Probleme am VW Crafter | Schwachstellen, Krankheiten & Mängel | Motorschäden (Ölverbrauch/Ölverlust), Rost, Bremsen, Fahrwerk | alle Crafter Modelle

2018 VW Crafter Nazad.jpg

Bild: KGC626 – CC BY-SA 4.0, Link

In diesem Artikel behandeln wir alle Probleme & Krankheiten des VW Crafter. Bei der Recherche nutzen wir Daten des ADAC und der Prüforganisationen (TÜV, DEKRA) und befragen zusätzlich noch die Fahrer des vielseitigen Kleintransporters.

Haben Sie selbst Probleme mit Ihrem VW Crafter? Berichten Sie es in den Kommentaren unter dem Artikel. So helfen Sie anderen Fahrern und Kaufinteressenten.

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Baureihen des VW Crafter

  • Volkswagen Crafter I (2006 bis 2011)
  • Volkswagen Crafter I (Facelift Nr. 1) (2011 bis 2016)
  • Volkswagen Crafter II (seit 2017)

Probleme der Baureihe Volkswagen Crafter II (seit 2017)

Wie sein Vorgänger wird der VW Crafter II ebenfalls mit unterschiedlichen Radständen sowie verschiedenen Karosserieaufbauten angeboten (Kastenwagen, Kastenwagen mit Doppelkabine, Pritsche, Pritsche mit Doppelkabine sowie Kipper) und deckt damit fast alle Kundenwünsche ab.

Die Autos werden auch unter der Konzernmarke MAN verkauft. Front-, Heckantrieb oder Allrad (4-Motion) stehen zur Auswahl, geschaltet wird über ein manuelles Sechsganggetriebe oder einen Achtstufenautomaten.

Motorisiert ist der Transporter mit einem 2.0 Liter TDI Vierzylinder Turbodiesel, der in vier Leistungsstufen verbaut wird. Seit Kürzerem ist auch eine Elektroversion des Crafter II verfügbar.

Motor-Getriebekombination nicht immer perfekt

Der stärkste 2.0 TDI harmoniert mit der Achtstufen Wandlerautomatik nur begrenzt. Teilweise ist von schlechter Beschleunigung, verringerter Höchstgeschwindigkeit sowie einem hohen Treibstoffverbrauch zu hören.

Verarbeitung teilweise mangelhaft

Ob schlecht schließende Hecktüren, Seitentüren, die nicht arretiert werden können, mangelhaft schließende Seitenscheiben oder Knackgeräusche aus der Kunststoffverkleidung – all das sind lästige Kleinigkeiten, die abhängig vom Baujahr und dem Modell auftreten können.

Grundsätzlich gesehen ist der Crafter II ein zwar gut durchdachtes und funktionelles Fahrzeug, bei der Verarbeitung hapert es aber leider merkbar.

Ölverlust und Schäden am Motor

Der 2.0 Liter TDI ist ein ziemlich hochgezüchtetes Aggregat, bei dem mit hohem Ölverbrauch zu rechnen ist. Eine Kontrolle des Ölstands muss daher regelmäßig bzw. zumindest nach jeder längeren Fahrt durchgeführt werden.

Zusätzlich sind klappernde Ventile, defekte Kurbelwellen und mangelhafte Turbolader nicht selten. Auch die AdBlue Einspritzung ist bei manchen Modellen fehleranfällig.

Batterie fällt aus

Stellenweise ist von frühzeitig defekten Starterbatterien bzw. Akkus zu hören. Nichts, was sich nicht halbwegs preiswert beheben lässt, aber trotzdem ärgerlich ist.

Sonstiges

Obwohl der VW Crafter II ein für einen Transporter einfach zu steuerndes Fahrzeug ist, plagen den Wagen besonders nach sechsstelligen Laufleistungen diverse Probleme am Fahrwerk.

Das verursacht nicht nur unnötige Reparaturkosten, sondern auch unproduktive Stehzeiten.

Probleme der Baureihe Volkswagen Crafter I (2006 bis 2016)

Der Volkswagen Crafter I ist ein Kleintransporter, den VW zusammen mit Mercedes (hier als Mercedes Sprinter verkauft) baute.

Der Crafter unterscheidet sich vom Sprinter einerseits durch seine Front und andererseits durch die Motoren. Das Fahrwerk ist größtenteils, bis auf ein paar Modifikationen, baugleich mit dem der vorhergehenden VW LT Reihe.

Der Wagen wurde mit drei unterschiedlichen Radständen und in drei Fahrzeughöhen als Bus, Transporter und Pritschenversion gebaut. Als Antrieb diente anfangs ein 2.5 Liter Fünfzylinder TDI Diesel Motor von Volkswagen, der in vier Leistungsstufen angeboten wurde.

Später folgte ein VW 2.0 Liter TDI Vierzylinder, der trotz praktisch gleicher Leistungsbandbreite merkbar sparsamer ist.

Verschlissene Bremsen

Bedingt durch den fordernden Einsatz als Transporter muss man beim VW Crafter I immer mit abgenutzten Bremsen rechnen. Besonders anfällig sind Scheiben und Klötze, aber auch Rost an den Bremsleitungen kann ein Thema sein. In jedem Fachbetrieb können diese Verschleißteile relativ günstig ausgetauscht werden.

Ausgeschlagenes Fahrwerk

Auch das Fahrwerk leidet, obwohl für den professionellen Einsatz ausgelegt, unter den erschwerten Einsatzbedingungen, denen der Crafter I im Regelfall ausgesetzt war und ist.

Bei Autos mit höheren Laufleistungen sind ausgeschlagene Spurstangen sowie defekte Trag- und Führungsgelenke keine Seltenheit. Auch mit undichten Stoßdämpfern muss man immer rechnen.

Scheinwerfer Leuchtweitenregelung defekt

Funktionsuntüchtige Leuchtweitenregelungen der Scheinwerfer sind ebenfalls häufig anzutreffen und machen einen Besuch im Volkswagenbetrieb notwendig.

Zumeist günstiger lässt sich dieser Schaden aber in einer markenfreien Werkstatt beheben.

Motorschäden beim 2.5 Liter TDI

Der Grund für defekte Motoren ist oft Ölverdünnung bzw. Ölverlust.

Der Motorölstand muss regelmäßig kontrolliert werden, ein verfrühter Ölwechsel ist durchaus empfehlenswert. Auch die vorgeschriebene Motorölqualität ist aufgrund des Partikelfilters genau einzuhalten.

Sonstiges

Grundsätzlich ist der Volkswagen Crafter I ein zuverlässiger Transporter, der mit ausreichender, fachgerechter Pflege wenig Probleme macht und sehr hohe Laufleistungen erreichen kann.

Zusammenfassung der Probleme am VW Crafter

  • teilweise mangelhafte Verarbeitung
  • hoher Ölverbrauch
  • Motor- und Turboladerschäden (2.5 & 2.0 TDI)
  • Fahrwerk häufig abgenutzt
  • Bremsscheiben und Bremsklötze verschlissen

 

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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Berthold Schulz
    Oktober 31, 2023 11:40 am

    Habe zwar keinen Crafter aber einen MAN TGE, der die gleiche Maschine hat. 177 PS Turbo. Bei der ersten Inspektion wurde Ölaustritt an dem Simmerring der Kurbelwelle festgestellt. Die Garantie ist um 20 Tage Überschritten und MAN lehnt jegliche Art der Kostenübernahme der Reparatur am. Mein nächstes Auto wird ein Fiat, da habe ich dann genug Geld gespart um Reparaturen selbst zu bezahlen.

    Antworten
    • Micha (Team CarWiki)
      Oktober 31, 2023 12:05 pm

      Hallo Herr Schulz,

      vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht. Haben Sie den Kulanzantrag direkt an den Hersteller gesendet oder über den Vertragshändler bzw. die Werkstatt?

      Häufig hilft ein erneuter Antrag und hartnäckiges Nachbohren, vorallem bei solch einem Mangel bei der 1. (!) Inspektion.

      Beste Grüße & alles Gute

      Antworten
  • Also, ich besitze zwei VW Crafter 4 Motion-Fahrzeuge. Ich möchte jedem davon abraten, sie zu kaufen! Ich bin seit 35 Jahren selbstständig und habe bereits verschiedene Marken gefahren. Im Durchschnitt legte ich 300.000 bis 400.000 Kilometer zurück und musste lediglich gelegentlich die Lichtmaschine oder den Anlasser austauschen. Es gab also keine größeren Probleme. Was VW hier produziert, ist absolut minderwertig! Bei beiden Fahrzeugen ging der Turbolader bei rund 130.000 Kilometern kaputt. Die AdBlue-Tankheizung war defekt, wodurch der gesamte Tank ausgetauscht werden musste, da sie darin eingeklebt war.

    Es ist eine Frechheit! Bei beiden Fahrzeugen trat nach 110.000 Kilometern eine Undichtigkeit der Kurbelwellendichtung auf. Bei 210.000 Kilometern war der Motor hinüber! Ein neuer Motor kostet 14.000 Euro! Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht einer der Wagen in der Werkstatt steht. Und ich spreche hier von erheblichen Problemen! Ich muss auch erwähnen, dass ich in meinem Unternehmen besonderen Wert auf regelmäßige Intervalle und Pflege lege. Aber bei diesem Schrott spielt das keine Rolle. Offenbar arbeiten bei VW eine Menge studierter Leute, die keine Ahnung haben!

    Nochmal: Das ist absoluter Schrott! Ich fahre nicht im Stop-and-Go-Verkehr und quäle die Fahrzeuge auch nicht. Meine Fahrweise liegt im mittleren Drehzahlbereich. Doch das spielt bei diesem Schrott keine Rolle. Schrott bleibt Schrott! Ach ja, ich habe pro Fahrzeug ungefähr 60.000 Euro bezahlt.

    Inzwischen habe ich jedoch rund 16.000 Euro Reparaturkosten pro Fahrzeug gehabt! Von VW habe ich noch nichts gehört… Vor drei Monaten habe ich einen Kulanzantrag gestellt. Außer einer Bestätigung habe ich noch keine Antwort erhalten. Ich rate jedem davon ab, diese Fahrzeuge zu kaufen! Das ist eine Maschine, die Geld vernichtet!

    Antworten
  • Mein Crafter ist Bj: September 2018.
    VW gibt eine 2 jährige Werksgarantie, MAN 3 Jahre.
    MAN ist auf jedenfalls günstiger in der Abschaffung…. der Crafter/TGE ist an sich schon sehr preisintensiv aber es kann mit einigen Ausstattungen schon ein Mehrpreis von 7.000,00 € bei VW im Vergleich zum MAN TGE zu buche schlagen.
    Wer vorne Einzelsitze mit Armlehnen haben möchte, sollte explizit auf die Armlehnen hinweisen und den teuersten Sitz nehmen. Denn alle anderen Sitze haben die Armlehnen nicht. Das hat mein Verkaufsberater verpennt und so kam das erste Ärgernis zu Stande.
    Es sollte auf jedenFall bei VW eine Werksgarantieverlängerung abgeschlossen werden, auch wenn VW sich dafür richtig entlohnen lässt.
    1: maschinelles Problem, hatte ich kurz nach Ablauf der Werksgarantie von 2 Jahren- da platzte mir die Zylinderkopfdichtung. VW hat sich kulant gezeigt und ein viertel der Kosten übernommen ( so sieht heut Kulanz aus )
    2: nach 2 1/2Jahren ist bei mir der Turbolader gekommen. Der 2.0TDI hat einen Biturbo verbaut bekommen. Also eine Richtung Abgas und einen zur Abgasrückführung. Das Turbinenblatt ( ausführungsseitig ) versagt ud sich festgefressen ( da kann man von Glück reden, dass es sich nicht aufgelöst und im Motor verteilt hat )
    3. aktuell macht er beim Antrieb akute Schwierigkeiten – die Kreuzgelenke beim Fronttriebler schlagen aus. Ich führ in die Werkstatt, weil meine Faltenbälge gewechselt werden mussten, da wurde mit empfohlen, die Radlager mit zu wechseln. Das knacken kommt aber nicht von den Radladern, sondern von den Kreuzgelenken links und rechts der Antriebswellen. Zudem tropft er schon nach 140.000 km
    Alles in allem hab ich nur noch Galgenhumor, weil mir die Karre mit den Schäden, die Geldbörse leer Frist. Der Wechsel der Antriebswelle mit dem einen Teil des Kreuzgelenkes kostet inflationsbereinigt derzeit für eine Seite 800 € , sagte mir die VW Vertragswerkstatt.

    Antworten
    • Hallo Marko, vielen Dank für deinen ausführlichen Problembericht – damit hilfst du in jedem Fall zahlreichen Fahrern und Kaufinteressenten. Wir hoffen, du bleibst in Zukunft einigermaßen verschont und wünschen trotz allem allzeit gute Fahrt! P.S. Halte uns gerne auf dem Laufenden

      Antworten

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