Mängel, Probleme und Fehler am Audi S3 aller Baureihen | Bremsenverschleiß, Motorprobleme & mehr | inkl. Rückrufe, Lösungen & Kosten

Audi S3 8Y

Bild: Alexander Migl – CC BY-SA 4.0, Link

Mit dem Audi S3 steht seit 1999 eine sportliche Variante des Audi A3 zur Verfügung, die sich einer großen Beliebtheit erfreut. Nur der Audi RS3, der seit 2011 erhältlich ist, kann die Bestwerte noch einmal toppen.

Die S-Modelle von Audi stehen für kraftvolle Motorisierungen, hochwertige Verarbeitungen und eine sportliche Optik.

Dennoch kann auch der Audi S3 von diversen Problemen, Schwachstellen und Störungen betroffen sein. In den meisten Fällen handelt es sich um Weiterentwicklungen des Audi A3, sodass sich die Schwächen ähneln.

Allerdings besteht durch die hohen Motorisierungen auch die Gefahr, dass es zu untypischen Beanspruchungen und einem erhöhten Verschleiß kommt. Das wiederum führt zu Schäden, die beim klassischen Audi A3 nicht auftreten.

Daher hat sich das Team von CarWiki.de intensiv mit dem Audi S3 (hier finden Sie alle technischen Daten) und den individuellen Schwachstellen beschäftigt. Aus unseren Recherchen ist der folgende Ratgeber entstanden.

In Gesprächen mit Autobesitzern (Inspektionen), Prüforganisationen und Pannendiensten haben sich Probleme und Krankheiten gezeigt, die wir nach Baureihen übersichtlich aufgelistet haben. Eine fortlaufende Ergänzung ist selbstverständlich.

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Probleme mit dem Audi S3 Typ 8Y (seit 2020)

Im August 2020 präsentierte Audi die aktuelle Baureihe des S3, intern als 8Y bezeichnet. Ein Dreitürer ist seither nicht mehr verfügbar, das Angebot beschränkt sich auf den Sportback und eine Limousine, beide als Fünftürer ausgelegt.

An der Motorisierung hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts geändert, sodass der Zweiliter-Vierzylinder noch immer 310 PS leistet. Allerdings wird der vierte Audi S3 nur noch mit 7-Gang-S tronic verkauft.

Kein Feedback, wenig Erkenntnisse

Der Audi S3 der vierten Generation wird erst seit Oktober 2020 verkauft. Angesichts dessen gibt es nur wenig Erfahrungsberichte und Feedback der ersten Autobesitzer. Auch die Pannendienste und Prüforganisationen konnten uns noch keine Rückmeldung geben.

Wir bleiben aber dran und ergänzen den Ratgeber, sobald uns neue Informationen vorliegen. Gerne dürfen Sie uns auch von Ihren Erlebnissen mit dem Audi S3 vom Typ 8Y in den Kommentaren unter dem Artikel berichten.

Probleme mit dem Audi S3 Typ 8V (2013 bis 2020)

Audi S3 8V

Bild: Nan Palmero – FAEP, CC BY 2.0, Link

Die dritte Baureihe des Audi S3 (intern 8V) war ab Frühjahr 2013 ausschließlich mit Zweiliter-Turbomotor erhältlich, der bis zu 300 PS lieferte.

Allerdings stand neben Dreitürer und Sportback (Fünftürer; ab Herbst 2013) nun erstmals auch eine Limousine (ab Juli 2014) zur Auswahl.

Eine Modellpflege folgte Mitte 2016, wobei vorrangig die Optik der Front- und Rückleuten angepasst wurde. Die Leistung wuchs auf 310 PS.

Gebrauchtwagenkauf: Hoher Bremsenverschleiß

Wer sich einen Audi S3 8V als Gebrauchtwagen kaufen möchte, der sollte nicht nur auf die folgenden Probleme, Mängel und Krankheiten achten. Auch die Bremsen sind unbedingt zu inspizieren, denn schon beim Audi A3 stellte der TÜV einen erhöhten Verschleiß fest.

Beim sportlichen S3, der noch leistungsstärker ist und von seinen Besitzern oftmals zügiger gefahren wird, tritt das Problem noch häufiger auf.

Ansonsten können uns die Prüforganisationen kaum Schwächen nennen, mit denen der Audi S3 der dritten Generation bei der Hauptuntersuchung auffällig wird. Dennoch sollten Interessenten und Besitzer vordergründig auf das Fahrwerk achten, dessen Lagerungen und Gelenke unter den erhöhten Belastungen leiden.

Klassische Kritik der Besitzer

Natürlich haben wir mit verschiedenen Audi-S3-Besitzern gesprochen, um Feedback zur sportlichen Kompaktklasse zu erhalten. Dabei haben sich nicht nur schwerwiegende Mängel ergeben, sondern auch zahlreiche Kleinigkeiten, die wir nicht vorenthalten möchten.

Die Sitzwangen der Sportsitze leiden beim häufigen Ein- und Aussteigen, was sich durch Faltenbildung und Verformung äußert.

Die Chrombeschichtung auf den Endrohren der Abgasanlage ist schnell vom Rost befallen und die hinteren Bremsen beginnen schon nach wenigen Jahren zu quietschen. Hier ist ein Wechsel notwendig, um die Geräusche nachhaltig abzustellen.

Mit diversen Geräuschen, egal ob von der Abgasanlage, den Domlagern oder dem Panoramadach, ist aber jederzeit zu rechnen.

Haldex-Kupplung als Schwachstelle

Der Audi S3 ist serienmäßig mit einem Allradantrieb ausgestattet, der auf eine Haldex-Kupplung vertraut. Doch die elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung bereitet nicht selten Probleme, auch schon bei den Vorgängern.

Warum? Die neue Haldex-Kupplung besitzt keinen Filter mehr, sondern nur noch ein Sieb. Das verstopft im Laufe der Zeit, sodass die Pumpe keinen Öldruck aufbauen kann und der Allradantrieb ausfällt.

Verhindern lässt sich der Ausfall, indem das Sieb bei jedem Ölwechsel (Intervall einhalten!) gesäubert wird. Denn das wird häufiger vergessen oder aus Kostengründen nicht gemacht.

Autobesitzer sollten die Werkstätten explizit darauf hinweisen.

Motorprobleme bei ersten Modellen

Die ersten Modelle des dritten Audi S3, meist bis zum Facelift im Jahr 2016, hatten mit diversen Problemen am Antrieb zu kämpfen. Einige Autobesitzer erzählten uns von Schäden am Turbolader, Unwuchten oder einem störenden Rasseln des Wastegates.

Auch diverse Undichtigkeiten an Ventildeckeldichtungen sowie den Benzin- und Wasserpumpen waren möglich. Erst mit Überarbeitung der Motoren wurden die meisten Mängel abgestellt.

Dennoch sollten Audi-Besitzer auf die Funktion der Steuerkette achten und die Spannung regelmäßig überprüfen. Die Kette kann sich vor allem bei hoher Laufleistung längen und dann überspringen, was im Motorschaden endet.

Probleme mit dem Audi S3 Typ 8P (2006 bis 2012)

Audi S3 8P

Bild: Camelboy- – Public Domain, Link

In der zweiten Generation wurde der Audi S3 (intern 8P) von einem Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotor mit 265 PS befeuert. Neben dem Dreitürer war erstmals auch ein Fünftürer (intern 8PA) erhältlich, der als „Sportback“ bezeichnet wurde.

Wie schon sein Vorgänger war der Audi S3 mit Allradantrieb ausgestattet, wobei die Kraftübertragung per 6-Gang-Schaltgetriebe erfolgte. Im Herbst 2008 folgte mit dem 6-Gang S-tronic ein automatisches Doppelkupplungsgetriebe.

Sportliche Fahrweise = hoher Verschleiß

Der Audi S3 ist nicht zwingend für die Rennstrecke gebaut, aber dennoch fühlen sich einige Autofahrer zu Höchstleistungen hingezogen. Das bereitet primär Gebrauchtwagenkäufern Probleme, wenn die ersten Folgeschäden auftreten.

Eine sportliche Fahrweise kann mitunter zu Beschädigungen führen, wie uns einige Besitzer berichten. Die seitlichen Motorlager sind einem hohen Verschleiß ausgesetzt und können sogar reißen.

Schäden am Radlager äußern sich durch ein leichtes Brummen, hauptsächlich bei Kurvenfahrt. Möglicherweise hat auch die Kardanwelle eine Beschädigung bzw. Unwucht.

Auch die Fahrwerkseinstellung kann sich im Laufe der Zeit verstellen, insbesondere bei der Fahrt auf der Rennstrecke, was sich meist durch ein schief stehendes Lenkrad zeigt. Eine Achsvermessung mit Einstellung ist empfehlenswert.

Turbomotor mit wenig Mängeln

Der Turbomotor ist nicht anfällig für Probleme, wenn er gut gepflegt wird. Dazu zählen vorrangig der regelmäßige Ölwechsel, das gute Warmfahren und das entspannte Nachlaufen nach hohen Belastungen, zum Beispiel auf der Rennstrecke.

Dennoch berichteten uns verschiedene Autofahrer von diversen Kleinigkeiten, wie einem defekten Schubumluftventil, widerwilligen Drosselklappen oder fehlerhaften Luftmengenmessern.

Problematisch wird es primär dann, wenn die Zylinder keine Kompression mehr zeigen. Ein Ölverlust ist beim Zweiliter-Turbo von Audi selten, aber nicht ausgeschlossen.

Meist ist die Zahnriemenseite betroffen, weil der Ventildeckel aus Kunststoff verzieht. Allerdings kann auch der Turbolader selbst betroffen sein. In diesem Fall ist auf Rückstände von Öl im Ladeluftkühler zu achten.

Kaum Kritik vom TÜV

Die Differenzierung zwischen Audi A3 und dem sportlichen Audi S3 fällt beim TÜV-Report schwer. Doch in beiden Fällen gibt es nur wenig Kritik. Je nach Alter und vor allem Fahrweise sind Federbrüche möglich, zudem können die Antriebswellen undicht werden.

Die Bremsanlage ist solide und standfest, allerdings ist ein erhöhter Verschleiß, insbesondere bei zügiger Fahrweise, nicht selten.

Rückruf: Risse in den Kraftstoffleitungen

Der Audi S3 der zweiten Generation hat einen Rückruf wegen der möglichen Rissbildung in den Kraftstoffhochdruckleitungen auf seinem Konto. Als Ursache nannte Audi eine Materialschwäche, also ein unzureichendes Leitungsrohrmaterial, die zu Schwingungsrissen führte. 

Betroffene Autofahrer spürten das Problem durch Geruchsbildung sowie ein unruhiges Laufverhalten des Motors.

Die Werkstätten untersuchten die Kraftstoffleitungen auf mögliche Beschädigungen und installierten Schwingungstilgerelemente, welche die Leitungen vor Schäden schützen. Sofern bereits Risse feststellbar waren, wurden die Kraftstoffleitungen komplett ausgetauscht. Betroffen waren Fahrzeuge aus den Modelljahren von 2010 bis 2012.

 

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Probleme mit dem Audi S3 Typ 8L (1999 bis 2003)

Bild: M 93 – CC BY-SA 3.0 de, Link

Im Frühjahr 1999 wurde der erste Audi S3 (intern 8L) präsentiert, der von einem Reihenvierzylinder-Turbomotor mit 209 PS angetrieben wurde.

Neben der Motorisierung zeichnete sich das sportliche Modell durch optische Verbreiterungen, die doppelten Endrohre der Auspuffanlage und hochwertige Recaro-Sitze aus.

Bei einer Modellpflege im Jahr 2001 wuchs die Leistung auf 225 PS.

Die typischen Verschleißteile

Die Audi S3 der ersten Baureihe sind nicht mehr die neuesten Fahrzeuge, was sich durch den typischen Verschließ beweisen lässt. Im Laufe der Jahre sind diverse Schäden und damit verbundene Reparaturen unumgänglich.

Daher sollten auch Gebrauchtwagenkäufer die richtigen Bereiche in Augenschein nehmen. Dazu gehören vorwiegend die Unterdruckschläuche im Motorraum, an denen der Zahn der Zeit besonders nagt.

Weiterhin gehören Schubumluftventil, Lambdasonde und Luftmassenmesser sowie Ladedruckregler zu den elektrischen Bauteilen, die häufiger zu wechseln sind. Oft äußern sich Schäden durch eine spürbare Reduzierung der Motorleistung. Zudem sorgte die Zündspule bei einigen Audi-Fahrern für Sorgen.

Natürlich hält auch der Turbolader kein Leben lang, insbesondere dann, wenn er nicht gut gepflegt wurde. Vernünftiges Warmfahren, regelmäßige Ölwechsel und das ausreichende Nachlaufen lassen, sind daher Pflicht.

Rost als mögliches Thema

Der erste Audi S3 ist nicht grundsätzlich von verstärkter Korrosion betroffen. Allerdings sollten Autobesitzer hier und da auf möglichen Rost achten. Dabei sind insbesondere die Türkanten, Radläufe sowie Unterboden gefährdet.

Zudem sammelt sich Wasser in den Rinnen am Dach, sodass es hier ebenfalls gammelt. Auch ein Blick hinter die Gummidichtungen ist empfehlenswert, denn hier bildet sich schon das Ungemach, bevor es überhaupt zu erkennen ist.

Potenzielle Gefahren durch Chiptuning

Verschiedene Besitzer eines Audi S3 haben uns in den informativen Gesprächen von diversen Problemen nach einem Chiptuning berichtet. Zwar lässt sich die Motorleistung damit deutlich steigern, doch das geht auf Kosten des Materials.

Der Verschleiß nimmt spürbar zu und das nicht nur im Bereich des Motors, sondern auch der Mechanik. Antriebswellen, Motorlager und Co. sind für die hohen Belastungen nicht ausgelegt. Und das kommt den Autobesitzern schon nach wenigen Kilometern bzw. Monaten teuer zu stehen.

Auch, wer einen Gebrauchtwagen kauft, sollte darauf achten, dass die Motorleistung nicht erhöht wurde. Sonst drohen Schäden am Zylinderkopf, dem Getriebehalter oder auch der Öllaufleitung vom Turbolader.

Natürlich muss ein Chiptuning nicht zwingend mit einem Schaden verbunden sein, allerdings ist das Risiko signifikant erhöht. Und dessen sollten sich Audi-Fahrer bewusst sein.

Bekannte Probleme mit dem Audi S3

  • hoher Bremsenverschleiß, ausgeschlagene Gelenke
  • Ein- und Ausstieg: Beanspruchung der Sitzwangen
  • verschiedene Störgeräusche
  • Probleme mit der Haldex-Kupplung
  • diverse Undichtigkeiten am Antrieb
  • Ausfall von elektrischen Bauteilen
  • Software (neuere Generationen), Bluetooth & CarPlay
  • erste Generation: mögliche Rostbildung

Fazit: Mängel selten, aber nicht ausgeschlossen

Der Audi S3 überzeugt nicht nur mit seiner Sportlichkeit, sondern auch einer hohen Qualität und wenigen Mängeln. Allerdings lassen sich diverse Probleme und Krankheiten niemals ausschließen, vordergründig bei einer sportlichen Fahrweise.

Eine gute Pflege und regelmäßige Wartungen unterstützen dabei, die unterschiedlichen Schwachstellen bestmöglich zu umgehen.

Insbesondere Gebrauchtwagenkäufer sollten genau aufpassen, denn oftmals lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen, wie sorgsam der Vorbesitzer mit seinem Audi S3 umgegangen ist. Dann drohen teure Folgeschäden, welche den Geldbeutel belasten.

Daher ist besonders auf den Bremsenverschleiß, den Zustand der Gelenke und Lagerungen sowie mögliche Störgeräusche zu achten. Denn daraus lassen sich bereits viele Erkenntnisse schließen.

Es gehört zu unseren Ansprüchen, den Leser*innen von CarWiki.de möglichst umfassende und ausführliche Ratgeber bereitzustellen.

Dazu gehört auch, dass wir auf die Erfahrungen und Berichte aus der Community angewiesen sind. Sie haben spannende Neuigkeiten zum Audi S3? Dann teilen Sie ihre Erkenntnisse gerne in den Kommentaren am Ende des Beitrags.

Vielen Dank!

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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Fortführende CarWiki Artikel zum Audi S3

 

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