Schwachstellen, Probleme und Mängel (C4, C5, C6, C7, C8) | Gelenke, Bremsschläuche, störende Automatik-Getriebe, Rost & Co. | Lösungen + Rückrufaktionen

Audi A6 C8 Limousine

Bild: User:Johannes MaximilianGFDL 1.2, Link

Der Audi A6 hat eine lange Tradition. Im Jahr 1968 kam die erste Baureihe auf den Markt, damals noch als Audi 100. Doch erst im August 1994, als Audi eine Anpassung der Typenbezeichnung vornahm, feierte der Audi A6 seine Premiere.

Das Modell der oberen Mittelklasse ist mittlerweile in der fünften Generation (seit 1994) erhältlich und gehört noch immer zu den wichtigsten Fahrzeugen des Ingolstädter Automobilherstellers.

Obwohl das Fahrzeug die Hauptuntersuchung oftmals ohne Kritik durchläuft und in Hinblick auf die Qualität einen guten Ruf genießt, haben wir uns mit der vermeintlich reinen Weste des Audi A6 nicht zufriedengegeben.

Denn wir wissen aus eigener Erfahrung, dass kein Auto mängelfrei ist. So auch der Ingolstädter.

Ein Vorzeigeschüler war die obere Mittelklasse nicht immer. Unsere Kfz-Profis haben sich intensiv mit der Geschichte des Audi A6 beschäftigt. Wir haben Prüforganisationen befragt, mit langjährigen Audi-Besitzern gesprochen (Erfahrungen im Alltag und beim Service) und die bekannten Pannenhelfer ins Verhör genommen.

Alle Erkenntnisse haben wir im folgenden Ratgeber, der regelmäßig ergänzt und überarbeitet wird, gesammelt. Gerne können Sie per Kommentar am Ende des Artikels auch Ihre eigenen Erfahrungen anbringen!

Haben Sie Fragen oder brauchen Sie Hilfe mit Ihrem Fahrzeug?

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Probleme mit dem Audi A6 C8 (seit 2018)

Seitenansicht eines Audi A6 C8 Avant mit TDI Motor und Quattro
Bild: Alexander-93 – CC BY-SA 4.0, Link

Die fünfte Generation des Audi A6 C8 (intern F2)  wurde im Februar 2018 vorgestellt. Anfangs gab es die Limousine, wenige Monate später auch den Kombi, der bei Audi als Avant bezeichnet wird.

Auch die sportlichen S- und RS-Modelle sowie der A6 allroad quattro gehören zum Fahrzeugangebot der Ingolstädter.

Neben klassischen Otto- und Dieselmotoren ist auch ein Modell mit Hybridantrieb erhältlich.

Wenig Rückmeldung von TÜV und Pannendienst

Bei unserer Recherche zum Audi A6 konnten wir zum aktuellen Modell nur wenig Rückmeldung finden. Bei den Prüforganisationen ist die Mittelklasse noch selten und auch die Pannendienste haben bislang kaum Aufträge zur fünften Generation erhalten.

Wir bleiben dran und ergänzen den Ratgeber, sobald uns neue Informationen und Erkenntnisse vorliegen.

Leser-Kritik zu Qualität und Verarbeitung

Wir haben unsere Leser*innen gefragt, was sie über den neuen Audi A6 berichten können.

Dabei gab es erstaunlich viel Kritik zur Qualität und der Verarbeitung des aktuellen Modells. Die Innenverkleidung knackt, knarzt und klappert, was vordergründig auf holpriger Strecke störend ist. Teilweise hat sich die Verkleidung sogar selbstständig gelöst.

Verrückt: Bei wenigen Audi-Besitzern wurden die Gurte falsch herum eingebaut. Immerhin kümmerte sich die Werkstatt um die Fehlerbeseitigung. Zudem berichten einige Autofahrer über Störungen des Multimediasystems, die in einigen Fällen nur durch einen Werkstattbesuch in den Griff zu bekommen waren.

Weitere Schwachstellen: ABS-Sensor, Handbremse, Radlager, Spurhalteassistent…

Rückrufe: Airbag, Glasdach & Co.

Der Audi A6 C8 wurde unter anderem wegen eines defekten Sperrbolzens (Bruchgefahr!) der Anhängerkupplung zurückgerufen. Im Extremfall drohte ein Verlust des Anhängers, sodass in der Werkstatt der Schwenkkopf überprüft und gegebenenfalls gewechselt wurde.

Weiterhin bestand aufgrund einer fehlerhaften Fertigung der Instrumententafel eine erhöhte Verletzungsgefahr für den Beifahrer. Warum? Im Falle eines Unfalls bot der Airbag möglicherweise keine ausreichende Schutzwirkung.

Fahrzeuge mit Panoramadach wurden zum Fachhändler gebeten, weil das Glas nicht ausreichend verklebt war. Die Haftkraft des Klebstoffs war nicht groß genug, sodass sich das Dach an einigen Stellen lösen konnte.

Das führte zu Undichtigkeiten sowie Windgeräuschen, weshalb das Panoramadach in den Werkstätten neu eingeklebt wurde.

Probleme mit dem Audi A6 C7 (2011 bis 2018)

Bild: Thomas doerferCC BY 3.0, Link

Mit dem Audi A6 C7 (intern 4G) präsentierte der Ingolstädter Automobilhersteller im Dezember 2010 die vierte Generation der oberen Mittelklasse, die im Frühjahr 2011 auf den Markt kam.

Erstmals nutzte Audi beim A6 den „modularen Längsbaukasten“, kurz MLB, der auch bei Modellen, wie dem Audi A4 als Basis diente. Erneut standen Limousine und Avant (Kombi) sowie S- und RS-Varianten zur Auswahl.

Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue Audi A6 durch die Verwendung vieler Aluminiumteile deutlich leichter geworden.

Im Oktober 2014 präsentierte Audi ein Facelift, das vorrangig optische Veränderungen der Front beinhaltete. Zudem wurde das Motorenangebot überarbeitet und verbessert.

Diesel: Schäden am Turbolader

Schon der Vorgänger sorgte mit mehreren Turboladerschäden am Diesel für Aufsehen. Auch bei der vierten Generation scheint sich dieses Problem nicht sonderlich gebessert zu haben, denn der V6-TDI ist noch immer erstaunlich oft von Defekten betroffen.

Meist kommt es zu Überhitzungen, etwa aufgrund verstopfter Filter, die zum Folgeschaden führen. Das spiegelt sich im Leistungsverlust oder einem Wechsel in das Notlaufprogramm wider.

Autobesitzer sollten allerdings nicht immer auf das hören, was ihnen die Werkstatt sagt. Nicht selten kann eine zweite Meinung viel Geld sparen, denn mehrere Audi-Besitzer berichteten davon, dass der Turbolader gewechselt werden sollte, obwohl das Problem eine andere Ursache hatte.

Manchmal ist auch „nur“ der Stellmotor kaputt, sodass die Reparatur günstiger wird. Dennoch: Ärgerlich sind die Schäden allemal.

Hauptuntersuchung? Kein Problem!

Unsere Recherchen und Nachfragen bei den Prüforganisationen haben ergeben, dass der Audi A6 ein nahezu problemfreies Auto ist, das die Hauptuntersuchung bisher ohne große Mängel übersteht.

Während beim Vorgänger noch die Gelenke und Gummilager als Schwachstelle gelten, sind die Bauteile bisher unauffällig. Was  allerdings nicht heißt, dass sich das mit zunehmendem Alter und hoher Laufleistung noch ändert. Auch Rost ist dem Audi A6 Typ 4G bisher ein Fremdwort.

Beim Licht setzt dieses Modell auf moderne LED-Technik, was die Ausfallquote senkt. Also gibt’s auch hier fast keinerlei Probleme. In Bezug auf die Bremse fallen nur die Bremsschläuche mit leichter Schwäche auf.

Ansonsten brauchen sich Autobesitzer keine Gedanken zu machen, denn auch Ölverlust oder marode Abgasanlagen sind dem Fahrzeug nahezu unbekannt.

Knarzgeräusche, defekte Tanköffnungen & mehr

Die Kfz-Experten von CarWiki.de haben auch Besitzer des Audi A6 C7 zu den persönlichen Eindrücken und Erfahrungen befragt. Dabei kam heraus, dass die Qualität der Mittelklasse überzeugt und nur wenig Kritikpunkte zu finden sind. Dennoch stören sich einige Autofahrer an den „Knarzgeräuschen“ im Innenraum, meist durch die Verkleidungen aus Plastik verursacht.

Auch die Kofferraumabdeckung (nur Avant) reibt gelegentlich an den Seitenwänden und verursacht dadurch störende Geräusche.

In der Pannenstatistik schneidet die vierte Generation des Audi A6 ausgezeichnet ab. Mit Ausnahme defekter Abgasrückführungen (2011) gibt es nur wenig Grund zur Sorge. Weiterhin berichten einige Leser*innen über einen Ausfall der Standheizung, verklemmte oder defekte Tanköffnungen und flackernde Leuchten im Innenraum.

Auch defekte Steuergeräte oder Sensoren, die falsche Signale liefern, sind häufig.

Rückrufe: Von Bremskraftverstärker bis Wasserpumpe

Der Audi A6 C7 zwang seine Besitzer häufiger in den Werkstätten, denn verschiedene Rückrufaktionen hielten die Fachhändler auf Trab. So mussten etwa Modelle mit 2,0-Liter-Turbobenziner zum Service, weil die elektrische Wasserpumpe überhitzen konnte. Das führte mitunter zum Kurzschluss und zur gesteigerten Brandgefahr, weshalb ein Austausch der betroffenen Pumpen unumgänglich war.

Weiterhin konnte bei Fahrzeugen mit 2.0-TFSI-Motor auch die Zusatzkühlmittelpumpe blockieren. Dafür waren in den meisten Fällen Fremdkörper verantwortlich, die für eine Überhitzung der Pumpe sorgten. Erst eine Aktualisierung der Software, die im Ernstfall eine dauerhafte Abschaltung der Zusatzkühlmittelpumpe erwirkte, beseitigte das Problem.

Der Bremskraftverstärker verursachte bei Autos mit 3.0 TDI-Dieselmotor einen Rückruf. Infolge einer Fehlleitung von Öldämpfen, welche die Membran des Bremskraftverstärkers beschädigten, kam es zu einem Ausfall des Systems.

Die Bremsfunktion blieb zwar erhalten, doch der gesteigerte Kraftaufwand hatte meist einen verlängerten Bremsweg zur Folge.  Der Einbau einer Unterdruckleitung mit Rückschlagventil löste die Schwierigkeiten.

Ein fehlerhaftes Zündgemisch in den Airbags und Gurtstraffern sowie die gesteigerte Verletzungsgefahr infolge einer eingeschränkten Airbagfunktion sorgten ebenfalls für Rückrufaktionen des Audi A6. Bei einigen Modellen bestand aufgrund eines defekten Sperrbolzens der Anhängerkupplung, der möglicherweise brechen konnte, eine erhöhte Unfallgefahr.

Die unzulässige Abschaltvorrichtung bei Dieselfahrzeugen zwang mehrere Besitzer für ein Softwareupdate in die Werkstätten.

Weiterhin stellte Audi fest, dass es beim 3.0 V6 TFSI-Benziner zu großen Toleranzen zwischen Einspritzleitungen und Leitungsrail kam. Dadurch war ein Austritt von Kraftstoffdämpfen möglich, was sich durch Gerüche im Innenraum äußerte. Die Fachhändler ersetzten Leitungen und Dichtungen, damit keine Dämpfe mehr austreten konnten.

Probleme mit dem Audi A6 C6 (2004 bis 2011)

Bild: Rudolf StrickerLink

Die dritte Generation des Audi A6 C6 (intern 4F) wurde zwischen 2004 und 2011 verkauft. Während die Limousine direkt erhältlich war, folgte der Avant (Kombi) erst im März 2005.

Der sportliche Audi S6, der S6 Avant und der S6 Allroad Quattro kamen ein weiteres Jahr später. Anschließend war auch der Audi RS6 mit bis zu 426 PS verfügbar.

Audi präsentierte im Herbst 2008 eine Modellpflege, die Optimierungen im Exterieur und Interieur brachte.

Anpassungen an Fahrwerk und Antriebstechnik brachten deutliche Ersparnisse beim Kraftstoffverbrauch. Weiterhin wurde das Motorenangebot geändert.

Typische Mängel beim TÜV

Der Audi A6 vom Typ 4F leistet sich bei der Hauptuntersuchung fast keine Patzer, sofern die Laufleistung gering ausfällt. Denn mit steigendem Tachostand nehmen die Probleme zu. Dann sind vorwiegend die Gelenke schnell verschlissen, gelegentlich kommt es sogar zu Federbrüchen.

Rost kommt vor, allerdings noch nicht in gefährlichem Maße. In Hinblick auf die Beleuchtung bereiten primär Scheinwerfer und Rückleuchten noch Sorgen, egal ob Halogen oder Xenon.

Die Bremse arbeitet vorbildlich und die Bremsscheiben sind keinem erhöhtem Verschleiß ausgesetzt. Allerdings sind die Bremsschläuche gelegentlich fällig. Hier macht sich hauptsächlich das Alter bemerkbar.

Abzüge gibt es auch für die Abgasuntersuchung, bei denen der Audi A6 selten durchfällt. Ein Umweltsünder ist das Mittelklasse-Auto aber nicht, denn von starkem Ölverlust oder ähnlichen Belastungen ist hier nicht die Rede.

Schlechte Erfahrungen der Autobesitzer

In den vergangenen zehn Jahren haben die Besitzer eines Audi A6 der dritten Generation verschiedene Erfahrungen gesammelt, die nicht immer positiv waren. Kleinigkeiten, wie ein Wasserschlauch vom Heckscheibenwischer, der sich löst und den Dachhimmel befeuchtet, sind ärgerlich.

Die Besitzer eines Audi A6 Allroad, der mit Luftfederung ausgestattet ist, berichten von Problemen mit dieser, meist wegen defekter Kompressoren oder Sensoren.

Wer ein Schiebedach besitzt, der kann froh sein, wenn es noch dicht ist. Die Xenon-Scheinwerfer sind anfällig für Probleme und die modernen Keyless-Go-Öffner funktionieren auch nicht immer, wie sie sollen. In Hinblick auf mögliche Pannen berichten Autobesitzer von defekten Generatoren, Mängel an der Lenkung sowie fehlerhaften Zündschlössern.

Bei Dieselmotoren bereiten Injektoren, Turbolader und diverse Filter Probleme, während beim Benziner oftmals die Zündspulen streiken.

Getriebe: Multitronic als Schwachstelle

Das Multitronic-Automatikgetriebe im Audi A6 ist als typische Schwachstelle bekannt. Wir haben mit verschiedenen Audi-Besitzern gesprochen, die uns von verschiedenen Probleme berichteten. Das stufenlose Getriebe funktioniert nicht immer und wenn, dann stören sich die Autofahrer an ruckeligen Schaltvorgängen.

Das Anfahren kann zur Herausforderung werden, wenn das Auto plötzlich einen Satz nach vorne macht.

Was hilft? Ein Getriebeölwechsel kann die Probleme zumindest kurzzeitig in den Griff bekommen. Auch ein Softwareupdate kann helfen, wobei Werkstatt, Fachhändler und Hersteller tolerant sein müssen, um überhaupt eine Untersuchung für passende Problemlösungen einzuleiten.

Das gilt vorrangig jetzt, wo das Fahrzeug keine Garantie mehr hat. Gebrauchtwagenkäufer sollten besser nach Modellen mit einfacher TipTronic oder klassischem Schaltgetriebe suchen.

Rückrufe: Kühlerlüfter, Heckklappe & mehr

Der Audi A6 C6 hat mehrere Aktionen des Herstellers vorzuweisen. Dazu gehört ein Rückruf für Fahrzeuge mit V6-TDI und 4.2 FSI-Motoren, bei denen der Kühlerlüfter nach Abstellen des Motors zu lange nachlief. Als Ursache nannte Audi ein falsches Sensorsignal der Motortemperatur, welches das rechtzeitige Abstellen des Lüfters verhinderte.

In der Folge kam es zu entladenen Batterien. Um das Problem zu beseitigen, bauten die Werkstätten einen Adapterleitungssatz mit doppeltem Trennrelais ein.

Bei einigen Modellen mit automatisch öffnender Heckklappe lag möglicherweise ein Defekt der Gasdruckdämpfer vor, sodass sich die Heckklappe in Verbindung mit einem Problem an der Steuerung plötzlich und unerwartet schloss.

Da eine Gefährdung von Personen nicht auszuschließen war, rief Audi die betroffenen Fahrzeuge in die Werkstätten, wo die Antriebseinheiten ausgetauscht wurden und eine Aktualisierung der Software notwendig war.

Ein undichter Ladeluftkühler, der eine Reduzierung der Motorleistung zur Folge hatte, zwang die Besitzer eines Autos mit 3.0 TFSI-Motor zum Fachhändler. Dort überprüften die Mitarbeiter das Baujahr des Ladeluftkühlers und tauschten ihn, falls notwendig, direkt aus.

Das leidige, aber unumgängliche Thema bei Dieselfahrzeugen aus dem Volkswagen-Konzern: Modelle mit Sechszylinder-TDI-Motoren wurden zurückgerufen, weil eine unzulässige Abschaltvorrichtung zur Abgasreinigung verwendet wurde.

Nur mithilfe eines Softwareupdates konnten die erlaubten Stickoxid-Abgasgrenzwerte künftig auch im Straßenverkehr und nicht nur auf dem Prüfstand erreicht werden.

 

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Probleme mit dem Audi A6 C5 (1997 bis 2005)

Bild: Bull-DoserLink

Der Audi A6 C5 (intern 4B) stand ab April 1997 in den Autohäusern. Er gilt als zweite Generation der oberen Mittelklasse, wobei zum Verkaufsstart nur die Limousine verfügbar war.

Der Kombi (Avant) folgte im März 1998. Zudem erweiterte Audi das Fahrzeugangebot im Jahr 1999 um den sportlichen Audi S6, der als Limousine und Kombi mit kraftvollem Achtzylinder erhältlich war.

Eine Modellpflege kam im Jahr 2001, wobei kleinere Anpassungen der Optik vorgenommen wurden. Weiterhin änderte Audi das Motorenangebot und optimierte das Fahrwerk. Das sorgte auch dafür, dass ab Mitte 2002 der Audi RS6 zum Verkauf angeboten wurde.

Hoher Verschleiß als TÜV-Problem

Die zweite Generation des Audi A6 ist beim TÜV für den hohen Verschleiß bekannt, der ihm nicht selten zum Verhängnis wird. Vor allem die Bremse steht hierbei im Fokus, aber auch die Gelenke schlagen häufiger aus. Die Lenkung hat mit verstärktem Spiel zu kämpfen, was ebenfalls als Ausschlusskriterium gilt.

Bei den TDI-Motoren ist ein verstärkter Ölverlust an Motor und Getriebe feststellbar – also gilt: Augen auf, nicht erst beim Ölwechsel!

Pannenstatistik: Typische Ursachen

Obwohl der Audi A6 in der Pannenstatistik einen guten Platz belegt, konnten unsere Kfz-Spezialisten zahlreiche Gründe für das notwendige Eingreifen der Pannendienste finden. Modelle bis 2002 waren häufiger von defekten Leuchtmitteln betroffen, was auf Spannungsspitzen zurückzuführen war. Ein geändertes Steuergerät schaffte Abhilfe.

Dafür sorgten defekte Lichtmaschinen und gerissene Antriebsriemen weiterhin für Probleme.

Die Dieselmodelle werden häufig zum Opfer gerissener Zahnriemen, wenn die vorgeschriebenen Intervalle nicht eingehalten werden. Zudem werden die Aggregate nicht selten von defekten Einspritzpumpen, Störungen im Motormanagement und fehlerhaften Luftmassenmessern eingebremst.

Defekte Lüfter, abgerutschte Turboschläuche, verschlissene Kupplungen sowie undichte Kraftstoffleitungen runden die Mängel bei den Dieselfahrzeugen ab.

Bei den Benzinern waren defekte Zylinderkopfdichtungen und nasse Zündkerzen keine Seltenheit. Zudem sorgten auch defekte Zündspulen und fehlerhafte Wegfahrsperren für Probleme. Undichte Kühlmittelpumpen, hängende Thermostate sowie ungenaue Tankanzeigen hielten die Pannendienste lange Zeit auf Trab.

Rückruf: Verschleiß an Spurstangenköpfen

Eine Nachfrage beim Kraftfahrt-Bundesamt ergab, dass der Audi A6 C5 diverse Rückrufe zu verzeichnen hat. Eine Aktion betraf insbesondere eine unzureichende Abdichtung der Spurstangenköpfe, in dessen Folge es zu einem erhöhten Verschleiß kam.

Die zuständigen Fachwerkstätten wechselten die Bauteile aus. Außerdem wurden Fahrzeugbesitzer (bis 1997) informiert, weil es möglicherweise zu Fehlauslösungen des Fahrerairbags kommen konnte.

Probleme mit dem Audi A6 C4 (1994 bis 1997)

Bild: IFCAR – Public Domain, Link

Der Audi A6 C4 ist das erste Modell der neu geschaffenen A6er-Reihe, wobei es sich lediglich um eine Weiterentwicklung des vorherigen Audi 100 C4 handelt.

Daher ist auch die Typenbezeichnung C4 unverändert geblieben, wobei das Fahrzeug trotzdem als erste Generation des Audi A6 gilt. Zum Fahrzeugangebot gehörten neben Limousine und Avant (Kombi) auch die sportlichen Varianten von Audi S6 und Audi S6 Plus.

Häufige Kritik der Fahrzeugbesitzer

Wir konnten nicht viele Fahrzeugbesitzer finden, die einen Audi A6 C4 ihr Eigen nennen. Dennoch war das Feedback derer, mit denen wir sprechen konnten, von großer Bedeutung. Denn die Kritik ist vielfältig und umfangreich. Einige Autofahrer klagten über ausgehängte Türzüge und Probleme mit dem Steuergerät der Fensterheber.

Schwache Batterien, verschlissene Fahrwerke und verschiedene Roststellen sind in Anbetracht des Alters keine Überraschung, und wohl auch nicht als typische Schwachstelle zu bezeichnen. Dazu kommen gelegentliche Schwierigkeiten mit der Klimaanlage und Fehler am ABS, meist auf Schäden am Steuergerät oder an diversen Sensoren zurückzuführen.

Update Juli 2022 (Leserhinweise)

Rost vor allem am Unterboden und Fahrwerksteilen sowie vergammelte Benzinleitungen sind hier normal. Abblätternde Skalen der Armaturen so wie kalte Lötstellen ebenfalls. Die Kühler (Alu) in der Lüftung sind nach gut 28 Jahren immer undicht.

Das Wechseln ist sehr aufwendig.
Wie bei allen Audi, die älter als erwartet (laut Audi 5 Jahre) geworden sind, ist die Teileversorgung nur als nicht vorhanden zu bezeichnen. Die Sitzstoffe sind auch nicht gerade sehr standfest und teilweise auch nicht mehr zu bekommen.

Die Unterstützung vonseiten Audi ist… nicht vorhanden!

(Danke an Jürgen Ende, Audi Club Ruhr)

Wenig Schwachstellen beim TÜV

Natürlich ist der Audi A6 C4 mittlerweile in die Jahre gekommen, sodass teure Reparaturen niemals auszuschließen sind. Dennoch gab bzw. gibt das Mittelklasse-Fahrzeug bei der Hauptuntersuchung eine gute Figur ab. Es gibt nicht viele Bereiche zu bemängeln, doch Ausnahmen sind immer möglich.

Es lohnt sich, eine gute Werkstatt zu beauftragen, um das Auto vor dem TÜV-Termin zu überprüfen, damit böse Überraschungen ausbleiben.

Im Fokus stehen primär die Gummilager der Querlenker an beiden Achsen. Zudem sind die Bremsschläuche meist fällig, sofern sie im Laufe der Zeit nicht ohnehin schon ersetzt wurden. Auch der Spurstangenkopf hält dem Verschleiß nicht ewig stand. Was bei der Prüfung gelegentlich übersehen wird, aber dennoch Probleme bereitet, ist das Achsträgerlager der Hinterachse.

Die Domlager bekommen Spiel und die Bremswirkung kann häufiger ungleichmäßig ausfallen.

Rückrufe: Der Airbag im Fokus

Die meisten Rückrufaktionen des Audi A6 C4 liegen mehr als 20 Jahre zurück. Daher wollen wir die wichtigsten Meldungen nur kurz erwähnen. Insbesondere die Airbags bereiteten dem Audi in der Vergangenheit diverse Probleme.

So war nicht ausgeschlossen, dass sich die Sicherheitssysteme aufgrund elektrostatischer Ladungen am Lenkrad von selbst entzünden. Bei anderen Modellen bestand möglicherweise Verletzungsgefahr durch fehlerhafte Bauteile.

Probleme mit dem Audi 100 (1968 bis 1994)

Bild: Rudolf StrickerLink

Im Frühjahr 1968 wurde der erste Audi 100 vorgestellt, der Vorgänger des späteren Audi A6. Bis zum Wechsel der Typenbezeichnung im Jahr 1994 folgten vier Generationen, die Bezeichnungen von C1 bis C4 tragen.

Einige Modelle sind gut gepflegt, sodass sie noch heute auf deutschen Straßen zu finden sind.

Allerdings waren auch die ersten Baureihen nicht frei von Problemen, Schwachstellen und Krankheiten.

Wir wollen nur die häufigsten Schwächen auflisten, denn in knapp 30 Jahren haben sich viele Probleme ergeben.

Die Buchsen der Querlenker und die Koppelstangen sind einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt. Zudem kann das Automatikgetriebe im Laufe der Jahre den Geist aufgeben. Die hinteren Bremsen sind oftmals schwergängig und die Handbremse bleibt manchmal hängen.

Zudem ist Rostbildung ein guter Hinweis auf schlecht reparierte Unfallschäden. Mitunter macht sich das Alter an der Karosserie bemerkbar, die Risse bekommt.

Ein erhöhter Ölverlust, egal ob an Motor, Getriebe oder Servolenkung, ist keine Seltenheit.

Leserupdate Juli 2022

Diese Fahrzeuge sind nicht verzinkt gewesen und rosten daher ganz normal. Bis Modelljahr 1973 hält sich das in Maßen. Erst ab NFL (ab 1974) wird der Rost zu einem echten Problem. Dort wurden Bleche verwendet, die einen zu hohen Kupferanteil haben. Daher kommt der Rost direkt aus dem Gefüge. Die Teileversorgung geht noch. Blech ist allerdings nur gebraucht zu bekommen.

Typ43 (Audi 100 von 1977 bis 1982)
Von den Modelljahren 1977 bis 1978 wird man wohl nichts mehr finden. Die sind alle dem interkristallinen Rost zum Opfer gefallen.
Wenn man noch einen Typ43 sieht, dann aus den Modelljahren 1979-1982. Teile jeglicher Art sind schwer zu bekommen.

Typ44 (Audi 100 von 1983 bis 1991)
Der Wagen hatte einiges gutzumachen. Daher waren bereits die Modelljahre 1983 bis 1985 teilverzinkt . Die Modelljahre 1986 bis 1991 waren Vollverzinkt. Häufige Probleme sind
– Sattelbremsen HA fest.
– Abgaskrümmer gerissen.
– Hosenrohrflansch lose.
– Lenkstockschalter verbrannt.
– 3-Stufen-Automatik verliert ATF.
– 4-Stufen-Automatik rutscht.
– Schaltgetriebe mach Geräusche.
– Rost am Hilfsaggregateträger.
– KEIII fällt aus.
– Rost an den Einspritzleitungen.
– Kein Ersatz für die Stoßdämpfer HA beim S711.
– Fensterheber Kabelbrüche.
– Kühler für AG4 nicht mehr hergestellt seit 2004.
– Differenzial AG3 verleirt Öl und es gibt keine Teile mehr dafür.
– Sitzpolster S711 nicht mehr zu bekommen.
– ab Modelljahr 1989 löst sich der Stoff vom Himmel und den Türverkleidungen.

Danke an Jürgen Ende (Audi Club Ruhr)

Übersicht: Klassische Mängel am Audi A6

  • verschlissene Gelenke & Lagerungen
  • Diesel mit Turboladerschäden
  • Probleme mit Multitronic-Getriebe
  • Mängel an den Bremsschläuchen
  • diverse Geräusche im Innenraum
  • Konnektivität (Navi, Bluetooth, CarPlay)
  • verschiedene Undichtigkeiten
  • bei älteren Modellen: Rostbildung

Fazit: Traditionelles Auto mit wenigen Mängeln

Der Audi A6 gehört zu den traditionsreichen Fahrzeugmodellen des Ingolstädter Automobilherstellers. Vielleicht geben sich die Ingenieure daher besonders Mühe, den Kunden ein solides Auto zu bieten, um den guten Ruf nicht zu ruinieren. Mit kleinen Ausnahmen ist der Audi A6 ein problemfreies Fahrzeug, das auch im Alter noch überzeugen kann.

Zu den typischen Schwächen, die bei nahezu allen Baureihen zu finden sind, gehören die verschlissenen Gelenke und Lagerungen. Zudem sind häufig die maroden Bremsschläuche zu bemängeln. Mit einem erhöhten Ölverlust hat der Audi A6 kein generelles Problem. Allerdings tritt bei älteren Fahrzeugen verstärkte Rostbildung auf.

Dennoch können wir zu Recht behaupten, dass der Audi A6 keine bösen Überraschungen bereithält, auch nicht bei hoher Laufleistung. Ob Familien oder Geschäftsleute: Das Modell der Mittelklasse bietet viele Anwendungsmöglichkeiten und ist vielleicht genau daher schon seit langer Zeit so beliebt.

Denn seit fast 30 Jahren fährt der Audi A6 auf deutschen Straßen. Nimmt man den Audi 100 hinzu, dann sind es sogar über 50 Jahre. Eine lange Zeit, in der viel passiert ist. Vielleicht haben Sie spannende Anekdoten aus der Vergangenheit?

Wir freuen uns, wenn wir den Artikel mit Ihren Erlebnissen ergänzen können!

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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Ergänzende CarWiki Beiträge zum Audi A6

 

3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Olaf Schulz
    März 8, 2024 9:20 am

    Es sind am 05.03.2024 genau 4 Wochen vergangen. In dieser Zeit wurde ich mehrmals vom Kundenservice angerufen und hingehalten. Laut Audi-Servicepartner ist der Wagen „nicht fahrbereit“ und der A6 steht dort auch seit 4 Wochen. Seit dieser Zeit greife ich auf Poolfahrzeuge des Unternehmens zurück. Audi stellt mir keinen Ersatzwagen zur Verfügung.

    Antworten
  • Olaf Schulz
    März 7, 2024 4:26 pm

    Hallo. Ich habe seit Juni 2023 einen A6 (Limousine, 163PS Diesel) als Firmenwagen.
    Anfang Februar, gegen 19.00 Uhr, fielen während der Fahrt innerhalt einer geschlossenen Ortschaft, das Abblendlicht (beide Frontscheinwerfer) komplett aus. Im Display hagelte es Fehlermeldungen. Laut Audi ist der Fehler bekannt. Es existiert ein Dokument (TPI) darüber. Der Fehler soll durch ein Softwareupdate in KW36 behoben werden. Der Fehler kann, laut dem Dokument, zwischen 10 und 40 km/h auftreten.

    Antworten
    • Micha (Team CarWiki)
      März 8, 2024 8:24 am

      Guten Tag,

      vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht!

      Halten Sie uns gerne auf dem Laufenden.

      Liebe Grüße

      Antworten

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