhersteller die fünfte Generation des Renault Clio. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist die neueste Baureihe etwas kürzer und flacher, was das Modell optisch noch sportlicher und moderner macht.

Dennoch ist das Platzangebot im Innenraum durch den vergrößerten Radstand gewachsen. Es stehen verschiedene Ausstattungslinien sowie Antriebe mit Benzin und Diesel zur Auswahl.

Zudem ist ein Hybridmodell erhältlich.

Elektronikprobleme keine Seltenheit

Die moderne Technik hat ihre Tücken. Und das kommt auch beim Renault Clio V zum Vorschein. Nicht selten beschweren sich die Besitzer des kleinen Franzosen über diverse Elektronikprobleme, die das System lahmlegen und auf Kosten der Funktionsfähigkeit gehen.

Ob kompletter Ausfall des Multimediasystems, falsche Meldungen des Notbremsassistenten oder Probleme mit dem Start-Stopp-System: Der Clio macht oftmals, was er will. Auch die Rückfahrkamera funktioniert nicht immer.

Manchmal hilft ein Software- oder Navi-Update in der Werkstatt, selten ist auch eine schwache Batterie der Übeltäter.

Rückruf: Problem mit dem Getriebe?

Anfang 2020 informierte Renault über ein mögliches Problem mit dem Stop-/Bremsschalter am automatisierten Getriebe des Clio. Aufgrund einer Fehlfunktion war der Wechsel von P zu R trotz nicht aktivierter Bremse möglich.

Hierzulande mussten rund 240 Fahrzeuge in die Werkstatt, wo der entsprechende Schalter überprüft und gegebenenfalls getauscht wurde.

Probleme mit dem Renault Clio IV (2012 bis 2020)

Renault Clio IV
Wo liegen die Schwachstellen des Renault Clio IV?

Bild: Charles01CC BY-SA 4.0, Link

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern war der Renault Clio IV nur noch als Fünftürer erhältlich. Das Kombi-Modell (Clio Grandtour) kam im März 2013 auf den Markt.

Als technische Basis nutzte der französische Kleinwagen die Renault-Nissan Plattform B, die auch schon bei den vorherigen Modellen zum Einsatz kam, für die vierte Generation jedoch überarbeitet wurde.

Eine Modellpflege im Jahr 2016 brachte einige Anpassungen, unter anderem die modernen LED-Scheinwerfer. Besonders beliebt ist der Renault Clio R.S., dessen Turbobenziner bis zu 200 PS leistet.

Typische Beanstandungen vom TÜV

Ein Blick in den aktuellen TÜV-Report zeigt, dass die Prüforganisation mit dem Abschneiden des Renault Clio IV nicht zufrieden ist. Wie schon der Vorgänger macht die Achsaufhängung auch in der vierten Generation noch immer Probleme.

Immerhin sind die Mängel an Stoßdämpfern und Lenkung abgestellt. Die Bremse ist schon seit mehreren Jahren als Schwachstelle bekannt, nun kommt auch noch die Abgasuntersuchung hinzu.

Hier fällt der Renault Clio bereits frühzeitig durch. Vor jedem TÜV-Termin haben Clio-Fahrer allen Grund zur Sorge.

Leichte Qualitätsmängel erkennbar

Unsere Gespräche mit zahlreichen Clio-Besitzern haben gezeigt, dass es Kritik an der Verarbeitungsqualität gibt. Von knarzenden Sitzen über Lackschäden bei der Auslieferung bis zu scharfkantigen Zierblenden ist alles dabei.

Die Leistung der Heizung lässt nach Aussage viele Renault-Fahrer zu wünschen übrig. Gurtzungen können bei unvorsichtiger Nutzung für Kratzer auf dem Kunststoff sorgen.

Vielseitige Klappergeräusche während der Fahrt runden die Mängelliste ab.

Rückrufe: Von Bremsschlauch bis Rückenlehne

Der Renault Clio IV hat zahlreiche Rückrufe vorzuweisen. Gleich mehrfach waren die Bremsschläuche betroffen, sodass Clio-Fahrer die Werkstatt aufsuchen mussten. Es war möglich, dass die Bremsschläuche an den vorderen Radhausverkleidungen scheuerten, wenn diese nicht ordnungsgemäß eingepasst wurden.

Außerdem war nicht ausgeschlossen, dass sich die Bremsbacken bei Betätigung der Feststellbremse verschieben und sich die Kolben aus dem Bremszylinder lösen.

Ein weiterer Rückruf betraf die Sondermodelle Renault Clio RS und Renault Clio GT. Bei diesen Fahrzeugen konnte sich das Dachspoiler-Oberteil lösen und somit eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen.

Apropos locker: Auch die Schrauben des Achsschenkelträgers waren gegebenenfalls zu locker angezogen, sodass die Fachbetriebe viele Clio-Fahrer zu einer Überprüfung des Bauteils in die Werkstatt bat.

Weiterhin sorgte die Rückbanklehne für Sorgen. Im Falle eines Unfalls war nicht ausgeschlossen, dass die Schwenkachse im hinteren Sitzgestell bricht und das Verletzungsrisiko für die Insassen somit erhöhte.

Auch der Bruch der Befestigung des rechten vorderen Bremssattels, der Ausfall der Scheinwerferhöhenkorrektur und ein möglicher Schaden an den vorderen Radnaben war ursächlich für weitere Rückrufaktionen.

Probleme mit dem Renault Clio III (2005 bis 2013)

Renault Clio III RS
Wie zuverlässig ist der Renault Clio III (hier R.S. Modell)?

Bild: M 93Link

Im Jahr 2005 setzte Renault die Erfolgsgeschichte des Clio mit der dritten Baureihe fort. Das Modell war als Drei- und Fünftürer zu kaufen und wurde 2008 erstmals durch einen Kombi (Clio Grandtour) ergänzt.

Im selben Jahr folgte eine schmale Modellpflege, die vor allem  neue Motoren sowie eine Anpassung der zahlreichen Ausstattungslinien beinhaltete. Erst im Mai 2009 folgte ein umfassendes Facelift, um den Renault Clio an die aktuelle Designlinie der Franzosen anzupassen.

Genau wie beim Nachfolger gab es in der dritten Generation eine sportliche Variante. Der Renault Clio RS brachte bis zu 201 PS auf den Asphalt.

Das Fahrwerk als Schwachstelle

Das Fahrwerk des Renault Clio III ist als große Schwachstelle bekannt. Defekte an den Stoßdämpfern sind keine Seltenheit und werden auch bei der Hauptuntersuchung regelmäßig bemängelt.

Mit steigender Laufleistung nehmen die Probleme stetig zu. Darüber bereitet bei älteren Fahrzeugen auch die Rostbildung große Sorgen. Ein prüfender Blick ist empfehlenswert!

Ausgeschlagene Achs- und Lenkgelenke äußern sich durch polternde Geräusche sowie ein schwammiges Lenkverhalten, das nicht mehr präzise und sicher ist.

Kein heller Stern am TÜV-Himmel

In Hinblick auf die Beleuchtung kann der Renault Clio III nicht strahlen. Es gibt keinen Bereich, wo der kleine Franzose nicht auffällig wird.

Ob Abblendlicht, Blinker oder Rückleuchte: Es gibt überall Handlungsbedarf! Die Experten vom TÜV verraten uns, dass der Clio bei den Mängeln deutlich über dem Durchschnitt liegt.

Auch zur eigenen Sicherheit lohnt sich der kostenlose Lichttest in der Werkstatt.

Keine Sorge vor einer Panne

Bei der Pannenstatistik ist der Renault Clio nicht besonders auffällig, sodass Autofahrer nur wenig Sorgen vor einem plötzlichen Stillstand haben sollten. Das gilt vor allem für die Fahrzeuge ab Baujahr 2008.

Denn bis dahin war der Clio für entladene Batterien, defekte Kurbelwellensensoren und streikende Zündspulen bekannt.

Bei Modellen bis 2010 kann auch die Wegfahrsperre eine Weiterfahrt verhindern. Diverse Probleme mit der Motorsteuerung traten nur im ersten Jahr auf. Ansonsten ist der Renault Clio bei den Pannenhelfern nicht oft gesehen.

Die Bremsanlage in der Kritik

Viele Clio-Fahrer haben uns berichtet, dass die Bremsanlage des Kleinwagens für Probleme sorgt. Nachdem in den ersten Jahren noch alles gut blieb, häuften sich in den Folgejahren die Mängel.

Ein hoher Verschleiß ist nur das eine. Poröse Bremsleitungen, nachlassende Feststellbremsen und Probleme mit den Bremsscheiben bereiten weitere Schwierigkeiten, vor allem bei der Hauptuntersuchung.

Vor dem Kontrolltermin gehört ein Werkstattbesuch zur Pflicht.

Rückrufe: Von Getriebeproblem bis Motorschaden

Der Renault Clio III ist nicht problemfrei über die Jahre gekommen und hat viele Rückrufe zu verzeichnen. Dazu gehört etwa die mögliche Fehlfunktion des Automatikgetriebes, was sich durch Anzeigefehler oder das eigenständige Schalten bemerkbar macht.

Ein Austausch des Steuergeräts konnte das Problem beseitigen.

Das Getriebe sorgte mehrmals für Schwierigkeiten. Die Fehlprogrammierung des Steuergeräts konnte einen Ausfall der Schaltvorgänge am Automatikgetriebe verursachen.

Zudem führte die Deformation am Drehmomentwandler möglicherweise zu Schaltschwierigkeiten und sogar zum vollständigen Blockieren des Getriebes.

Der Ausfall des Bremslichtschalters und das Blockieren des Klimakompressors, das zum Reißen des Antriebsriemens der Servolenkung führen konnte, waren ebenfalls ursächlich für einen Rückruf.

Weiterhin war die dritte Generation des Renault Clio von defekten Ventilkeilen betroffen, die im schlimmsten Fall sogar einen Motorschaden verursachen konnten.
Eine Prüfung der Ventilkeile war nach mehreren Minuten abgeschlossen, ein notwendiger Austausch nahm mehrere Stunden in Anspruch.
 

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Probleme mit dem Renault Clio II (1998 bis 2005)

Renault Clio II rot
Wo liegen die Schwächen der älteren Renault Clio Modelle?

Bild: Rudolf Stricker – Link

Die zweite Generation des Renault Clio war von 1998 bis 2005 erhältlich. Im Laufe der Jahre wurde der Kleinwagen mehrmals überarbeitet und vor allem optisch an die Bedürfnisse der Kunden angepasst.

Mehr als fünf Millionen Fahrzeuge wurden produziert, bevor der Renault Clio durch seinen Nachfolger abgelöst wurde. Der sportliche Renault Clio Sport leistete 169 PS.

Schwachpunkt: fehlerhafte Bordelektrik

Die Elektronik des Renault Clio II ist als typische Schwachstelle bekannt. Das ruft immer häufiger auch die Pannenhelfer auf den Plan. Die Ursachen und Auswirkungen können vielfältig sein, denn der Hauptgrund liegt mittlerweile im Alter des Fahrzeugs.

Roststellen, schwache Batterien und lockere Steckverbindungen treten nun immer häufiger auf. Das geht auf Kosten der Bordelektrik und sorgt für Störungen sowie Totalausfälle.

Die Ursache zu finden, kann zeit- und kostenintensiv werden. Die Fernbedienung der Zentralsperre macht gerne, was sie will.

Typische Probleme im Alter

Dem Renault Clio der zweiten Generation ist sein Alter anzumerken und das sorgt häufig auch bei der Hauptuntersuchung für unschöne Schwierigkeiten.

Die Radaufhängungen sind oftmals am Schwächeln, dazu kommen durchgerostete Endtöpfe und schadhafte Bremsleitungen. Drehzahlschwankungen im Leerlauf lassen auf einen Schaden am Leerlaufventil schließen.

Wer am Service spart oder das Material nicht schont, der riskiert gerissene Zahnriemen, verschlissene Kupplungen oder undichte Kraftstoffschläuche. Und dann wird es besonders teuer.

Die Bilanz beim TÜV: Weniger als die Hälfte aller Fahrzeuge bekommt nach dem ersten Prüftermin die Plakette.

Rückrufe: Bremse, Motorsteuergerät & mehr

Der erste Rückruf war aufgrund eines defekten Unterdruckventils im Bereich der Bremskraftunterstützung notwendig. Dieser Fehler führte zu hohen Kräften am Bremspedal, sodass höchste Unfallgefahr bestand.

Weiterhin mussten einige Besitzer des Renault Clio II in die Werkstatt, weil der Kabelbaum für die Hupenbetätigung nicht korrekt verlegt war.

Fahrzeuge mit dem 1,2-Liter-Motor mussten zum Fachhändler, weil die Sollwerte bei der Abgasuntersuchung verfehlt wurden. Dafür war ein Fehler im Motorsteuergerät verantwortlich, der mithilfe einer Neuprogrammierung beseitigt wurde.

Eine Anfrage beim Kraftfahrt-Bundesamt ergibt Probleme mit der Kontrollleuchte des Airbagsystems, die Fehler im System nicht anzeigt, sowie eine fehlerhafte Programmierung des Einspritzsteuergerätes, das bei Fahrzeugen mit V6-Benzinmotor zur unerwünschten Drehzahlerhöhung führt.

Probleme mit dem Renault Clio I (1990 bis 1998)

Renault Clio 1

Bild: Radosław Drożdżewski (Zwiadowca21)CC BY-SA 3.0, Link

Die ersten Modelle des Renault Clio sind heute rund 30 Jahre alt und dürfen sich daher zurecht über das begehrte H-Kennzeichen freuen. Es ist allerdings verwunderlich, wenn es die Fahrzeuge ohne Probleme über die Zeit geschafft haben.

Denn die Qualität der französischen Kleinwagen ließ schon damals zu wünschen übrig. Vom undichten Sonnendach über kurzlebige Auspuffanlagen bis zu defekten Steuergeräten und Anlassern ist die Mängelliste lang.

Die Lichtmaschine versagt häufiger ihren Dienst und der Zahnriemen ist für ein vorzeitiges Ende der Lebenszeit bekannt. Es lohnt sich, das Lager der Wasserpumpe zu kontrollieren, das oftmals ausschlägt und zum vorzeitigen Riemenschaden beiträgt.

Das Fahrwerk gilt als Schwachstelle. Radaufhängungen und Bremsleistungen sind gefährdet. Klappergeräusche, quietschende Keilriemen und übermäßige Rostbildung sind dagegen schon Luxusprobleme.

Rückrufe waren unter anderem wegen eines defekten Unterdruckventils der Bremskraftunterstützung, elektrostatischer Entladungen am Lenkrad, die eine unerwartete Airbagauslösung verursachen konnten, und einer möglichen Verkokung der Lambdasonde notwendig.

Zusammenfassung: Bekannte Mängel am Renault Clio

  • Elektronikprobleme
  • schwache Achsaufhängungen
  • nachlassende Stoßdämpfer
  • verschlissene Bremsen
  • klappernde Inneneinrichtung
  • ausgeschlagene Lenkgelenke
  • Mängel an der Beleuchtung
  • störende Qualitätsmängel

Fazit: Kleines Auto, große Probleme

Der Renault Clio ist nicht dafür bekannt, seinen Besitzern ohne Sorgen die Treue zu halten. Vor allem mit steigendem Alter nimmt die Anzahl an Mängeln zu. Dann beginnt das große Fürchten bei jeder Hauptuntersuchung.

Schafft er es oder müssen wir noch einmal wiederkommen? In vielen Fällen läuft es auf die zweitgenannte Möglichkeit hinaus. Und das bedeutet auch, dass die Reparaturkosten steigen.

Beim Gebrauchtwagenkauf lohnt es sich, die klassischen Schwachstellen zu begutachten. Sonst kann das vermeintliche Schnäppchen schnell zur Kostenfalle werden.

Wer schon einen Clio besitzt, der sollte das Material schonen, gut pflegen und regelmäßig auf drohende Schäden untersuchen. Nicht alle Probleme lassen sich verhindern, aber das Risiko lässt sich oftmals erheblich reduzieren.

Der Renault Clio gehört hierzulande zu den beliebtesten Autos. Vielleicht fahren Sie auch einen Kleinwagen aus Frankreich? Dann machen Sie uns und alle Leser der CarWiki-Community glücklich, wenn Sie von Ihren positiven und negativen Erlebnissen mit dem Renault Clio berichten.

Wo klappert es? Was geht kaputt? Wo besteht Handlungsbedarf? Wir freuen uns über ein Feedback!

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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