Probleme am Range Rover | Schwachstellen, Krankheiten & Mängel | Ölverdünnung, Differenziale, Dieselpartikelfilter | alle Baureihen

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Bild: File Upload Bot (Magnus Manske)CC BY-SA 4.0, Link

Der Range Rover gehört seit Sommer 1970 zu den bekanntesten Geländewagen der Welt. Das Modell von Land Rover wird mittlerweile in der fünften Generation angeboten, wenngleich der praktische Geländewagen mittlerweile zum komfortablen SUV geworden ist.

Weiterhin stehen mit Evoque, Sport und Velar auch kleinere Modelle zur Auswahl, auf deren Probleme wir in separaten Ratgebern eingehen.

Denn keine Variante bleibt von typischen Schwachstellen, Problemen und Kinderkrankheiten verschont. Ob defekte Luftfederung, verschlissene Bremsen oder ein erhöhter Ölverlust an den Differenzialen: jedes Modell hat seine Eigenheiten.

Damit Autofahrer wissen, worauf zu achten ist, haben die Experten von CarWiki.de den folgenden Ratgeber erstellt.

Bei unseren Ratgebern vertrauen wir auf das Wissen unserer Leser*innen. Wenn Sie eigene Erfahrungen mit dem Range Rover gemacht haben, erzählen Sie der CarWiki-Community davon.

Nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion am Ende des Beitrags, um Ihre persönlichen Erlebnisse zu teilen. Vergessen Sie Baujahr und Fahrzeugmodell nicht, damit wir Ihre genannten Schwachstellen prüfen können. Vielen Dank!

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Baureihen des Range Rover

  • Range Rover I (1971 bis 1985)
  • Range Rover I (Facelift Nr. 1) (1985 bis 1994)
  • Range Rover II (1994 bis 1998)
  • Range Rover II (Facelift Nr. 1) (1998 bis 2001)
  • Range Rover III (2002 bis 2009)
  • Range Rover III (Facelift Nr. 1) (2009 bis 2012)
  • Range Rover IV (2013 bis 2017)
  • Range Rover IV (Facelift Nr. 1) (2018 bis 2021)
  • Range Rover V (seit 2021)

Probleme mit dem Range Rover Typ L460 (seit 2021)

Im Oktober 2021 wurde die fünfte Generation des Range Rover (Typ L460) präsentiert, die im April 2022 zu den Händlern kam. Viele Bereiche wurden weiterentwickelt, sodass das Modell mit dem Vorgänger wenig gemeinsam hat.

Der Fokus lag weniger auf der Geländetauglichkeit als dem Fahrkomfort, sodass eine neue Fünflenker-Hinterachse mit Allradlenkung zur Anwendung kommt.

Neben zwei Benzinern und einem Diesel, die allesamt als Mildhybrid angeboten werden, stehen auch zwei Plug-in-Hybride zur Auswahl. Alle Fahrzeuge (erhältlich in zwei Längen) werden mit Allradantrieb und 8-Stufen-Automatikgetriebe ausgeliefert.

Erstmals in der Geschichte des Range Rover steht auch ein Siebensitzer zur Auswahl.

Auch die fünfte Generation des Range Rover wartet noch auf das Feedback der Autofahrer*innen! Wenn Sie uns die ersten Probleme und Schwächen mitteilen können, freuen wir uns über ein Kommentar am Ende des Beitrags. Vielen Dank!

Rückrufe: Fehler in der Fertigung

Die ersten Modelle des fünften Land Rover waren von zwei wichtigen Rückrufen betroffen. Zum einen konnten nicht korrekt befestigte Aufprallsensoren die unbeabsichtigte oder auch eingeschränkte Auslösung des Insassenschutzsystems verursachen.

Zum anderen konnte ein Herstellungsfehler zur verringerten Gurtstraffung bzw. im Falle eines Unfalls sogar zum Ausfall führen. 

Probleme mit dem Range Rover Typ LG/L405 (2012 bis 2021)

Im September 2012 wurde die vierte Baureihe des klassischen Range Rover (Typ L405) vorgestellt. Es handelt sich um eine komplette Neuentwicklung, die mit dem Vorgänger kaum etwas gemeinsam hat.

Dadurch waren Kinderkrankheiten in den ersten Jahren keine Seltenheit. Als Basis diente eine Aluminium-Karosserie, die besonders leicht war. Daher feierten auch die Sechszylinder-Motoren ihr Comeback.

Neben Benzin- und Dieselmotoren war der vierte Range Rover ab 2014 auch als Diesel-Hybrid und ab 2018 als Benziner-Hybrid erhältlich. Alle Modelle wurden serienmäßig mit Allradantrieb und 8-Gang-Automatik verkauft.

Die Geländetauglichkeit stand weiterhin im Fokus, sodass der Range Rover mit einer optimierten Ansaugluftführung sowie einer gänzlich neu entwickelten Luftfederung daherkam.

Das sagen Besitzer zum Range Rover

Autobesitzer klagen über das Meridian-Navigationssytem, das nicht mehr zeitgemäß ist, insbesondere in Hinblick auf die Stauumfahrung. Vor der Modellpflege waren nur Xenon-Scheinwerfer mit einer Fernlichtautomatik erhältlich, wobei der Xenonbrenner bei zahlreichen Leser*innen den Geist aufgab.

Auch die Klimaanlage arbeitet offenbar nicht zuverlässig und fällt mit Undichtigkeiten auf.

Kritik gibt es für die Verarbeitungsqualität. Das Leder der Innenausstattung leidet schnell, zudem lösen sich mitunter die Beschichtungen an der C-Säule. Auch Chromleisten fallen einem schnellen Verschleiß zum Opfer.

Dazu kommen „Kleinigkeiten“, etwa schlecht platzierte Türgriffe auf Kniehöhe.

Rückrufe: viele Aktionen notwendig

Ein Blick in die Rückruf-Datenbank des ADAC offenbart die Schwächen des Range Rover. Von fehlerhaften Gurtstraffern über Kraftstofflecks im Motorraum bis zum Ausfall der TFT-Bildschirme ist alles dabei. Die Beifahrerairbags lösten bei einigen Modellen nicht aus.

Der nichtkonforme Abgasausstoß machte Softwareupdate und Eingriffe in die Hardware notwendig. Weiterhin gab es eine erhöhte Brandgefahr infolge einer fehlerhaften Abgasrückführung sowie ein Ausfall der Blinkerleuchten.

Probleme mit dem Range Rover Typ LM/L322 (2002 bis 2012)

Die dritte Generation des Range Rover (Typ L322) wurde im Januar 2012 präsentiert. Zu den wichtigsten Änderungen im Vergleich zum Vorgänger gehörten die Einzelradaufhängungen sowie die Verwendung einer selbsttragenden Karosserie.

Anfangs wurde das Fahrzeug mit Benzin- und Dieselmotoren von BMW ausgeliefert. Die Münchener (Eigentümer ab 1994) waren auch an der Entwicklung beteiligt, doch im Jahr 2000 wurde Land Rover an den Ford-Konzern verkauft.

Eine Weiterentwicklung der Motoren durch BMW war damit ausgeschlossen, sodass es bereits nach wenigen Jahren (Modellpflege im Jahr 2015) einen Wechsel bei den Motorisierungen gab.

Der BMW-Benziner wurde ab 2005 durch einen Jaguar-V8 ersetzt, während ein PSA-Diesel (Peugeot/Citroen) ab 2006 den ursprünglichen BMW-Sechszylinder-Diesel ablöste. Auch das 5-Gang-Automatikgetriebe wurde durch eine bessere Automatik mit sechs Gängen ersetzt.

Im September 2009 folgte ein weiteres Facelift. Der Hubraum beim V8 Supercharged wuchs von 4,2 Liter auf 5 Liter, wodurch auch die Leistung von 396 PS auf 510 PS anstieg. Zudem gab es leichte Änderungen der Scheinwerfer, Heckleuchten und Stoßstangen.

Ein Jahr später, im September 2010, optimierte PSA auch den V8-Dieselmotor, dessen Hubraum und Leistung (313 PS statt 272 PS) anwuchs. Zum Einsatz kam eine 8-Stufen-Automatik von ZF.

Diverse Schwächen am Antrieb

Am Kühlsystem kommen zahlreiche minderwertige Teile aus Kunststoff zum Einsatz, die im Alter spröde und brüchig werden. Dann kommt es zu Undichtigkeiten und dem erhöhten Kühlwasserverlust.

Die Folge: Überhitzungen bis zum kapitalen Motorschaden. Die regelmäßige Kontrolle aller Flüssigkeiten ist wichtig!

Bei vielen Modellen ist ein Automatikgetriebe von GM verbaut, das allerdings nicht mit dem hohen Drehmoment der Dieselmotoren zurechtkommt. In der Folge ist eine erhöhte Anzahl an Getriebeschäden (ab 100.000 Kilometer) feststellbar.

Empfehlenswert ist das Modell mit optimiertem V8-Diesel, bei dem ab 2010 ein ZF-Automatikgetriebe verbaut war.

Das Fahrwerk leidet unter dem hohen Gewicht des Geländewagens, wobei hiermit fast alle SUV-Modelle (auch anderer Hersteller) zu kämpfen haben. Bei der Hauptuntersuchung werden ausgeschlagene Spurstangenköpfe, abgenutzte Bremsen und verschlissene Achsgelenke bemängelt.

Eine (häufige) Geländenutzung verstärkt die Problematik.

Das sagen Besitzer zum Range Rover

Die dritte Generation des Range Rover fällt in die Zeit des „Machtwechsels“, als Land Rover von BMW an Ford überging. Das macht sich auch bei der Qualität bemerkbar, denn offenbar wurde an vielen Ecken gespart.

An der elektrischen Lenksäulenverstellung sind viele Plastikteile verbaut, die häufig brechen. Die Reparatur bei Land Rover ist teuer, allerdings gibt es mittlerweile auch günstige Alternativen.

Unsere Leser*innen berichten von defekten Luftfederungen (Kompressor!) und Problemen mit dem Automatikgetriebe. Wer Ärger hat, sollte sich nicht zwingend an Land Rover wenden. Im Netz gibt es Spezialisten, die kostengünstige Reparaturen anbieten.

Kritik gibt es auch für die Qualität der Sitze, zudem wird im Innenraum viel billiges Plastik verwendet.

Rückrufe: Brandgefahr, Sicherheitsrisiko & mehr

Auch die dritte Baureihe des Range Rover blieb von Rückrufen nicht verschont. Zu den relevanten Aktionen gehören ein Fertigungsfehler im Automatikgetriebe, der ein Wegrollen des Fahrzeugs möglich machte, sowie eine Verankerungslasche am Sicherheitsgurt, die nicht den Anforderungen entsprach.

Weiterhin war bei der Verwendung von 19-Zoll-Felgen nicht ausgeschlossen, dass der Bremsschlauch und das Kabel für den Raddrehzahlsensor am Rad schleifen.

Durch austretenden Kraftstoff (im Bereich der Hochdruckpumpe) war die Brandgefahr enorm erhöht. Die Windschutzscheibe war mitunter nicht ausreichend mit der Karosserie verklebt, zudem konnte sich der Heckspoiler lösen.

Bei Fahrzeugen mit Dieselmotor war ein Austritt von Dieselkraftstoff im Bereich der Einspritzventile möglich.

 

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Probleme mit dem Range Rover Typ P38A/LP (1994 bis 2002)

Nachdem die ersten Generation des Range Rover „Classic“ unter ständigen Weiterentwicklungen von 1970 bis 1996 verkauft wurde, folgte im Jahr 1994 endlich die zweite Generation, auch als „New Range Rover“ bezeichnet.

Als Motorisierung standen neben zwei V8-Benzinern (4 Liter & 4,6 Liter) auch ein 2,5-Liter-R6-Diesel.

Als Basis diente ein Leiterrahmen und alle Fahrzeugen hatten serienmäßig eine elektronisch gesteuerte Luftfederung. Im Juni 1998 wurde eine kleine Modellpflege umgesetzt, die hauptsächlich optische Anpassungen (dunkle Heckleuchten, weiße Blinker) umfasste.

Schwächen am Antrieb

Der Antrieb im zweiten Range Rover gilt gemeinhin als zuverlässig, wenngleich diverse Schwächen nicht zu leugnen sind. Insbesondere die V8-Benziner sind für die hohe Wärmeentwicklung bekannt, die schnell für Folgeschäden sorgt.

Neben defekten Zylinderkopfdichtungen können auch schwerwiegende Schäden (Risse!) an Kopf oder Motorblock drohen. Eine gute Pflege zahlt sich aus.

Das Getriebe arbeitet auch im Alter noch zuverlässig. An den Differenzialen ist mitunter ein erhöhter Ölverlust feststellbar, der sich in der Regel auf defekte Wellendichtungen zurückführen lässt.

Im Bereich des Fahrwerks gilt die typische Problematik: Ein häufiger und vor allem harter Geländeeinsatz sorgt für einen hohen Verschleiß an Gelenken, Spurstangenköpfen und der Bremse.

Das sagen Besitzer zum Range Rover

Die Modelle der zweiten Generation sind mittlerweile selten geworden und gehören eher zu den Liebhaberstücken. Gleichwohl berichten uns die wenigen Autobesitzer von undichten Klimaanlagen, verklemmten oder wackeligen Türgriffen sowie erhöhter Rostbildung am Unterboden.

Im Alter versagen gerne auch die „historischen“ Digitalanzeigen und das Radio.

Der Unterhalt des Range Rover kann zur kostenintensiven Herausforderung werden, wenn die Luftfederung den Geist aufgibt oder die Korrosion am tragenden Leiterrahmen blüht.

Im Bereich um die klappbare Heckscheibe sorgt der Rost für Undichtigkeiten, welche den Kofferraum mitunter zum Schwimmbecken machen. Eine hohe Feuchtigkeit im Innenraum löst den Dachhimmel.

Rückrufe: Undichtigkeiten auch heute möglich

Die zweite Generation des Range Rover war von vielen Aktionen des Herstellers betroffen. Aufgrund des Alters gehen wir kurz auf die wichtigsten Rückrufe ein, die auch heutzutage noch Relevanz haben könnten.

Dazu zählen Haarrisse in den Längslenkern der Hinterachse, ein Bruch der Spannrolle des Antriebsriemens sowie diverse Undichtigkeiten am ABS-Aggregat und den Kühlwasserschläuchen.

Im Überblick: Typische Schwächen des Ranger Rover

  • bei Kurzstreckenverkehr: erhöhte Ölverdünnung
  • Dieselmotoren: verstopfte Dieselpartikelfilter
  • Undichtigkeiten an den Differenzialen
  • mangelhafte Verarbeitungsqualität
  • verschlissene Bremsscheiben
  • ausgeschlagene Gelenke & Spurstangenköpfe
  • Luftfederung als häufige Schwachstelle
  • diverse Elektronikfehler
  • Kühlwasserverlust: Überhitzung möglich

 

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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