Probleme am Land Rover Freelander | Krankheiten, Mängel & Schwachstellen |Turbolader, Ölverlust, Zylinderkopfdichtung & Co.

2012 Land Rover Freelander XS TD4 Automatic facelift 2.2 Rear.jpg

Bild: Vauxford – CC BY-SA 4.0, Link

In diesem Ratgeber thematisieren wir alle Probleme & Krankheiten des Land Rover Freelander. Im Zuge der Recherche nutzen wir Daten des TÜV und des ADAC und befragen auch die Fahrer des britischen Softroaders.

Haben Sie selbst Probleme mit Ihrem Land Rover Freelander? Berichten Sie es in den Kommentaren unter dem Artikel. Dadurch helfen Sie anderen Besitzern und Kaufinteressenten.

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Baureihen des Land Rover Freelander

  • Land Rover Freelander I (1998 bis 2003)
  • Land Rover Freelander I (Facelift Nr. 1) (2003 bis 2007)
  • Land Rover Freelander II (2007 bis 2010)
  • Land Rover Freelander II (Facelift Nr. 1) (2010 bis 2012)
  • Land Rover Freelander II (Facelift Nr. 2) (2012 bis 2014)

Probleme der Baureihe Land Rover Freelander II (2007 bis 2014)

Der Land Rover Freelander II wurde im Gegensatz zum Vorgänger nur als fünftüriges SUV angeboten. Die Außenlänge des Wagens ist auf 4,50 Meter angewachsen. Dank des nun ebenfalls um 10 Zentimeter längeren Radstandes wurde das Platzangebot im Innenraum merklich vergrößert.

Beim Erscheinungsbild haben die Entwickler leichte Anleihen bei den hochpreisigen Range Rover Modellen genommen. In puncto Geländetauglichkeit kann der Freelander II zwar nicht ganz mit diesen mithalten, dennoch ist das Auto dank des Allradantriebs inklusive Schlupfregelung und der großen Bodenfreiheit von 215 mm im Gelände merklich besser unterwegs als viele seiner Konkurrenten.

Der Land Rover Freelander II wird entweder von einem Turbobenziner (2.0 Liter Vierzylinder mit 241 PS oder 3.2 Liter Reihensechszylinder mit 233 PS) oder einem Turbodiesel Aggregat (2.0 Liter Vierzylinder mit 150 bzw. 190 PS) angetrieben. Standardmäßig ist ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe verbaut. Alternativ konnte je nach Motorvariante auch eine äußerst robuste Sechsstufen-Wandlerautomatik bestellt werden.

Anlasser fällt aus

Kurz nach der Markteinführung des Land Rover Freelander II gab es Probleme mit dem Anlasser, der oft schon nach niedrigen Laufleistungen defekt wurde.

Konnte der Wagen nicht mehr gestartet werden, war ein Einschleppen in die Fachwerkstatt notwendig, wo ein kostenloser Austausch des Starters erfolgte. Heute sollten schon fast alle Autos diesbezüglich durchrepariert sein.

Turbolader defekt

Besonders beim Dieselmotor sind Schäden am Turbolader nach höheren Laufleistungen möglich. Der Austausch des Laders ist teuer, auch weil diese Reparatur immer in einem geeigneten Fachbetrieb durchgeführt werden sollte. Wird das nicht beachtet, drohen eventuell weitere teure Folgeschäden durch eine unsachgemäße Instandsetzung.

Das exakte Einhalten der Termine für den Motorölwechsel sowie ein pfleglicher Umgang mit dem Triebwerk (ordentliches Warmfahren und Abkühlen lassen der Maschine) kann einem Turbodefekt jedoch vorbeugen.

Dieselpartikelfilter verstopft

Verstopfte DPF können eine echte Plage für die Besitzer eines Freelander II mit Dieselmotor sein. Überdurchschnittlich oft betroffen sind davon Autos aus den Baujahren 2007 bis 2010.

Zuerst leuchtet die Kontrollleuchte des DPF auf und zeigt an, dass eine Regeneration notwendig ist. Leider wird diese nicht immer komplett durchgeführt, wodurch mit der Zeit die Motorleistung nachlässt.

Das geht so weit, dass der Wagen unfahrbar wird und ein Abschleppen in die Werkstatt notwendig wird. Dort kann der Filter entweder ausgebrannt oder komplett getauscht werden, was rund 2.000 € kostet.

Bremse verschlissen

Die rund 1.800 Kilogramm Eigengewicht des Freelander II sorgen zusammen mit häufigem Stadtverkehr und Fahrten abseits der Straße für einen relativ schnellen Verschleiß an der Bremse.

Besonders die Scheiben sowie die Bremsklötze müssen dann frühzeitig getauscht werden. Allerdings ist diese Reparatur nicht teuer, wenn man gute Nachbau-Ersatzteile in einem der zahlreichen Online-Shops bestellt und diese zur Montage in eine freie Werkstatt mitbringt.

Fahrwerk abgenützt

Was für die Bremse gilt, trifft auch beim Fahrwerk des Freelander II zu. Vor einem Gebrauchtwagenkauf sollte man immer die Radaufhängung, die Stoßdämpfer und Fahrwerksfedern überprüfen lassen, um dadurch teure Reparaturen auszuschließen.

Sollte doch einmal etwas auszutauschen sein, empfiehlt sich wieder der Weg in den markenfreien Betrieb, um die Kosten gering zu halten. Auch hier können gute Nachbauteile von Markenherstellern die Reparaturkosten weiter senken, wenn sie online gekauft und der Werkstatt beigestellt werden.

Sonstiges

Der Land Rover Freelander II hat sich bis jetzt als ein relativ robustes SUV bewiesen, mit dem man leicht 200.000 bis 300.000 Kilometer fast pannenfrei zurücklegen kann. Eine regelmäßige Wartung gemäß Inspektionsplan ist dafür aber auf jeden Fall notwendig.

Rost ist bei dem Wagen kein Thema mehr, auch diverse Undichtheiten und Ölverluste wie beim Vorgänger gibt es kaum noch.

Die Preise für gebrauchte Freelander II halten sich trotz der allgemeinen positiven Eigenschaften des Autos im Rahmen, wodurch der Wagen sogar als Schnäppchen bezeichnet werden kann.

Probleme der Baureihe Land Rover Freelander I (1998 bis 2007)

Beim Land Rover Freelander der ersten Generation handelt es sich um das damals kleinste SUV, das die Engländer im Angebot hatten. Im Vergleich zu seinen größeren Brüdern kann der Freelander I trotz Allradantrieb nur mit merklich eingeschränkten Offroad-Eigenschaften aufwarten.

Dafür wurde er jedoch nicht nur als relativ geräumiger Fünftürer (4,42 Meter Länge) angeboten, sondern auch als Dreitürer mit Soft- und Hardtop (4,38 Meter Länge). Als Einstiegsmotorisierung diente ein 1.8 Liter Vierzylinder-Benziner mit 117 PS Leistung. Entspannter fährt es sich mit dem 2.5 Liter V6 Zylinder Triebwerk, das ordentliche 177 PS abgibt, was jedoch leider auch an der Tankstelle seinen Tribut fordert.

Empfehlenswerter ist daher der 2.0 Liter Vierzylinder Dieselantrieb (anfangs eine Maschine von Rover, später von BMW) mit einer Leistungsbandbreite zwischen 98 und 112 PS. Je nach Variante und Aggregat wird die Motorkraft entweder mit einem manuellen Schaltgetriebe oder einer Fünfgang-Wandlerautomatik an die Räder übertragen.

Zylinderkopfdichtung anfällig

Besonders beim 1.8 Liter Benziner sind Schäden an der Zylinderkopfdichtung keine Seltenheit. Wenn der Kilometerstand die 50.000 überschritten hat, sollte man immer mit dem Auftreten dieses Problems rechnen. Erkennbar ist es unter anderem an einem schlechten Motorlauf und besonders am Kühlflüssigkeitsverlust.

Eventuell tritt auch weißer Rauch aus dem Auspuff aus. Während eine neue Dichtung nicht besonders teuer ist, muss bedauerlicherweise mit erhöhten Arbeitskosten für die Reparatur gerechnet werden. Ein vierstelliger Betrag kann dafür leicht anfallen. Ab 2004 wurden überarbeitete Zylinderkopfdichtungen verbaut, wodurch diese Schwachstelle beseitigt sein sollte.

Turbolader defekt

Der Dieselmotor kann öfter durch Schäden am Turbolader auffallen. Eine verringerte Motorleistung, eine schlechte Gasannahme sowie erhöhter Treibstoffverbrauch sind unter anderem die Folgen.

Der Austausch des Turbos ist ziemlich teuer und sollte nur in einem Fachbetrieb durchgeführt werden, da ansonsten Folgeschäden drohen können. Vorbeugen kann eine schonende Behandlung des Triebwerks sowie ein regelmäßiger Ölwechsel mit einem geeigneten Motoröl.

Fahrwerk ausgeschlagen

Nicht nur ein häufiger Offroad-Einsatz, sondern schon der ganz normale Straßenverkehr sorgt für einen frühzeitigen Verschleiß am Fahrwerk vom Land Rover Freelander der ersten Modellgeneration. Sowohl die Stoßdämpfer und Federn als auch die Stabi-Lager und Spurstangenköpfe quittieren recht schnell ihren Dienst.

Dazu kommen noch gerne verbogene Achslenker an der Hinterachse und defekte Silentblocks, die für einen raschen Reifenabrieb sorgen. Alle benötigten Ersatzteile für eine fachgerechte Reparatur gibt es preiswert in einem der zahlreichen Online-Shops zu kaufen.

Werden diese Komponenten einer freien Werkstatt für den Einbau beigestellt, kann das Fahrwerk relativ günstig erneuert werden.

Ölaustritt

Sowohl bei den Motoren als auch bei den Schaltgetrieben des Freelander sind Ölundichtigkeiten keine Seltenheit.

Nehmen diese Überhand (komplette Verölung vom Motorblock bzw. der Getriebeglocke sowie Spuren von Öl unter dem Fahrzeug), muss eine Abdichtung des Trieb- und Schaltwerks in der Werkstatt durchgeführt werden. In den allermeisten Fällen ist diese Reparatur aufgrund des anfallenden Arbeitsaufwands leider ziemlich teuer.

Kupplung defekt

Auch von Schäden an der Handschaltung bzw. der Kupplung ist immer wieder zu hören. So gibt der Kupplungszylinder gerne frühzeitig auf, wodurch im Extremfall der Land Rover Freelander unfahrbar wird und der Wagen abgeschleppt werden muss.

Reparaturen am Getriebe und an der Kupplung sind im Regelfall teuer. Sparen kann man durch den Kauf von günstigen Nachbauteilen von Qualitätsproduzenten über das Internet sowie durch den Einbau dieser Komponenten in einer markenunabhängigen Werkstatt.

Sonstiges

Im Grunde war der Land Rover Freelander I während seiner Produktionszeit das wahrscheinlich am wenigsten anfällige Modell der Briten. Trotzdem gibt es einige Schwachstellen, die dem Freelander-Besitzer Nerven und Geld kosten können.

Dazu gehören auch der rostanfällige Auspuff, eine anfällige Wegfahrsperre, defekte Einspritzpumpen sowie der wenig robuste Zahnriemen beim Dieseltriebwerk.

Auf die Beliebtheit des Land Rover Freelander I wirkt sich all das kaum negativ aus. Der Wagen ist unter Geländewagen-Fans begehrt, was die Preise relativ hochhält.

Trotzdem bietet er eine der günstigsten Möglichkeiten, einen echten alltagstauglichen Land Rover zu fahren. Vor allem die Autos mit dem Turbodieselantrieb, aber auch die Sechszylinder-Benzinmodelle, sind zu empfehlen.

Zusammenfassung der Probleme am Land Rover Freelander

  • Turbolader defekt (zumeist bei den Dieselmotoren)
  • Ölverlust am Motor und Getriebe (erste Modellgeneration)
  • Zylinderkopfdichtung anfällig (Benziner erste Baureihe)
  • Dieselpartikelfilter verstopft (zweite Baureihe mit Dieselmaschine)
  • Fahrwerk und Bremse abgenützt

 

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • milorad kevic
    Januar 23, 2024 8:08 am

    landrower frilender 2l diesel bj 2002 geht auss bei gass geben

    Antworten
    • Micha (Team CarWiki)
      Januar 23, 2024 8:38 am

      Guten Tag,

      vielen Dank für Ihren Kommentar. Hierfür kann es mehrere mögliche Ursachen geben. Z.B.:

      -Probleme mit der Kraftstoffpumpe / Schläuche
      -Probleme mit der Einspritzung
      -Probleme mit der Luftzufuhr
      -Elektronikprobleme

      Am besten lassen Sie Ihren Freelander in der Werkstatt auslesen und genauer untersuchen.

      Beste Grüße

      Antworten

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