Alle Probleme, Mängel & Schwachstellen des Seat Alhambra | Achsaufhängungen, Bremsscheiben, Abgasuntersuchung & mehr | inkl. Rückrufaktionen

Seat Alhambra II rot
Wir haben die Mängel & Kinderkrankheiten der Seat Alhambra Modelle zusammengetragen –

Bild: Charles01CC BY-SA 3.0, Link

Auf der Suche nach einem familientauglichen Auto blieb lange Zeit nur die Wahl zwischen Seat Alhambra, Ford Galaxy und VW Sharan, die allesamt auf einer einheitlichen Basis entstanden.

Während der Galaxy schon 2006 einen Nachfolger fand, der mit Sharan und Alhambra künftig nichts mehr gemeinsam hatte, blieben die anderen beiden Modelle noch bis 2010 bestehen. Dann wurde auch hier die zweite Generation eingeführt.

Der Seat Alhambra wurde im Laufe der Jahre überarbeitet, hat aber noch immer Bestand. Das gilt auch für die Probleme und Schwachstellen der Großraumlimousine.

Ob defekte Achsaufhängungen, defekte Beleuchtung oder Schwierigkeiten mit der Abgasuntersuchung: Es gibt einige Mängel, mit denen der Seat Alhambra auffällt.

Das Team von CarWiki.de hat sich intensiv mit dem Seat Alhambra und seinen Problemen beschäftigt. Wir haben langjährige Seat-Fahrer kontaktiert, um Informationen aus erster Hand (vor allem nach den Inspektionen) zu bekommen.

Auch die Prüforganisationen, wie TÜV und Dekra, sowie das Kraftfahrt-Bundesamt konnten interessante Details liefern.

Daraus ist der nachfolgende Ratgeber entstanden, der die häufigsten Schwachstellen und Mängel der Großraumlimousine auflistet. Selbstverständlich ergänzen wir den Artikel in regelmäßigen Abständen mit neuem Wissen und Erfahrungen, die sich ergeben.

Damit stehen wir nicht nur Alhambra-Besitzern, sondern auch interessierten Gebrauchtwagenkäufern zur Seite.

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Probleme mit dem Seat Alhambra II Typ 7N (seit 2010)

Im Jahr 2010 präsentierte Seat den neuen Alhambra, der seit Oktober 2010 an die Kunden verkauft wird.

Eine Zusammenarbeit mit Ford bestand nicht mehr, stattdessen basierte die neue Großraumlimousine auf dem VW Passat B6, von dem ein Großteil der Technik übernommen wurde.

Zu den größten Neuerungen zählen die Schiebetüren auf beiden Seiten. Im Laufe der Jahre wurde der Seat Alhambra im Zuge mehrere Modellpflegen und Facelifts auf den aktuellen Stand gebracht.

Das hohe Gewicht als Manko

Der Seat Alhambra basiert auf der technischen Plattform des VW Passat B6, ohne die Bauteile des Fahrwerks aufgrund des erhöhten Gewichts zu verstärken.

Die Folge ist ein erhöhter Verschleiß, der mit Beschädigungen an den Radaufhängungen und sogar Federbrüchen führt. Bei der Hauptuntersuchung müssen TÜV und Dekra regelmäßig einschreiten.

Apropos Hauptuntersuchung: Kritik gibt es auch für defekte Scheinwerfer und Blinker, verschlissene Bremsscheiben (auch als Folge des Gewichts) sowie die Abgasuntersuchung.

Hier fällt der Seat Alhambra ab dem siebten Jahr übermäßig oft durch. Immerhin: Ein Vergleich mit dem baugleichen VW Sharan offenbart, dass der Wolfsburger sogar noch häufiger durchfällt.

Rost im jungen Alter

In der heutigen Zeit gibt es nur noch wenige Fahrzeuge, die in jungen Jahren mit Rost auffällig werden. Der Seat Alhambra gehört leider dazu.

Neben Rost auf der Bremsscheibe sind auch die Heckklappe und Türunterkanten betroffen. Das Spiel setzt sich unter dem Blechkleid fort, denn hier sind Crashbox und Achsträger mit leichtem Rost bewachsen.

Das macht keine Schwierigkeiten, solange sich der Korrosionsprozess nicht fortsetzt.

Kleinigkeiten: kein Grund zur Sorge

In unseren Gesprächen mit verschiedenen Alhambra-Besitzern haben wir von zahlreichen Kleinigkeiten gehört, die zwar ärgerlich sind, aber keinen Grund zur Sorge darstellen.

Viele Autofahrer stören sich bei Modellen mit DSG-Automatik an dem ruckeligen Anfahrverhalten. Diese Unsensibilität lässt sich auch mit vorsichtigem Gasfuß kaum in den Griff bekommen.

Das Start-Stopp-System ist dafür bekannt, häufiger den Dienst zu quittieren. Häufig liegt dies auch an einer entladenen oder schwachen Starterbatterie.

Diverse Schäden an der Kupplung und dem Getriebe sind selten, aber möglich.

Klimaanlage als Schwachstelle?

Die Klimaanlage des Seat Alhambra könnte sich zur typischen Schwachstelle mausern. Defekte Klimakompressoren sind keine Seltenheit und im VW-Konzern bereits bekannt.

Das musste auch die Auto Bild in ihrem Dauertest feststellen: Eine lose Niete zwang das Team zum Austausch des Kompressors. Volkswagen und Seat versprechen, dass derartige Probleme mittlerweile gelöst sind.

Was aber noch immer passieren kann, sind Schäden am Klimakondensator, die durch Steinschlag entstehen.

Auch die Stellmotoren der Klimaanlage klappern hin und wieder – der Austausch ist langwierig und kann teuer werden!

Pannenstatistik: Kaum Auffälligkeiten

Ein Blick in die Pannenstatistik des ADAC offenbart (fast) keine Probleme. Hier rangiert der Seat Alhambra zumeist im guten Mittelfeld, die Pannen werden mit steigendem Alter mehr.

Allerdings sorgen in den meisten Fällen nur die Batterien für den Einsatz der Pannenhelfer.

Ein rechtzeitiger Wechsel ist empfehlenswert, vor allem zu Beginn des Winters, wenn Startschwierigkeiten feststellbar sind.

Bei Modellen mit Baujahr 2011 oder 2012 ist auch die Abgasrückführung als Schwachstelle bekannt.

Rückrufe: Probleme mit den Airbags

Der Seat Alhambra der zweiten Generation überzeugt mit solider Technik, die nicht viele Rückrufe verursacht.

Der Seitenairbag kann beim Auslösen Metallspäne mitreißen, sodass Fahrzeuge mit Baujahr zwischen 2014 und 2015 zurückgerufen wurden.

Auch die unzulässige Abschalteinrichtung im Emissionskontrollsystem (Stichwort: Dieselskandal), die bei Modellen mit Produktion zwischen 2011 und 2015 verbaut wurde, war ursächlich für einen Rückruf.

Der Seat Alhambra mit Baujahr 2017 besaß eine fehlerhafte Schweißverbindung zwischen dem Druckbehälter und dem Anzündträger des Gasgenerators.

Infolgedessen war nicht auszuschließen, dass sich der Beifahrerairbag im Falle eines Unfalls nicht mit dem erforderlichen Gasvolumen füllt und die Schutzwirkung für den Beifahrer somit nicht gewährleistet. Bei betroffenen Fahrzeugen wurde der Airbag ausgetauscht.

Auch ein fehlerhafter Magnetschalter mancher Anlasser-Modelle, der zur Daueransteuerung und somit zur erhöhten Brandgefahr führte, machte das Handeln des Herstellers notwendig.

Zudem mussten einige Alhambra-Besitzer in die Werkstatt, weil ein fehlerhaftes elektrisches Bauteil zu einer eingeschränkten Funktion der Airbags und Gurtstraffer führte.

Probleme mit dem Seat Alhambra I Typ 7M (1995 bis 2010)

Seat Alhambra I Seitenansicht
Wo liegen die Probleme der ersten Seat Alhambra Generation?

Bild: Rudolf StrickerCC BY-SA 3.0, Link

Die erste Generation des Seat Alhambra war von 1995 bis 2010 erhältlich. Die Großraumlimousine, die nahezu baugleich mit dem VW Sharan ist, entstand in Zusammenarbeit mit Ford.

Im Juli 2000 erhielt der Alhambra eine Modellpflege, um die Optik an die übrigen Seat-Modelle anzupassen.

Eine weitere Überarbeitung, die im Oktober 2005 folgte, enthielt unter anderem den aktuelleren 2,0-Liter-Dieselmotor mit Rußpartikelfilter.

Viel Kritik beim TÜV

Obwohl der Seat Alhambra der ersten Generation im TÜV-Report 2021 schon längst keine Erwähnung mehr findet, heißt es nicht, dass keine Mängel mehr vorliegen.

Im Gegenteil. Der geräumige Spanier machte seinerzeit mit zahlreichen Kritikpunkten Schlagzeilen und wurde im TÜV-Report 2005 direkt nach dem Opel Frontera sogar zum zweitschlechtesten Fahrzeug gekürt.

Wie auch beim aktuellen Modell haben die Vorderachsen dem hohen Gewicht nicht standgehalten, die Gelenke sind ausgeschlagen und Federbrüche sind keine Seltenheit.

Hinzu kommen ein großes Lenkungsspiel, defekte und verstellte Scheinwerfer sowie marode Abgasanlagen. Die Mängel an den Bremsscheiben liegen leicht über dem Durchschnitt, mehr Sorgen bereiten die Bremsschläuche und -leitungen, die im Laufe der Jahre zunehmend älter werden und korrodieren.

Weitere Schwachstelle: Die Antriebswellen werden marode und undicht.

Kein Musterschüler beim Pannendienst

Obwohl der Seat Alhambra in der Pannenstatistik nicht auffällig ist, kann er auch nicht mit Spitzenwerten glänzen. Wie auch seine Verwandten, der Ford Galaxy und der VW Sharan, ist die spanische Großraumlimousine für typische Probleme bekannt.

Bei den ersten Modellen gehören klappernde Koppelstangen sowie undichte Wasserpumpen beim TDI Motor dazu.

Auch defekte Lichtmaschinen, zickige Zündanlagen sowie Probleme mit der Abgasanlage sind möglich. Je nach Motorisierung sind bei Anfangsmodellen vereinzelte Motorschäden infolge gerissener Zahnriemen nicht ausgeschlossen.

Rückrufe: Bremskraftverstärker, Kraftstoffpumpe & mehr

Die erste Generation des Seat Alhambra hat mit diversen Kinderkrankheiten zu kämpfen, die auch Rückrufaktionen zur Folge hatten.

So war insbesondere die Rückhaltefunktion im integrierten Kindersitz aufgrund von Fertigungstoleranzen eingeschränkt, weshalb einige Seat-Besitzer den zuständigen Fachhändler aufsuchen mussten.

Bei anderen Fahrzeugen, die zwischen Mai und Juli 1996 gebaut wurden, konnte die Tellerfeder des Bremskraftverstärkers verrutschen.

In der Folge konnte der Bremsdruck nicht vollständig entweichen, sodass ein Restdruck im System enthalten blieb und das Bremspedal nicht mehr vollständig zurückging.

Das fehlerhafte Entlüftungsventil in der Kupplungsdruckleitung, das bei einigen Fahrzeugen mit Modelljahr 2003 oder 2004 verbaut war, konnte zu Folgeschäden am Zweimassenschwungrad führen.

Betroffen waren allerdings ausschließlich die Modelle mit 1.9 TDI Motor, also hierzulande insgesamt 5.011 Autos.

Die Schrauben an der Kraftstoffpumpe, die bei Fahrzeugen mit Baujahr zwischen 2002 und 2005 nicht ausreichend dimensioniert waren, konnten abreißen und einen Austritt von Dieselkraftstoff verursachen.

In Kombination mit anderen Seat-Modellen waren in Deutschland mehr als 7.800 Fahrzeuge betroffen.

Bekannte Probleme mit dem Seat Alhambra

  • ausgeschlagene Gelenke, klappernde Koppelstangen
  • verschlissene Bremsscheiben, marode Leitungen
  • DSG-Anfahrruckeln
  • Federbrüche sind möglich
  • Rostbildung, auch beim aktuellen Modell
  • Probleme mit der Beleuchtung
  • undichte, kaputte Klimaanlagen
  • defekte Lichtmaschinen; schlappe Batterien
  • Schwierigkeiten bei der Abgasuntersuchung
 

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Fazit: Ein gutes Familienauto mit Abzügen

Dass der Seat Alhambra aufgrund seiner Größe ein perfektes Familienauto darstellt, steht außer Frage. Vor allem die aktuelle Generation bietet dank der Schiebetüren einen guten Zugang, was sich nicht nur mit Kindern auszahlt.

Sack und Pack sind innerhalb kürzester Zeit verstaut.

Wer diesen Vorteil genießen möchte, der sollte sich beeilen: Der Seat Alhambra wird noch bis 2023 gebaut, dann ist Schluss mit der Großraumlimousine.

Wer im Nachzug einen Gebrauchtwagen kaufen möchte, der sollte allerdings vorsichtig sein. Die erste Generation weist zahlreiche Probleme und Mängel auf, der Nachfolger ist auf einen guten Weg dahin.

Es lohnt sich also, die typischen Schwachstellen im Auge zu behalten. Die Bremsen verschleißen schnell, die Radaufhängungen schlagen aufgrund des hohen Gewichts aus.

Rost ist nicht unbekannt und Federbrüche kommen vor. Kurzum: Es drohen teure Reparaturen, das ist bei einem potenziellen Schnäppchen zu bedenken.

Sie fahren einen Seat Alhambra oder auch einen baugleichen VW Sharan und können von eigenen Erfahrungen berichten?

Die Community von CarWiki.de freut sich über das ehrliche Feedback. Hinterlassen Sie dazu gerne einen Kommentar am Ende des Beitrags.

Vielen Dank!

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Unser Alhambra 2,0 TDI Bj.2016,60000 km hat als einzigen Schaden einen defekten Schließantrieb am Tankdeckel.An den hinteren Bremsscheiben zeigt sich jetzt Rost am Aussendurchmesser.Ansonsten wurde 2023 die Batterie erneuert.Auto ist in gutem Zustand.

    Antworten
  • Thomas Benedikt
    Mai 5, 2023 8:08 am

    Unser Alhambra Baujahr 2017, 2,0 TDI, Allrad hat nach den 5 1/2 Jahren bereits die 3. Batterie.
    nach 55000km 2 angebrochene Querlenker (Tausch auf Garantie erfolgt)
    Nach 65000 km (reichlich 5 Jahre) Haldex-Pumpe defekt.
    Jetzt bei 68000km (5 1/2 Jahre) Winkelgetriebe undicht.
    Bremsenverschleiß ist eigentlich i.O., vorne sind nur die Beläge einmal gewechselt nach ca. 50000km, hintere Bremse jetzt komplett nach ~67000km gewechselt.

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