VW Sharan Probleme | Mängel, Schwachstellen & Krankheiten | AGR-Ventile, Turbolader, Radaufhängungen, Verarbeitung & Co. | für alle Sharan Baureihen

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Bild: Navigator84 – CC BY-SA 4.0, Link

In diesem Ratgeber untersuchen wir die Probleme & Schwachstellen des VW Sharan. Im Zuge der Recherche nutzen wir Daten des ADAC und der Prüforganisationen (TÜV, DEKRA) und befragen zusätzlich noch die Fahrer des Wolfsburger Familienvans.

Haben Sie selbst Probleme mit Ihrem VW Sharan? Berichten Sie es in den Kommentaren unter dem Artikel. Dadurch helfen Sie anderen Besitzern und Gebrauchtwagen-Interessenten.

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Baureihen des VW Sharan

  • Volkswagen Sharan I (1995 bis 2000)
  • Volkswagen Sharan I (Facelift Nr. 1) (2000 bis 2004)
  • Volkswagen Sharan I (Facelift Nr. 2) (2004 bis 2010)
  • Volkswagen Sharan II (2010 bis 2015)
  • Volkswagen Sharan II (Facelift Nr. 1) (2015 bis 2022)

Probleme der Baureihe Volkswagen Sharan II (seit 2010)

Der Nachfolger der ersten Baureihe des beliebten Minivans von Volkswagen, der Sharan II, basiert wie sein Bruder, der Seat Alhambra II, technisch auf dem VW Passat B6.

Die neue Großraumlimousine ist auf rund 4,80 Meter Außenlänge angewachsen, das Design der Karosserie lehnt sich an die damalige Konzernlinie an und wirkt nun deutlich kantiger. Neu sind auch die hinteren Schiebetüren, die manuell oder, gegen Aufpreis, elektrisch betätigt werden.

Obwohl der Sharan II merkbar größer angefahren kommt, hört man aber immer wieder, dass im kleineren Vorgänger ein größeres Raumangebot vorhanden sein soll.

Sicherheitstechnisch ist der Sharan II jedenfalls um Welten besser als die erste Generation.

Bremsenergierückgewinnung, ein Start-Stopp-System wie auch die neuen Motoren tragen viel zur Umweltfreundlichkeit des Sharan II bei. Das Auto ist wieder als Fronttriebler konstruiert, alternativ war auch ein Allradantrieb verfügbar.

Als Benzintriebwerk ist entweder ein 1.4 Liter TSI oder ein 2.0 Liter TSI Vierzylinder (150 bis 220 PS) verbaut. Auch der bekannte 2.0 Liter TDI Vierzylinder Turbodiesel Motor mit Common Rail Einspritzung ist in einer Leistungsbandbreite von 115 bis 184 PS bestellbar.

Die Kraftübertragung erfolgt entweder mittels Sechsgang Handschaltung oder über ein automatisches DSG Doppelkupplungsgetriebe mit sechs oder sieben Schaltstufen.

Radaufhängungen defekt

Überdurchschnittlich oft, manchmal schon nach zwei bis drei Jahren, ist bei der zweiten Generation des VW Sharan die Radaufhängung defekt.

Zumeist sind die Querlenker verschlissen und die Koppelstangen ausgeschlagen, bei älteren Exemplaren sind auch gerne die Stoßdämpfer undicht und Federbrüche keine Seltenheit.

Auch wenn die Instandsetzung mit preiswerten Nachbauteilen erfolgt fallen merkbare Kosten dafür an. Eine Achsvermessung muss dann ebenfalls durchgeführt werden.

Bremse verschlissen

Das relative hohe Gewicht des Sharan II sowie die oftmalige Ausnützung der zulässigen Höchstlast beanspruchen die Bremsen des Autos besonders stark. Kommen noch sportliche Fahrmanöver dazu führt das schnell zu einer komplett verschlissenen Bremse.

Die Bremsscheiben und Klötze leiden besonders darunter, während die Bremsschläuche und Bremsleitungen dagegen relativ standfest sind.

Das Angebot an qualitativ hochwertigen Nachbauteilen ist aber ziemlich groß, wodurch die Reparatur günstig gehalten werden kann.

Beleuchtung mangelhaft

Bei der TÜV Untersuchung fällt der VW Sharan II oft durch eine mangelhafte Beleuchtung negativ auf. Besonders die Scheinwerfer an der Front und die Blinkerleuchten sind davon betroffen.

In vielen Fällen hilft ein genaues Einstellen der Scheinwerferhöhe weiter. Ist allerdings die Verglasung der Scheinwerfer matt oder sind die Reflektoren im Inneren beschädigt, muss der ganze Scheinwerfer ausgetauscht werden.

Gute Nachbauteile aus dem Internet helfen die Kosten für diese Reparatur im Rahmen zu halten.

AGR Ventile verkokt

Sowohl bei den Benzinern, besonders aber bei den TDI Dieselmotoren, kommt es immer wieder zu einem verkokten AGR Ventil.

Erkennbar ist das u.a. durch Motorruckeln, Drehzahlschwankungen, einer verminderten Leistungsabgabe, rußigen Abgasen sowie erhöhtem Verbrauch. Abhilfe hilft eine Reinigung bzw. wenn notwendig, ein Austausch vom AGR Ventil in der Fachwerkstatt.

Rost

An der Heckklappe und den Türunterkanten kann sich Rost bilden. Ein Grund dafür sind die doppelten Türdichtungen, in denen sich Wasser ansammelt. Volkswagen reagierte auf diese Probleme mit einem Werkrückruf.

Gebrauchtwagenkäufer sollten hier auf jeden Fall die Augen besonders weit offen halten und überprüfen, ob auch tatsächlich eine Verbesserung in der Werkstatt durchgeführt wurde bzw. ob sich an den gefährdeten Stellen schon Rost gebildet hat.

Die Reparatur beim Autospengler ist leider in keinem Fall günstig.

Sonstiges

Wer einen gebrauchten Volkswagen Sharan II in Betracht zieht sollte das infrage kommende Exemplar jedenfalls intensiv überprüfen lassen. Die Grundkonstruktion des Autos ist zwar hochwertig und durchdacht, viele kleinere und größere Fehlerquellen können die Freude jedoch rasch verderben und ordentlich ins Geld gehen.

Defekte Elektromotoren bei den Schiebetüren und defekte Starter z.B. kosten relativ viel und kommen öfter vor. Auch das DSG Getriebe ist nicht frei von Problemen, eine Längung der Steuerkette bei den TSI Benzinern ist ebenfalls keine Seltenheit.

Findet man einen Sharan II bei dem diese Probleme schon beseitigt sind, kann man jedenfalls zugreifen und das gute Fahrverhalten sowie die Flexibilität dieses Autos bedenkenlos genießen.

Probleme der Baureihe Volkswagen Sharan I (1995 bis 2010)

Der Volkswagen Sharan I war zusammen mit dem fast baugleichen Ford Galaxy und Seat Alhambra in unseren Breiten die wahrscheinlich beliebteste Großraumlimousine am Markt.

Der gut 4,60 Meter lange fünftürige Minivan mit seiner äußerst windschlüpfrig designten Karosserie war und ist noch immer das perfekte Auto für jede Familie. Das Platzangebot und die Variabilität sind riesig. Wer auf etwas Kofferraumvolumen verzichtet, kann sogar bis zu sechs Passagiere dank der beiden ausbaubaren Hecksitze in der dritten Reihe mitnehmen.

Angetrieben wird der VW Sharan I im Regelfall über die Vorräder, gegen Aufpreis war auch eine Allradversion verfügbar. Beim Motorenangebot konnten die Konstrukteure auf eine breite Palette von Triebwerken aus dem Volkswagen Konzernregal zugreifen.

Einstieg bei den Benzinern war der 1.8 Liter Vierzylinder Turbomotor, gefolgt von der beliebten 2.0 Liter Maschine ohne Aufladung (auch als LPG Version). Den stärksten Antrieb stellt der 2.8 Liter VR6 Zylinder Motor dar, der bis zu 204 PS Leistung abgibt.

Merkbar beliebter als die Benzintriebwerke waren aber die kräftigen und trotzdem sehr sparsamen TDI Vierzylinder Turbodieselmaschinen, die als 1.9 und 2.0 Liter Versionen in unterschiedlichen Leistungsstufen (90 bis 140 PS) zu haben waren.

Geschaltet wird im Volkswagen Sharan I über ein manuelles Fünfgang oder Sechsgang Schaltgetriebe. Wer lieber mit einer Automatikschaltung unterwegs war, konnte zur Viergang Wandlerautomatik oder zur Fünfstufen Tiptronic greifen.

Fahrwerk verschlissen

Aufgrund des relativen hohen Alters des Sharan I sind abgenützte Fahrwerke keine Seltenheit. Aber auch bei Autos mit relativ geringen Laufleistungen gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit ausgeschlagene Spur- und Koppelstangen.

Defekte Radlager und eine Lenkung mit übermäßig viel Spiel sind weitere Schwachstellen beim Sharan der ersten Modellgeneration. Die Ausgaben für eine Reparatur können zumindest durch den Kauf preiswerter guter Nachbauteile über das Internet im Rahmen gehalten werden.

Die Auswahl an Qualitätsteilen für diesen Minivan ist glücklicherweise sehr groß.

Turbolader defekt

Immer wieder hört man von Problemen beim Turbolader, besonders die TDI Dieselmaschinen sind davon betroffen.

Als Ursache für diesen Schaden können unter anderem verschleppte Motorölwechsel, eine unpassende Ölsorte und fehlendes Warmfahren und Abkühlen der Maschine inklusive der daraus resultierenden Mangelschmierung des Laders erwähnt werden.

Eine Instandsetzung in der Fachwerkstatt erfordert ein sauberes sowie genaues Arbeiten und ist teuer.

Leistungsverluste bei TDI Motoren

Grundsätzlich sind die TDI Motoren im VW Sharan I sehr langlebig, wenn die vorgeschriebenen Wartungen eingehalten werden.

Trotzdem gibt es aber diverse Schwachstellen, die meistens zu spürbaren Leistungsverlusten der Triebwerke führen. Schuld daran sind z.B. defekte Luftmassenmesser, Probleme mit der Einspritzung oder dem Turbolader.

Auch von Defekten am Zuheizer des TDI Motors ist öfter zu hören. Die Suche nach den Schadensursachen bei den Dieselmaschinen ist oft langwierig und verteuert die notwendige Reparatur zusätzlich.

Zahnriemen anfällig

Bei allen Triebwerken kann es zu Rissen des Zahnriemens kommen, besonders anfällig sind aber die TDI Turbodiesel Aggregate. Wichtig ist es, das vorgeschriebene Intervall für den Wechsel des Zahnriemens und der Spannrolle wirklich genau einzuhalten.

Oft empfiehlt es sich sogar den Riemen schon früher als im Serviceplan angegeben zu wechseln, bei erschwerten Fahrbedingungen (z.B. häufiger Stadtverkehr und Anhängerbetrieb) soll diese Arbeit jedenfalls vorzeitig erfolgen.

Zwar kostet der Zahnriemenwechsel einen merkbaren Betrag, in Summe gesehen ist das Geld aber gut angelegt, da ein Riemenriss unweigerlich zu einem kapitalen Motorschaden führen würde.

Qualität im Innenraum mangelhaft

Besonders bei Autos, die bis zum Jahr 2000 gebaut wurden, fallen die qualitativ minderwertigen Kunststoffe der Verkleidungen im Innenraum auf. Hier brechen diverse Teile, wie z.B. die Lautsprecherabdeckungen, im Laufe der Zeit.

Außerdem sind die Kunststoffe durchwegs sehr kratzempfindlich und verwittern bzw. bleichen schnell aus. An diversen Schaltern, wo edel wirkender Klavierlack aufgetragen ist, löst sich dieser ab, zum Vorschein kommt dann der weiße Kunststoff.

Ab dem Baujahr 2000 wurde die Qualität in diesem Bereich etwas verbessert.

Sonstiges

Auch heute noch ist der Volkswagen Sharan der ersten Modellgeneration ein empfehlenswertes Fahrzeug, wenn das infrage kommende Exemplar scheckheftgepflegt ist und keinen zu hohen Kilometerstand aufweist.

Grundsätzlich sind die Autos gut gegen Rost geschützt und die Technik gilt, bis auf die angeführten Punkte, als solide. Kabelbrüche im Bereich der Heckleuchten treten hauptsächlich bei älteren Fahrzeugen (bis zum ersten Facelift Ende 2000) auf.

Besonders empfehlenswert sind Sharan I Modelle ab dem zweiten Facelift Mitte 2004, von denen immer noch viele Fahrzeuge täglich auf unseren Straßen unterwegs sind.

Zusammenfassung der Probleme am VW Sharan

  • Radaufhängungen frühzeitig abgenutzt
  • Turbolader defekt (besonders bei TDI Diesel)
  • Bremse verschlissen (Scheiben und Klötze)
  • Kunststoffe minderwertig (erste Modellgeneration)
  • AGR Ventile verstopft

 

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