Weißer Rauch kommt aus dem Auspuff | Ursachen & Kosten für Benzin- und Dieselfahrzeuge

In diesem CarWiki Ratgeber behandeln wir mögliche Szenarien und Ursachen von weißem Rauch bzw. Qualm, der aus dem Auspuff von Kraftfahrzeugen austreten kann.

Wir gehen hierbei auf mögliche Defekte und Folgen, deren Problembehebung und die daraus entstehenden Reparaturkosten ein.

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Mögliche Ursachen von weißem Rauch aus der Abgasanlage

Die Hauptursache für weiße Abgase ist in den meisten Fällen lediglich verdampfendes Kondenswasser, das sich immer wieder in den Abgasanlagen von Kraftfahrzeugen ansammeln kann. Im schlimmsten Fall kann es sich hierbei aber auch um ein Motor- oder Kühlwasserproblem handeln.

Kondenswasser / Abgasanlage

Sollte Kondenswasser den weißen Rauch verursachen, dann müsste dieser nach einigen Kilometern Fahrt aber auch wieder verschwunden sein.

Auch in den kälteren Monaten des Jahres neigen Fahrzeuge zum verstärkten Ausstoß von weißem Rauch. Hierfür ist letztlich aber nur der Unterschied zwischen einer niedrigen Außenlufttemperatur und den heißen Fahrzeugabgasen verantwortlich.

Gut zu wissen: Das permanente Fahren eines Kraftfahrzeuges im Kurzstreckenbetrieb kann zu einem vorzeitigen Durchrosten der Abgasanlage führen.

Da das oben erwähnte Kondenswasser unter diesen Bedingungen nie vollständig verdampfen kann, verbleibt immer ein Rest davon in der Abgasanlage.

Daher kann die Abgasanlage im Laufe der Zeit von innen korrodieren und später dann komplett durchrosten.

Zylinderkopf gerissen / Zylinderkopfdichtung durchgebrannt

Einen ersten Hinweis auf einen Defekt der Zylinderkopfdichtung oder des Zylinderkopfes kann hier der Kühlwasserausgleichsbehälter liefern.

Muss bei einem Fahrzeug immer wieder Kühlwasser nachgefüllt werden und aus der Abgasanlage kommt auch weiterhin nur weißer Rauch, deutet das auf einen gerissenen Zylinderkopf oder eine verbrannte Zylinderkopfdichtung hin.

Diese beiden Defekte haben aber meist auch eine Vorgeschichte und die hängt fast immer mit einem zu heiß gewordenen Motor zusammen. Hier sollte der Besitzers des betroffenen Fahrzeuges einmal genau überlegen, ob das in der Vergangenheit vielleicht schon einmal der Fall gewesen ist. 

Weitere Hinweise auf o.g. Defekt könnte aber noch vorhandenes Kühlwasser im Motoröl oder auch Motoröl im Kühlwasser liefern.

Das Kühlsystem des Motors ist mit seinen Kühlwasserkanälen innerhalb des Motorblocks sehr komplex aufgebaut und es steht immer unter hohem Druck.

Sollte der Motorblock gerissen oder die Zylinderkopfdichtung durchgebrannt sein, kann das Kühlwasser über diese beschädigten Komponenten in die Verbrennungsräume der einzelnen Zylinder gelangen und dort verbrannt werden.

Und dieses mit „verbrannte“ Wasser könnte somit auch für den weißen Abgasrauch verantwortlich sein.

Abgasturbolader (Turbolader) defekt

Ein defekter Abgasturbolader kann bei einem vorliegenden Defekt auch weißen Rauch verursachen.

Dieser Schaden ist meistens daran zu erkennen, dass neben der verstärkten weißen Rauchentwicklung der Wagen ganz plötzlich auch an Leistung verliert.

Die Ursache dafür kann an dessen falscher Nutzung im täglichen Fahrbetrieb oder auch an permanent vernachlässigten Wartungen (Ölwechsel) liegen.

Lösungsansätze: So kann das Problem behoben werden

Mit einer permanenten weißen Rauchentwicklung eines Fahrzeuges geht meistens, und wie weiter oben schon erwähnt, ein schwerwiegenderes technisches Problem einher.

Das Problem mit der Zylinderkopfdichtung, dem Zylinderkopf oder dem Turbolader kann man in diesen Fällen nur mit deren kompletten Austausch beheben.

In Einzelfällen und je nach Ausmaß des Schadens könnte eine Reparatur hier auch noch helfen.

Vorbeugen ist besser als heilen, heißt es im Volksmund – und so verhält es sich auch bei dem hier behandelten Problem.

Dem Kühlsystem eines Fahrzeuges wird immer noch zu wenig Beachtung geschenkt, obwohl es bei wassergekühlten Motoren nun mal eine äußerst wichtig Rolle spielt.

Insofern sollte hier, um einen Zylinderkopf- oder Zylinderkopfdichtungsschaden zu vermeiden, auch immer eine regelmäßige Überprüfung des Kühlmittelstandes, des richtigen Kühlwasserzusatzes, aber auch des Zustandes der Wasserpumpe und der Wasserschläuche erfolgen.

Kosten der Reparaturen

  • Zylinderkopfdichtung wechseln ca. 800 – 2000 €
  • Zylinderkopf wechseln ca. 2000 – 3000 €
  • Turbolader wechseln ca. 500 – 1200 €
  • Nachschalldämpfer wechseln ca. 150 – 500 €

Gut zu wissen: Aus rechnerischer Sicht macht bei älteren Fahrzeugen ein Zylinderkopfwechsel wie auch eine Motoraufarbeitung nur noch wenig Sinn.

Wir raten in so einem Fall dazu, lieber auf einen gebrauchten oder überholten Motor mit einer Gebrauchtteilegarantie zurückzugreifen.

 

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