Probleme am Renault Master | Schwachstellen, Krankheiten & Mängel | Bremse, Fahrwerk, Getriebe, Turbolader & Co. | für die Master Modelle II & III

2015 Renault Master Mm35 Business DCi 2.3 Rear.jpg

Bild: Vauxford – CC BY-SA 4.0, Link

In diesem Ratgeber behandeln wir alle Probleme & Krankheiten am Renault Master. Bei der Recherche nutzen wir Daten des ADAC und der Prüforganisationen (TÜV, DEKRA) und befragen außerdem die Fahrer des mittelgroßen Transporters.

Haben Sie selbst Probleme mit Ihrem Renault Master? In diesem Fall hinterlassen Sie bitte einen Kommentar mit Details! Dadurch helfen Sie anderen Besitzern und Gebrauchtwagen-Interessenten.

Haben Sie Fragen oder brauchen Sie Hilfe mit Ihrem Fahrzeug?

CarWiki ist eine aktive Community – wir werden all Ihre Fragen und Anliegen zeitnah beantworten. Geben Sie dazu bitte immer das Baujahr sowie die Motorisierung Ihres Fahrzeugs an, damit wir bestmöglich bei Ihrem Problem helfen können!

Baureihen des Renault Master

  • Renault Master II (1998 bis 2002)
  • Renault Master II (Facelift Nr. 1) (2002 bis 2010)
  • Renault Master III (2011 bis 2014)
  • Renault Master III (Facelift Nr. 1) (2014 bis 2020)
  • Renault Master III (Facelift Nr. 2) (seit 2019)

Probleme der Baureihe Renault Master III (ab 2010)

Wie schon sein Vorgänger ist auch der Renault Master III ein Bestseller unter den Transportern. Wieder war bzw. ist der Wagen auch als Opel und Nissan Variante zu haben.

Seine hohe Vielseitigkeit ergibt sich aus vier unterschiedlichen Radständen, drei Fahrzeughöhen und den unterschiedlichsten Aufbauten wie z.B. als Kastenwagen, Pritsche oder einer Busversion.

Je nach Variante ist ein zulässiges Gesamtgewicht von 2,8 bis 4,5 Tonnen möglich. Wieder kann versionsabhängig entweder ein reiner Hinterrad- oder ein Allradantrieb verbaut sein. Auch diese Renault Master Modellgeneration ist, abgesehen von einer elektrifizierten Variante (seit 2017), nur mit einem Dieselantrieb verfügbar (Liste der Motoren).

Es wird nur die inzwischen sehr bewährte und äußerst langlebige 2.3 Liter dCi Common-Rail Vierzylinder Turbodiesel Maschine verbaut, wobei unter diversen Leistungsstufen (100 bis 180 PS) gewählt werden kann. In jedem Fall ist serienmäßig ein manuelles Sechsgang Schaltgetriebe vorhanden, gegen Aufpreis ist für die stärken Motoren auch ein automatisiertes Sechsgang Schaltwerk verfügbar (technische Daten).

Obwohl der Renault Master III schon über 10 Jahre gefertigt wird, ist er dank zweier umfassenden Facelifts noch immer ein äußerst aktuelles Nutzfahrzeug. So wurde etwa ab 2012 Bluetooth und USB eingeführt sowie das Infotainment System aufgefrischt.

Ein serienmäßiges ESP gibt es seit 2014, neue Frontscheinwerfer mit LED Tagfahrlicht sowie die aktuellsten Assistenzsysteme mit Toter-Winkel-Warnung und Seitenwindassistent werden ab 2019 verbaut.

Motorschäden wegen defekten Zylinderköpfen

Sporadisch hört man von Rissen im Zylinderkopf. Das bedeutet bei dem ansonsten zuverlässigen, robusten und für sehr hohe Kilometerleistungen konzipierten 2.3 Liter Dieseltriebwerk leider hohe Reparaturkosten.

Wer Glück hat und noch einen Garantieanspruch vorweisen kann, bekommt diese Reparatur gratis bzw. in den meisten Fällen gleich ein neues bzw. generalüberholtes Triebwerk eingebaut.

Ansonsten muss man in den sauren Apfel beißen und kann nur auf Kulanz seitens Renault hoffen.

Turbolader defekt

Der Master III Common-Rail Dieselmotor ist, abhängig von der Leistungsstärke, mit einem oder zwei Turboladern ausgerüstet.

Hier kann es hin und wieder, oft nach hohen Laufleistungen, zu Ausfällen kommen. Eine merklich geringere Motorleistung und das Aufleuchten der Motorkontrolllampe deuten auf diesen Schaden hin.

Das Ersetzen des defekten Turboladers kann nur von kundigem Personal in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden, da diese Arbeit Spezialwissen und eine genaue und saubere Vorgangsweise benötigt.

Nur so kann ein Folgeschaden ausgeschlossen werden. Die Reparatur dieser Schwachstelle ist leider ziemlich teuer, da die Ersatzteile viel kosten und etliche Arbeitsstunden dabei anfallen.

Getriebe defekt

Keine Seltenheit sind beim Renault Master III Getriebeschäden. Wenn sich das Getriebe nur schwer schalten lässt oder gar Gänge herausspringen, bahnt sich mit ziemlicher Sicherheit dieser Defekt schon an.

Daher ist es gleich besser, die Hände von so einem gebrauchten Master III zu lassen. Denn als Nächstes lässt sich gar kein Gang mehr einlegen und eine Getriebeüberholung bzw. ein Getriebetausch wird jedenfalls notwendig.

Die Reparatur ist sehr teuer, dazu kommt dann auch noch die Standzeit des Wagens in der Fachwerkstatt.

Fahrwerk abgenutzt

Bedingt durch den harten Transportereinsatz verschleißt auch beim Renault Master III das Fahrwerk im Laufe der Zeit relativ schnell.

Vor dem Kauf eines gebrauchten Master III sollte hier genau kontrolliert werden, welche Komponenten am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind.

Stoßdämpfer, Fahrwerksfedern, Traggelenke und Spurstangen können dank günstiger Nachbauteile aus einem Online Shop auch in einer markenfreien Werkstatt preiswert ausgetauscht werden.

Bremse verschlissen

Eine häufige Ausnützung der vollen Zuladung, schnelle Autobahnetappen oder häufiger Stadtverkehr fordern die Bremsanlage auch beim Renault Master III stark. Abgenutzte Bremsenteile sind dann oft auszutauschen.

Zumeist betrifft das die Bremsscheiben und Bremsklötze, aber auch die Bremsleitung können im Lauf der Zeit zu korrodieren anfangen. Im Internet gibt es gute und relativ günstige Teile für die Bremsanlage von bekannten Markenherstellern zu kaufen.

Diese Komponenten können im Regelfall zur Bremsenüberholung in einen markenfreien Fachbetrieb mitgebracht werden, um ordentlich Geld zu sparen.

Sonstiges

Inzwischen hat sich der Renault Master III als sehr langlebiges und relativ kostengünstiges Transportfahrzeug bewährt. Diese Tatsache hat sich herumgesprochen, was auch durch die große Verbreitung des Wagens erkennbar ist.

Allerdings kann hin und wieder eine der oben angeführten Schwachstellen auftreten, wodurch unter Umständen ein längerer Werkstattaufenthalten möglich wird.

Dies gilt es zu bedenken, wenn man einen gebrauchten Master III in Erwägung zieht. Dafür ist der Transporter im Gegensatz zu seinen deutschen Konkurrenten zu einem wesentlich besseren Kurs erhältlich.

Probleme der Baureihe Renault Master II (1998 bis 2010)

Der Renault Master II ist ein mittelgroßer Transporter, der in den unterschiedlichsten Längen (zwischen 4,90 und 5,90 Meter), Höhen und Aufbauten (Kastenwagen bzw. Busversion) angeboten wurde.

Der Wagen wurde baugleich auch von Nissan, Opel und Vauxhall vermarktet was mit ein Grund ist, warum er zu den populärsten Nutzfahrzeugen auf unseren Straßen zählt.

Im Normalfall ist der Renault Master mit einem Frontantrieb ausgestattet, je nach Version konnte auch eine Version mit Allrad bestellt werden.

Sinnvollerweise gab es den Master II nur mit sparsamen und kraftvollen Dieselmaschinen mit Turboaufladung, die aus 1.9, 2.5 oder 3.0 Litern Hubraum eine Leistungsbandbreite zwischen 80 und 145 PS bereitstellen.

Die Kraftübertragung an die Antriebsräder erfolgt in den meisten Fällen mittels manuellem Fünfgang Getriebe, gegen Aufpreis konnte aber auch ein automatisiertes Schaltgetriebe geordert werden.

Bremse verschlissen

Wie bei jedem Nutzfahrzeug wird auch beim Renault Master II die Bremse besonders stark beansprucht, was zu hohem Verschleiß führen kann.

Verschlissene Bremsscheiben und Klötze und verrostete Bremsleitungen sind daher keine Seltenheit und müssen unbedingt ausgetauscht werden.

Mit guten und günstigen Nachbauteile von einem namhaften Hersteller, die preiswert online zu bekommen sind, können die Kosten der Reparatur verringert werden.

Fahrwerk abgenützt

Auch das Fahrwerk kann beim Master II, bedingt durch den professionellen Einsatz, stark verschlissen sein. Deshalb sollte hier jedenfalls eine genaue Überprüfung erfolgen, bevor der Kaufvertrag für einen Gebrauchtwagen unterschrieben wird.

Der Austausch von Komponenten wie Spurstangen, Traggelenken, Stoßdämpfer oder Fahrwerksfedern kann ordentlich ins Geld gehen. Dasselbe gilt auch für den Ersatz vom Lenkgetriebe.

Preiswert machbar sind diese, auch aus sicherheitstechnischen Gründen erforderlichen Reparaturen aber in einer freien Werkstatt mit guten Nachbauteilen von Markenherstellern, die im Internet zu bekommen sind.

Turbolader kaputt

Bei Renault Master II Fahrzeuge mit hoher Laufleistung kann der Turbolader defekt werden. Erkennbar ist das auch durch eine schwache Motorleistung und das Aufleuchten der Motorkontrolllampe.

Die Reparatur ist leider teuer, da die Ersatzteile nicht kostengünstig sind und eine Menge an Arbeitszeit anfällt.

Außerdem sollte der Turbotausch nur in einem Fachbetrieb durchgeführt werden der schon Erfahrung mit solchen Instandsetzungen hat, da bei unsachgemäßer Vorgangsweise die Gefahr eines Folgeschadens droht.

Getriebeprobleme

Wenn sich die Gänge beim manuellen Fünfgang Schaltgetriebe schlecht einlegen lassen, deutet das auf einen sich anbahnenden Getriebeschaden hin. In weiterer Folge springen die eingelegten Gänge wieder heraus bzw. lassen sich gar nicht mehr einlegen.

Leider hilft dann nur mehr eine teure Getrieberevision oder der Einbau eines Austauschgetriebes. Da der Schaden aber häufiger auftritt, sind gute gebrauchte Schaltgetriebe für den Master II eher Mangelware.

Besonders kostspielig ist die Behebung des Schadens, wenn zu einem ganz neuen Getriebe gegriffen werden muss.

Elektrik störanfällig

Bei manchen Renault Master II Modellen hat man kaum Probleme mit der Bordelektrik, während andere Fahrzeuge überproportional oft von Störungen betroffen sind.

So können diverse defekte Sensoren und Steuergeräte auftreten oder auch nur die Zentralverriegelung bzw. die elektrischen Fensterheber ausfallen.

In jedem Fall sind damit ein zeitaufwendiger und oft auch kostspieliger Werkstattbesuch sowie ein Ausfall des Wagens verbunden, was sich bei einem kommerziell genutzten Transporter negativ auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt.

Sonstiges

Jeder Renault Master der zweiten Modellgeneration ist inzwischen schon ein altes Fahrzeug, welches durch den jahrelangen kommerziellen Einsatz in den meisten Fällen stark mitgenommen sein wird.

Verschleiß und Abnutzung ist daher immer und an allen Komponenten zu erwarten. Die Motoren selbst gelten durchwegs als robust, so gibt es häufig Exemplare, die viele hunderttausende Kilometer gelaufen sind.

Der Griff zu einem Master II ist daher auch eine Glückssache. Wer hier ins Schwarze trifft, kann ein vielseitiges Nutzfahrzeug zu einem sehr guten Preis bekommen.

Zusammenfassung der Probleme am Renault Master

  • Bremse schnell abgenutzt und überholungsbedürftig
  • Fahrwerk verschlissen
  • Schäden am manuellen Schaltgetriebe
  • Ausfall der Turbolader
  • seltene Motorschäden wegen defektem Zylinderkopf (am 2.3 Liter Motor)

 

Weitere Artikel zum Renault Master

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.