Bekannte Probleme am Skoda Octavia III (Typ 5E & Facelift): DSG Ruckeln, Turbolader, Verarbeitung, Ölverlust & Federn

Welche Probleme hat der Skoda Octavia III? –

Bild: LSDSLCC BY-SA 3.0, Link

Der Skoda Octavia der dritten Modellgeneration gehört als Limousine und als Kombi-Variante in Europa zu den beliebtesten Fahrzeugen. Nicht nur das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, auch die ausgereifte Technik aus dem Volkswagen-Konzern kann die Kunden überzeugen.

Trotzdem gibt es, wie bei fast allen Fahrzeugen, ein paar Dinge, die beim 2012 erschienenen Octavia III und dem ab 2016 erhältlichen Facelift-Modell Probleme bereiten können.

Wir zeigen Ihnen, auf was Sie achten müssen und was Sie als Skoda Octavia III Besitzer bei einem der verfügbaren TSI Benziner (1.0, 1.2, 1.4, 1.5, 1.8 oder 2.0 Liter Hubraum) bzw. bei einem 1.6 oder 2.0 TDI Diesel erwarten kann.

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DSG Ruckeln – Probleme der automatisierten Schaltgetriebe DQ200, DQ250 & DQ380

Bei den schwächeren Motorisierungen des Octavia III kommt das 7-Gang DSG VW Getriebe DQ200 zum Einsatz. Dieses besitzt im Unterschied zu den anderen DSG-Getriebevarianten von Volkswagen eine Trockenkupplung und ist leider etwas anfälliger als seine für ein höheres Drehmoment ausgelegten Brüder mit Nasskupplung.

So tritt oft schon nach einigen tausend Kilometern beim Anfahren bzw. bei Fahrten mit Schrittgeschwindigkeit ein unangenehmes Ruckeln bzw. Rupfen der Kupplung auf. Die Kriechfunktion kann ebenfalls beeinträchtigt sein, wodurch Staufahrten oder Einparkmanöver leicht zur Qual werden. Auch von einem unbegründeten Schwanken der Motordrehzahl hört man immer wieder.

Ob Kombi oder Limousine – DSG Probleme gibt es leider an vielen Octavia III Fahrzeugen – Von M 93, CC BY-SA 3.0 de, Link

Damit ist das DQ200 an der unrühmlichen Spitze der Problem-DSG-Getriebe zu finden. Auch die anderen, in stärkeren Octavia III oder Golf 7 Versionen erhältlichen DSG-Nasskupplungs-Varianten wie das 6-Gang DSG DQ250 oder das 7-Gang DSG DQ380 haben, wenn auch in viel geringerem Ausmaß, diverse technische Probleme.

Hier kann das DSG Ruckeln und hartes Schalten ebenfalls auftreten. Früher oder später fällt dann die Steuereinheit des Getriebes, also die Mechatronik, aus, was einem Supergau gleichkommt. Ohne die Mechatronik, die alle Kuppel­ und Schaltbefehle in mechanische Aktionen umsetzt, geht dann gar nichts mehr.

Bei DSG-Kupplungsproblemen versucht Skoda im Rahmen der Inspektion des Octavia mit einem Software-Update, die Ursachen zu beseitigen. Das ist zumeist der erste Schritt zur Schadensbehebung. In Folge kann auch eine Getriebespülung und Neubefüllung mit Getriebeöl durchgeführt werden. Treten Schäden bei jungen Fahrzeugen und geringen Laufleistungen auf, kann ein kompletter Getriebetausch auf Kulanz erfolgen.

Manchmal werden aber nur Teile des Getriebes wie die Doppelkupplung gewechselt. Hier muss sich der Kunde ganz auf seine Fachwerkstatt verlassen, man könnte sogar sagen, er ist ihr vollkommen ausgeliefert. Leider gibt es, abgesehen von dem genauen Einhalten der vom Werk vorgeschriebenen Getriebe-Ölwechselintervalle, kaum eine Vorgangsweise, durch die ein Octavia III Besitzer zum Vermeiden von DSG-Kupplungsproblemen beitragen kann.

Funktioniert das DSG-Getriebe beim Octavia III tadellos, vermittelt es viel Fahrspaß bei gleichzeitig geringem Spritverbrauch. Die ganzen möglichen, zumeist sehr teuren technischen Probleme dieses Getriebes hängen aber immer wie ein Damoklesschwert über dem Kopf jedes Octavia III Besitzers, der sich für diese Schaltvariante entschieden hat.

Kleine Fehler und Mängel bei der Verarbeitung

Die Verarbeitung beim Octavia III inklusive dem Faceliftmodell ist durchweg als gut zu bezeichnen und hebt sich von seinen Vorgängern weder im Positiven noch im Negativen besonders ab.

Die verbauten Materialien wirken natürlich etwas günstiger als bei den Konzernbrüdern VW und Audi, sind dafür aber ebenfalls äußerst funktionell.

Zwar kann bei den harten Kunststoffen, die Skoda im unteren Teil des Innenraumes (ungefähr ab der Bedienungseinrichtung für die Klimaanlage) verbaut, hin und wieder ein Knarzgeräusch auftreten.

Sollte das zu nervig werden, findet die Fachwerkstätte normalerweise eine befriedigende Lösung dafür. Manche Kunden bemängeln die Lärmdämmung, aber auch hier liegt der Octavia III durchaus im klassenüblichen Bereich.

Die Verarbeitung des Octavia III ist gut – nur hier und da gibt es kleinere Mängel oder Geräusche im Innenraum – Von Kickaffe (Mario von Berg)CC BY-SA 3.0, Link

Gebrochene Federn & Geräusche im Bereich der Achsen

Treten vor allem bei Lenkmanövern Geräusche im Bereich der Achsen auf, können neben üblichen Fahrwerksteilen wie z. B. ausgeleierten Querlenkergummis oder einer losen Schutzhülle vom Federbein oft auch gebrochene Federn des Fahrwerks der Grund dafür sein.

Das kommt aber nicht viel häufiger als bei anderen Fahrzeugmodellen vor und hat seine Ursache einfach im üblichen Verschleiß dieser Komponenten. Der Wechsel wird im Skoda-Betrieb rasch immer paarweise erledigt.

Je nach Laufleistung kann es sinnvoll sein, dabei auch gleich die Stoßdämpfer bzw. das Federbein zu ersetzen.

Vermehrt treten diese Geräusche an der Hinterachse auf, wobei die Werkstätten in vielen Fällen mit der Beseitigung dieser nicht sicherheitsrelevanten, aber doch nervenden Geräuschkulisse manchmal leicht überfordert erscheinen.

 

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Ölverlust der TSI und TDI Motoren im Octavia III

Die bei Skoda verbauten Motoren von Volkswagen sind bekannt dafür, dass sie etwas Öl verbrauchen.

Das gilt besonders für die TDI-Triebwerke, bei denen man nach langen schnellen Autobahnfahrten immer zur Sicherheit den Ölstand überprüfen (teilweise können bis zu 0,3 Liter Öl pro 1000 Kilometer verbrannt werden) und bei Bedarf nachfüllen sollte.

Das ist ein ganz normaler Vorgang, der auch in der Betriebsanleitung erwähnt wird und der in keinem Fall auf einen Motorschaden hindeutet.

Bei den Benzinern ist, je nach Baujahr, besonders das 1.8 TSI Triebwerk ebenfalls für einen hohen Ölverbrauch bekannt. Ursache sind unglücklich konstruierte Kolbenringe. Bei einem extrem hohen Verbrauch ist eine Motorüberholung oft der einzige Ausweg.

Ansonsten treten beim Octavia III keine gehäuften Ölleckagen auf, auch Ölverlust am Getriebe ist nur vereinzelt zu beobachten. Generell ist zu empfehlen, das Long-Life-Ölwechselintervall nicht voll auszunützen und dem Motor lieber etwas öfter frisches Öl zu gönnen.

Hohe Laufleistungen sind fast immer die Belohnung dafür!

Ungleichmäßige Lackierungen und Rost an der Kennzeichenleuchte

Auch im Bereich der Lackierung fällt der Skoda Octavia III nicht besonders negativ auf. Abhängig von Modell und Baujahr wird von Lackabplatzern berichtet. Die kaputte Lackschicht kann dann mit den Fingern stellenweise abgezogen werden. Ursache sind oft phasenweise ungleichmäßige Lackierungen.

Auch beim Klarlack können diese Probleme auftreten. dank der Lackgarantie werden solche Schäden von Skoda zumeist äußerst kulant geregelt.

Auffällig bezüglich Rost ist die Heckklappe bzw. die Stelle, an der die Kennzeichenbeleuchtung angebracht ist. Hier kann bei vielen Autos stärkerer Rost um die Kennzeichenleuchte herum beobachtet werden.

Wird dieser Rost nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann dadurch im Extremfall der Austausch der Heckklappe notwendig werden.

Überprüfen Sie regelmäßig die Heckklappe bzw. die Stellen um die Kennzeichenbeleuchtung Ihres Octavia III – Von M 93, CC BY-SA 3.0 de, Link

Probleme am Turbolader und der Ladedruckregelung

Alle Skoda Octavia III Motoren sind mit Turboaufladung und Treibstoffeinspritzung versehen. Die Turbodiesel-Aggregate waren immer schon für ihren mächtigen Leistungsschub bei gleichzeitiger Sparsamkeit berühmt.

Die neuen Downsize TSI Benziner – hier besonders der Dreizylindermotor mit 1.0 Liter Hubraum bzw. die 1.2, 1.4 und 1.5 Liter Vierzylinder – liefern bei entsprechender Fahrweise ebenfalls erstaunlich niedrige Verbrauchswerte.

Ein kräftiges Beschleunigen und danach ruhiges Gleiten sind die Voraussetzung dafür. Allerdings bieten zusätzliche technische Bauteile wie ein Turbolader weitere mögliche Fehlerquellen.

Wichtig ist, dass der Lader des Octavia immer geschmiert wird. Schonendes Warmfahren und nach hohen Drehzahlen eine kurze Abkühlphase im Leerlauf verlängern die Lebensdauer wesentlich.

Neben möglichen Turboschäden kann bei einigen 5E Modellen nämlich auch die Ladedruckregelung ausfallen. Der Fahrer erkennt das an unzureichender Motorleistung, die allerdings auch andere Ursachen haben kann.

Zumeist bleibt einem der Weg in die Werkstatt nicht erspart, wo der Fehler mit passenden Diagnosewerkzeugen ausgelesen werden kann. Ein defekter Ladedrucksensor kann vom handwerklich halbwegs begabten Heimwerker in Eigenregie kostengünstig getauscht werden.

Defekte Xenon Brenner

Hin und wieder klagen Octavia III Besitzer über defekte Xenon Brenner, die sich bereits nach 50000 Kilometern verabschieden. In so einem Fall ist oftmals das zu häufige Aktivieren der Coming- und Leaving-Home Funktion im Winter ein Faktor, der die Lebensdauer der Brenner erheblich beeinträchtigen kann.

Sollte Ihr Brenner defekt sein, finden Sie hier eine einfache Anleitung zum Wechsel der Xenon Brenner am Skoda Octavia III.

Probleme bei der Navi-Aktualisierung

Viele Nutzer klagen in Foren, weil Sie das Columbus oder Amundsen Navigationssystem im Octavia III nicht aktualisieren können. Dies geht allerdings mit der richtigen Anleitung leichter als Sie denken, denn wenn Sie die SD-Speicherkarte richtig formatieren und die passende Softwareversion herunterladen, klappt das Update meist reibungslos.

Skoda stellt diese Updates kostenlos zur Verfügung, daher empfehlen wir jedem Besitzer, diese Aktualisierungen regelmäßig durchzuführen! Eine Anleitung finden Sie hinter dem Link!

Typische Mängel am Skoda Octavia III im Überblick

  • Probleme mit dem DSG-Getriebe
  • Fahrwerk / Federung (nur bei hoher Laufleistung)
  • Leicht erhöhter Ölverbrauch
  • vereinzelt defekte Xenon Brenner

Fazit zu den Problemen und Mängeln am Octavia III

Im Großen und Ganzen sind der Skoda Octavia III und seine Facelift-Ausführung – wie auch schon seine beiden Vorgänger-Modelle – äußerst robuste und solide Fahrzeuge, die zu einem sehr interessanten Preis erhältlich sind.

Die technischen Schwierigkeiten halten sich sehr im Rahmen, einzig das DSG-Getriebe kann Anlass zur Sorge geben.

Allerdings sollte man auch hier nicht verallgemeinern, da es ebenso Fahrer gibt, die damit 200.000 Kilometer und mehr problemlos unterwegs waren. Tritt hier aber ein Fehler ein, kann dieser recht teuer werden.

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Autor dieses CarWiki Ratgebers: Peter

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