Probleme am BMW 5er (Baureihen E39, E60, F10 & G30) | Klassische Fehler, typische Schwachstellen & Krankheiten | inklusive Rückrufe

Wir listen die Krankheiten aller BMW 5er Modelle auf. Bild: Johannes MaximilianCC BY-SA 4.0, Link

Seit 1972 gehört der BMW 5er zu den wichtigen Modellen des bayrischen Autobauers. Die obere Mittelklasse blickt auf eine erfolgreiche Geschichte zurück und wird mittlerweile in der siebten Generation angeboten.

Allerdings sorgt der 5er bei seinen Besitzern nicht immer für Begeisterung. Jede Baureihe fiel in der Vergangenheit mit individuellen Schwächen, bekannten Problemen und häufigen Mängeln auf.

Auch Rückrufaktionen waren bei der Mittelklasse keine Seltenheit. Worauf sollten Autobesitzer und interessierte Gebrauchtwagenkäufer also achten?

Das Team von CarWiki.de beantwortet diese Frage. Der nachfolgende Ratgeber verrät die typischen Schwachstellen der Baureihen E39, E60, F10 und G30, die seit 1995 verkauft werden. Egal, ob Ölverbrauch, Elektronikprobleme oder Mängel am Fahrwerk: Wir können die Probleme nicht lösen, aber wir sagen, welche Mängel am BMW 5er im Auge zu halten sind.

Sie können mit eigenen Erfahrungen beitragen? Wir lassen das Feedback unserer Leser*innen gerne in die Problemartikel mit einfließen. Erzählen Sie uns von Ihren Erlebnissen, in dem Sie die Kommentarfunktion am Ende des Beitrags nutzen. Vielen Dank!

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BMW 5er: Typ G30/G31/G38 (seit 2017)

Bild: Alexander MiglCC BY-SA 4.0, Link

Der BMW 5er vom Typ G30 wird seit 2017 produziert – er löst die Baureihe F10 ab und ist mit Otto-, Diesel- und Hybridmotoren verfügbar.

Am 27. Mai 2020 zeigte BMW die neue, überarbeitete Version des G30.

Die Motoren des G30 – bisher unauffällig

Die beiden Otto- und Dieselmotoren des G30 sorgen seit Markteinführung nicht für größere Probleme – als Besonderheit ist zu nennen, dass nahezu alle G30 Fahrzeuge mit dem Automatikgetriebe (8-Gang ZF Wandler) ausgestattet sind.

Speziell die Dieselfahrer sind in dieser Kombination vom Verbrauch begeistert – auch bei den größeren Motoren – allerdings muss der Zweiliter Motor erst auf Touren gebracht werden, bevor sich die Leistung richtig entfaltet.

Elektronik – die Tücken der Technik

Leider berichten viele Fahrer von ärgerlichen Problemen mit der Technik im G30 – auch bei den Faceliftmodellen. Die wichtigsten Probleme fassen wir folgend zusammen:

  • Smartphone Verbindung über Bluetooth, vorwiegend mit Apple-Geräten, schlägt fehl oder trennt sich sporadisch.
  • Die Parkassistenzsysteme brechen häufiger während des Parkvorgang die Funktion ab oder melden nicht vorhandene Hindernisse.
  • Die Notbremssysteme (ähnlich wie beim Audi-Pre-Sense-Problem) bremsen teilweise plötzlich und ohne Grund ab, auch beim Rückwärtsfahren.
  • Der aktive Spurhalteassistent ist ebenfalls für Tücken und Zicken bekannt.
  • Die induktive Ladefunktion lädt den Display-Key oftmals nur sporadisch
  • Auch das Navigationssystem sorgt, gerade bei Updates, hin und wieder für Ärger

Rückrufe

Bisher gab es keinen nennenswerten Rückrufe (einige Steuergeräte sowie Software-Anpassungen). Die komplette Liste finden Sie hier. Wir bleiben selbstverständlich am Thema dran und aktualisieren diesen Artikel fortlaufend.

Der BMW 5er G30 im Test: Mängel & Kaufberatung

BMW 5er: Typ F10/F11 (2010 bis 2017)

Bild: M 93Link

Der sechste BMW 5er wurde von 2010 bis 2017 in Deutschland verkauft. Erneut standen sowohl Limousine (F10) als auch Touring-Variante (F11) zur Auswahl.

Erstmals gehörte neben Fahrzeugen mit Benzin- und Dieselmotor auch ein Hybridmodell mit zusätzlichem Elektromotor zum Angebot.

Ein Facelift wurde im Juli 2013 eingeführt. Die Änderungen, sowohl optisch als auch technisch, fielen gering aus.

Viele Kleinigkeiten an den Benzinmotoren

Die Probleme mit den verschiedenen Antrieben hat BMW auch in der sechsten Generation nicht vollends gelöst. Beim Benziner vom Typ N20 kommt es noch immer zu gelängten Steuerketten, die einen Motorschaden zur Folge haben, wenn auch nicht in häufiger Anzahl.

Immerhin beim Sechszylinder (Typ N53) konnten die Münchener einen Fortschritt erzielen und die meisten Schwachstellen beseitigen. Probleme wurden uns nur noch mit der Hochdruckpumpe gemeldet, die häufiger den Dienst quittiert. Beim Reihensechszylinder-Turbomotor (N55) ist von erhöhtem Ölverbrauch zu hören, der größtenteils auf einen Defekt an der Kurbelgehäuseentlüftung zurückzuführen ist.

Zu den weiteren Schwachstellen der Motoren gehört die Wasserpumpe, die sich oft schon nach 100.000 Kilometern in Rauch auflöst. Ein erhöhter Ölverbrauch ist auch beim Achtzylinder (N63) zu vermelden. Hier liegt das Problem allerdings nicht in der Kurbelgehäuseentlüftung versteckt, sondern bei verschlissenen Ventilschaftdichtungen.

Weiterhin wurde uns von mehreren Motorschäden des Achtzylinders berichtet, die ihren Ursprung ebenfalls im Bereich der Steuerkette haben. Allerdings ist hier nicht das Überspringen gefährlich. Stattdessen sorgen die gelängten Ketten für einen Bruch der Gleitschiene. Die Kunststoffteile landen in der Ölwanne und verursachen den Motortod.

Weitere Probleme mit den V8-Motoren sind defekte Einspritzdüsen, ein erhöhter Verlust an Kühlflüssigkeit sowie Stegrisse am Zündkerzenschacht. Die meisten Probleme treten bis 2013 auf, danach verbaute BMW den optimierten Achtzylinder (N63TÜ).

Auch Dieselmotoren nicht standfest

Nicht nur die Benziner bereiten ihren Besitzern verschiedenste Sorgen, auch die Dieselmotoren weisen eine Vielzahl an Schwachstellen auf. So zum Beispiels der Vierzylinder-Turbo (N47), der ebenfalls für Probleme mit der Steuerkette bekannt ist. Der Motor wurde bis Juli 2014 verbaut, dann kam der Nachfolger (B47) zum Einsatz, der keine Schwächen zeigt (inkl. toller Verbrauchswerte).

Die leistungsstärkeren Sechszylinder (N57) sind langlebig, solange sie ordentlich gepflegt werden und einen regelmäßigen Ölwechsel erfahren. Bei unsachgemäßer Nutzung und erhöhtem Kurzstrecken-Verkehr drohen Schäden an den Pleuellagern. Betroffen sind dabei vorwiegend die älteren Modelle mit hoher Laufleistung.

Eine Schwäche, die sich alle Dieselmotoren teilen, betrifft das Abgasrückführungsventil, kurz AGR-Ventil. Aufgrund von Verschmutzungen und Ablagerungen verweigert das Bauteil regelmäßig den Dienst. Daher ist eine Reinigung unverzichtbar, vorrangig bei häufigen Kurzstrecken, die das Problem begünstigen.

Schwächen bei der Hauptuntersuchung

Auch in jungen Jahren fällt der BMW 5er bei der Hauptuntersuchung schon frühzeitig mit Mängeln auf. Im TÜV-Report wird von Problemen an den Federn und der Dämpfung berichtet, zudem gehören die Antriebswellen zu den Schwachstellen. Ebenso kann die Beleuchtung im Alter für Schwierigkeiten sorgen.

Im Gegensatz zum Vorgänger ist die Baureihe F10/F11 bei der Bremse bislang zuverlässig. Während ein übermäßiger Ölverlust nicht zu finden ist, fallen die Modelle reihenweise durch die Abgasuntersuchung. Nicht nur aus diesen Gründen lohnt sich ein Werkstattbesuch vor der Hauptuntersuchung.

Die Problematik mit dem Luftfahrwerk trägt die sechste Baureihe des BMW 5er fort. Defekte an den Kompressoren und den Luftbälgen sind keine Seltenheit. Dann kommt es zum Ausfall der Niveauregulierung. Schwierigkeiten mit dem Geradeauslauf sind auf einen Defekt des Lenkgetriebes zurückzuführen. Auch Achsvermessungen bringen daher nur bedingt Erfolg.

Wenigstens in der Pannenstatistik vom ADAC hinterlässt der BMW 5er einen guten Eindruck. Bei Modellen aus dem Jahrgang 2010 gelten insbesondere der Anlasser und das Automatikgetriebe sowie Generator, Kraftstoffpumpe und Riemenscheiben als Schwerpunkt.

Allradantrieb xDrive als Problemkind

Häufige Probleme treten auch in Verbindung mit dem Allradantrieb xDrive auf, genauer gesagt dem Verteilergetriebe. Das Getriebe verteilt das Drehmoment zwischen Vorder- und Hinterachse, um bei allen Bedingungen den optimalen Vortrieb zu garantieren.

Allerdings kommt es nicht selten zu Schäden, die sich durch ein ungewöhnliches Ruckeln ankündigen, vornehmlich bei mittleren Drehzahlen. Dafür kann unter anderem das Getriebeöl verantwortlich sein, das entgegen vieler Meinungen regelmäßig zu wechseln ist. Auch eine Spülung ist empfehlenswert.

Ob eine Mischbereifung mit verschiedenem Abrollumfang, ein unterschiedlicher Reifendruck oder gar der Reifenverschleiß eine Rolle spielt, darüber scheiden sich die Geister. Jedenfalls sollte dieser Faktor nicht provoziert werden und ein Unterschied von mehr als zwei Millimetern ist zu vermeiden.

Gesammelte Kritik der BMW-Besitzer

Zu den bekannten Problemen gehört auch ein Fehler am Steuergerät der elektrischen Feststellbremse, das dauerhaft Strom zieht und somit die Starterbatterie entleert. Mit einem Softwareupdate beim zuständigen BMW-Händler lassen sich die Probleme in den Griff bekommen.

In Gesprächen mit mehreren BMW-Besitzern stellte sich heraus, dass es oftmals zum Eindringen von Wasser in den Innenraum kommt. Dafür sind die Verkleidungen an den hinteren Türen verantwortlich, wo sich das Wasser seinen Weg sucht. Daher gilt es immer, den Fußraum der Fondpassagiere im Auge zu halten.

Rückrufe: erhöhte Brandgefahr & weitere Fehler

Ein Blick in die ADAC-Liste der Rückrufaktionen zeigt verschiedene Eingriffe des Herstellers auf. So wurden einige Modelle wegen des Ausfalls der Zündspulen zurückgerufen. Aber auch die elastischen Gelenkscheiben an der Gelenkwelle, die brechen konnten, zwangen mehrere Autobesitzer in die Werkstätten.

Eine erhöhte Brandgefahr war der Grund für mehrere Rückrufaktionen, allerdings waren die Ursachen vielfältig. Neben einer überhitzenden Kraftstofffilterheizung waren auch mögliche Leckagen in der Abgasrückführung oder fehlerhafte AGR-Kühler für das erhöhte Risiko eines Fahrzeugbrandes verantwortlich.

Weiterhin sorgten ein Ausfall der Bremskraftunterstützung, der aufgrund einer unterbrochenen Schmierölversorgung auftrat, und ein Defekt der Wasserpumpe zur Turboladerkühlung für weitere Rückrufe. Ein Softwarefehler in der Airbag-Steuerung und ein möglicher Bruch der Befestigungsschrauben der variablen Ventilsteuerung (VANOS) runden die Liste ab.

Wenn Sie einen gebrauchten F10 erwerben wollen, stellen Sie bei den Inspektionen sicher, dass die oben genannten Maßnahmen (falls Sie betroffen sein sollten) getätigt wurden.

Der 5er BMW F10 im Videotest & Kaufberatung

BMW 5er: Typ E60/E61 (2003 bis 2010)

Bei der fünften Generation des BMW 5er ging der bayrische Automobilhersteller einen neuen Weg, primär bei der Optik.

Mit seinem Vorgänger hat die Limousine der Baureihe E60 (Touring: E61) nur wenig gemeinsam. Das Modell wurde zwischen 2003 und 2010 gebaut.

Bei einer Modellpflege im Jahr 2007 gab es nicht nur optische Änderungen. Auch die Sicherheit wurde in Form verbesserter und neuer Airbags optimiert. Bei den Motorisierungen stellte BMW auf Direkteinspritzer um.

Verschiedene Schwächen bei den Benzinern

Der BMW 5er wurde im Laufe der Jahre mit verschiedenen Motorisierungen gebaut und verkauft. Anfangs kam der Reihensechszylinder vom Typ N54 zum Einsatz, der schon beim Vorgänger für den notwendigen Vortrieb sorgt. Dieses Aggregat hinterlässt auch heute noch einen guten Eindruck und verrichtet treu seine Dienste. Nur kleinere Probleme, etwa mit dem KGE-Ventil oder porösen Schläuchen, sind zuletzt aufgetreten.

Ab 2005 feierte der optimierte Sechszylinder mit der Kennung N52 seine Premiere. Wie schon beim Vorgänger wurde auf eine Turboaufladung verzichtet, was den Motor grundsätzlich solide und langlebig macht. Probleme gibt es hauptsächlich mit dem variablen Ventilhub, bei BMW als Valvetronic bezeichnet.

Im Laufe der Jahre kann die Exzenterwelle einlaufen, was zu Schwankungen der Drehzahl im Leerlauf führt. Allerdings können die Symptome auch auf einen defekten Stellmotor hindeuten. Die zuständige Fachwerkstatt hilft weiter. Gleiches gilt bei erwähnten Problemen mit der Kurbelgehäuseentlüftung, die schon beim Vorgänger auftrat.

Im Zuge der Modellpflege wechselte BMW im Jahr 2007 von Sauger zur Direkteinspritzung. In der Folge traten Probleme mit den Einspritzdüsen (Injektoren) und der Hochdruckpumpe auf. Es dauerte einige Zeit, bis BMW die Schwierigkeiten in den Griff bekam. Defekte Zündspulen, NOx-Sensoren und Stickoxidkatalysatoren runden die Mängelliste ab.

Beim Vierzylinder-Benziner der Baureihe N43, der ab 2007 den bisherigen M54 im 520i ersetzte, ist die Steuerkette als Schwachstelle bekannt. Wenn sich die Kette längt und überspringt, ist der Motorschaden vorprogrammiert. Eine regelmäßige Kontrolle sowie ein Austausch von Kettenspanner und Führungsschiene sind Pflicht.

Die Besitzer eines V8-Motors (Typ N62) sollten sich vor einem erhöhten Verlust von Öl und Kühlflüssigkeit schützen. Wenn die Schläuche im Alter porös und undicht werden, ist ein Austausch unumgänglich. Der ist jedoch teuer, denn der Wechsel ist aufwendig. Weiterhin grüßen die klassischen Schwachstellen der übrigen Motoren, vom KGE-Ventil bis zu den Nockenwellensensoren.

Auch Dieselmotoren nicht fehlerfrei

Nicht nur die Benziner werden von bekannten Problemen heimgesucht, aber die Dieselmotoren haben ihre Schwächen. Bis September 2007 kam der Vierzylinder-Turbomotor der Baureihe M47 zum Einsatz, der einige Probleme aufweist, vorwiegend am Turbolader.

Wie schon beim Vorgänger können sich die Drallklappen lösen, sofern nicht die überarbeitete Version aus Kunststoff (ab März 2004) verbaut wurde. Wenn diese in den Brennraum gelangen, ist der Motorschaden sicher.

Beim Nachfolger, der ab 2007 verbaut wurde und die Kennzeichnung N47 trägt, konnten die Probleme mit dem Turbo vollends gelöst werden. Allerdings bereitete fortan die Steuerkette Sorgen. Gelängte oder gar gerissene Ketten waren keine Seltenheit. Deutlich problemfreier sind die Sechszylinder-Dieselmotoren der Baureihe M57.

Im Zuge unserer Recherche haben wir mit BMW-Werkstätten und langjährigen Autobesitzern gesprochen, die uns weitere Schwachstellen beim Dieselmotor nannten. Bei Antrieben von 2003 bis 2005 waren undichte Ansaugbrücken häufig. Ebenso berichteten Autofahrer von Rissen im Abgaskrümmer, was zu Gerüchen im Innenraum führt.

Ansonsten gelten die klassischen Regeln für anfällige Dieselmotoren. Kurzstrecken sind zu vermeiden und die Wartungen sollten sorgsam durchgeführt werden. Hochdruckpumpen und Einspritzdüsen sind dann ebenso gefährdet wie Turbolader, bei denen mögliche Schäden sehr kostenintensiv sind.

Viel Kritik bei der Hauptuntersuchung

Die anstehenden Hauptuntersuchungen meistert der BMW 5er im Alter nicht mehr tadellos. Kritik gibt es vorrangig für das Fahrwerk, das zahlreiche Schwächen aufweist. Die Lenkgelenke und Antriebswellen sorgen nicht selten für Probleme. Auch die vorderen Scheinwerfer treiben den Mängeldurchschnitt in die Höhe.

In Bezug auf die Bremsanlage sind Bremsschläuche und Feststellbremse zu nennen, die häufig mit Schwächen auffällig werden. Die Abgasuntersuchung gilt bei vielen Fahrzeugen als Hürde. Auch ein erhöhter Ölverlust wird im TÜV-Report als Schwachstelle genannt.

Ein Ölverlust tritt beim BMW 5er nicht nur an Motor und Getriebe auf, sondern auch am Aktivfahrwerk, das sich Dynamic Drive nennt. Die variablen Stabilisatoren sollen das Wanken des Fahrzeugs reduzieren. Leider kommt es an dieser Technik verstärkt zum Verlust von Hydrauliköl, was schlussendlich zum Ausfall des Systems führt.

Als Schwachstelle zeigt sich auch das optionale Luftfahrwerk, das beim Touring-Modell zum Standard an der Hinterachse gehört. Wenn Kompressoren oder Luftbälge den Dienst quittieren, ist das Fahrwerk nicht mehr funktionstüchtig. Auch dann droht nicht nur eine Belastung der Haushaltskasse, sondern auch der Rotstift bei der Hauptuntersuchung.

Elektronik: Die Tücken der Technik

Der BMW 5er überzeugt mit moderner Technik, die dem Fahrer das Leben erleichtern soll. Tatsächlich sorgen die modernen Assistenzsysteme und Fahrhilfen im Laufe der Jahre allerdings für Schwierigkeiten – und damit verbundenem Ärger für die Besitzer.

Nicht wenige Besitzer berichten von einem Problem mit dem Infotainment-System, genannt I-Drive. Der Grund klingt verrückt, allerdings sorgt ein Defekt am Kühlerlüfter für eine Überhitzung des Systems. Dann kommt es zu Funktionsstörungen oder einem kompletten Ausfall der Technik. Denkbar ist allerdings auch, dass sich der Lüfter gar nicht mehr abschaltet, was zu entladenen Batterien führt.

Weiterhin zickt die Aktivlenkung (AFS) gerne rum, was sich im Idealfall mit einem Werkstattbesuch und einer Aktualisierung der Software lösen lässt. Wir haben allerdings auch mit Besitzern gesprochen, die ein neues Steuergerät für knapp 1000 Euro brauchten.

Weitere Probleme: Wegen möglichen Defekten am intelligenten Batteriesensor, kurz IBS, lässt sich der Motor nicht mehr starten. Bei Fahrzeugen bis Baujahr 2015 war das „Micro Power Modul“ in der Reserveradmulde verbaut. Hier kam es jedoch verstärkt zur Ansammlung von Wasser und einem Feuchtigkeitseintritt im Steuergerät, was verschiedene Elektronikfehler zur Folge hatte.

Rückrufe: Montagefehler, Korrosion & Co.

Die Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamtes offenbart die Rückrufe der Baureihe E60 bzw. E61. Für das notwendige Eingreifen des Herstellers sorgten unter anderem ein defektes Rückschlagventil der Bremsunterdrucksteuerung, der Ausfall von Zündspulen sowie Montagefehler bei der Batteriekabelabdeckung.

Überdies gab es verschiedene Rückrufe, die das Airbag-System betrafen. Eine defekte Sensormatte, die eine Belegung des Beifahrersitzes nicht erkannte, verhinderte die Auslösung des Beifahrerairbags. Auch der Fahrer war nicht sicher: Ein Fehler im Gasgenerator des Fahrerairbags hatte eine unkontrollierte Entfaltung zur Folge.

Hintere Stoßdämpfer, die sich lösen konnten und die Radführung negativ beeinflussten, zwangen mehrere BMW-Fahrer zum Fachhändler. Andere Autobesitzer kamen gar nicht erst so weit, denn eine Korrosion in der Elektronik sorgte bei einigen Fahrzeugen für ein Startversagen und eine erhöhte Brandgefahr.

Beim Facelift-Modell (ab 2007) zwangen ein Softwarefehler und fehlerhafte Piezo-Injektoren den Motor in das Notlaufprogramm. Zudem gab es Rückrufe wegen der Dieselfilterheizung, dem Rückschlagventil der Bremsunterdrucksteuerung und der Wasserpumpe zur Turbokühlung.

Video: Typische Mängel am E60 + Kaufberatung

 

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BMW 5er: Typ E39 (1995 bis 2004)

Bild: Johannes MaximilianGFDL 1.2, Link

Der BMW 5er der Baureihe E39 kam 1995 auf den Markt und wurde anschließend bis 2004 verkauft. Insgesamt wurden mehr als 1,48 Millionen Fahrzeuge verkauft, allerdings nur rund 266.000 Touring-Modelle.

Eine Modellpflege folgte im Herbst 2000. Neben optischen Anpassungen gab es auch neue Motoren.

Beim TÜV droht die Stilllegung

Wer einen BMW 5er vom Typ E39 fährt, der hat allen Grund dazu, sich vor der Hauptuntersuchung zu fürchten. Denn nicht selten droht bei den Prüforganisationen die Stilllegung aus unterschiedlichen Gründen. Insbesondere das Fahrwerk steht dabei im Vordergrund.

Ob Federbeinstützlager, Koppelstangen oder Querlenker: Der Verschleißt zeigt sich in vielen Bereichen, egal ob Sport- oder Standardfahrwerk.

BMW bot die 5er-Limousine optional auch mit Luftfederung an. Beim Touring kam die Technik an der Hinterachse sogar standardmäßig zum Einsatz, was kein Vorteil ist, denn die Technik gilt als Schwachstelle bei vielen BMW-Modellen. Defekte am Kompressor oder undichte Luftfederbälge führen zum Ausfall der Niveauregulierung. Die notwendigen Reparaturen sind teuer.

Bei der Beleuchtung droht ebenfalls Ärger, denn ein Kabelbruch sorgt nicht selten für den Ausfall der hinteren Beleuchtung. Apropos Elektrik: Viele BMW-Besitzer erzählen von Schwierigkeiten mit dem Zündanlassschalter, die dazu führen, dass sich das Auto unter Umständen nicht mehr starten lässt. Je nach Ausprägung des Problems drohen auch Ausfälle von Kombiinstrument und Radio.

Und was sagt der Rost? Grundsätzlich ist die Korrosion kein großes Thema, doch leichte Rostbildung an Schweller und Türkanten sind häufig. Zudem sollten Autofahrer die Wagenheberaufnahmen, Reserveradmulde und Tankdeckel im Auge behalten. Beim Kombi ist Rost rund um die Heckenscheibe typisch.

Kleine Schwächen der Benzinmotoren

Die Motoren der Baureihe E39, egal ob Benziner oder Diesel, sind für ihre Standfestigkeit bekannt. Obwohl die Antriebe fast 30 Jahre alt sind, schleichen sich nur selten die Probleme ein. Allerdings kann es, speziell bei hohen Laufleistungen, verstärkt zu Schwierigkeiten kommen. Daher sind regelmäßige Wartungen unabkömmlich.

Im Fokus steht dabei unter anderem das DISA-Ventil, also die verstellbare Ansauganlage der Benzinmotoren. Hier sind in den vergangenen Jahren verstärkt Defekte gemeldet worden. Betroffen sind dabei nicht nur die älteren Sechszylinder (M52TÜ) bis zur Modellpflege, sondern auch die späteren Antriebe der Baureihe M54.

Probleme mit dem DISA-Ventil äußern sich durch einen unsauberen Motorlauf, vornehmlich ist ein Ruckeln bei der Beschleunigung zu spüren. Nicht selten kommt es auch zum Leistungsverlust oder einem hörbaren Zischen. Dann ist ein Austausch des Ventils unumgänglich.

Besonders ärgerlich sind Schwierigkeiten mit den Nockenwellen- und Kurbelwellensensoren. Wenn die Sensorik streikt, spielt der Motor verrückt. Es kommt zu offensichtlichen Schwankungen der Drehzahl oder gar einem Absterben des Motors während der Fahrt.

Bei den V8-Motoren der Baureihe M62 droht ein weiteres Problem: Die Umlenkschiene der Steuerkette ist mit Teflon beschichtet, das mittlerweile unter dem Alter sowie dem erhöhten Verschleiß leidet. Wenn sich die Beschichtung löst, dann bekommt die Steuerkette ein großes Spiel. Das führt zur Verlängerung der Kette, möglicherweise sogar zum Überspringen und dem damit verbundenen Motorschaden.

Erhöhter Ölverbrauch als Klassiker

Fast jeder E39-Fahrer kennt die Problematik des erhöhten Ölverbrauchs. Die Ursachen dafür sind vielfältig und lassen sich nicht explizit benennen. Ein Verbrauch bis zu einem Liter auf 3.000 bis 5.000 Kilometer ist normal. Dennoch sollten Autobesitzer die unterschiedlichen Schwachstellen berücksichtigen.

Oft sind die Probleme beim Sechszylinder auf ein verstopftes oder eingefrorenes KGE-Ventil zurückzuführen. Wenn die Kurbelgehäuseentlüftung nicht mehr funktioniert, kommt es zum erhöhten Ölverbrauch sowie einer verstärkten Qualmentwicklung im Motorraum. Dann sollten Autofahrer rechtzeitig reagieren, denn verstopfte KGE-Ventile enden unter Umständen im Motorschaden.

Wenn das Öl nicht im Brennraum verschwindet oder verdampft, gibt es möglicherweise andere Leckagen. Ein Blick unter das Auto ist immer lohnenswert, denn nicht selten verlieren die Benziner auch sichtbar an Öl. Dabei gilt vorrangig die Dichtung am Ölfiltergehäuse als Schwachstelle.

In Hinblick auf den Verbrauch gönnt sich der BMW 5er nicht nur eine größere Menge an Öl, sondern auch Kraftstoff. Dafür können Probleme mit der variablen Nockenwellenverstellung (VANOS) verantwortlich sein. Wenn die Magnetventile nicht mehr funktionieren, blinkt die Motorkontrollleuchte auf. Andernfalls können bei Motoren (M52) bis 1998 die VANOS-Ringe verschleißen, was den Verbrauch erhöht.

Weitere Möglichkeit: Wenn die Schläuche im Laufe der Jahre altern und porös werden, zieht die Entlüftung möglicherweise Falschluft. Der Motor kann das optimale Luft-Kraftstoff-Gemisch nicht mehr herstellen, was nicht nur im erhöhten Kraftstoffverbrauch endet. Auch ruckelnde Motoren mit Leistungsverlust und Drehzahlschwankungen sind die Folge.

Automatikgetriebe als Schwachstelle

BMW verbaute im 5er zwei unterschiedliche Automatikgetriebe. Bei den Benzinern kam Technik von ZF zum Einsatz, die keine typischen Probleme aufweist. Bei Fahrzeugen mit Dieselantrieb wurde hingegen die Automatik von GM (GM5L40-E und GM5L50-E) verbaut, die verschiedene Schwächen zeigt.

Zum einen funktioniert die Wandlerüberbrückungskupplung nicht optimal. Bedingt durch einen verzögerten Schließzeitpunkt kommt es zum erhöhten Verschleiß, was letztlich die Lebenszeit des Automatikgetriebes reduziert. Ebenso kann ein niedriger Öldruck zum vorzeitigen Getriebetod beitragen.

Daher ist es wichtig, das Getriebeöl regelmäßig zu wechseln. Auch, wenn der Getriebeölwechsel oftmals als überflüssig und unwichtig abgetan wird, sollten BMW-Fahrer also nicht darauf verzichten.

Rückrufe: Die Airbags im Fokus

Bei der 5er-Modellreihe E39 stand hauptsächlich der Airbag im Fokus der Rückrufaktionen. So musste unter anderem der Fahrerairbag wegen eines Fehlers ausgetauscht werden. Auch Austausch-Airbags waren fehlerhaft, sodass die Aktion erweitert wurde. Ein Fehler im Gasgenerator der Fahrerairbags rundet die Liste der Rückrufe ab.

Typische Mängel am 5er BMW im Überblick

  • Allgemeine Probleme mit der Elektronik/Technik (Typ G30/G31/G38)
  • Schwachstelle Wasserpumpe (Typ G30/G31/G38)
  • Verschleiß Fahrwerk (Federbeinstützlager, Koppelstangen, Querlenker) (Typ E39)
  • Luftfederung (Defekter Kompressor / undichte Luftfederbälge (Typ E39)
  • Erhöhter Ölverbrauch (Typ E39)

 

Videotest & Kaufberatung zum BMW 5er E39

Baureihen des BMW 5er

  • BMW 5er E12 (1972 bis 1976)
  • BMW 5er E12 (Facelift Nr. 1) (1976 bis 1981)
  • BMW 5er E28/E28S (1981 bis 1987)
  • BMW 5er E34/E34S/E345S (1988 bis 1996)
  • BMW 5er E39 (1995 bis 2000)
  • BMW 5er E39/E39S (Facelift Nr. 1) (1999 bis 2004)
  • BMW 5er E60/E61 (2003 bis 2007)
  • BMW 5er E60/E61 (Facelift Nr. 1) (2007 bis 2010)
  • BMW 5er F07/F10/F10M/F11 (2009 bis 2013)
  • BMW 5er F07/F10/F10M/F11 (Facelift Nr. 1) (2013 bis 2017)
  • BMW 5er G30/G31/F90 (2017 bis 2020)
  • BMW 5er G30/G31/F90 (Facelift Nr. 1) (2020 bis 2023)
  • BMW 5er G60/G61 (seit 2023)

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • BMW E60 530Xi N52B30 Bj 2006. xDrive ca. 164500km gelaufen 2.Hand und macht mir Probleme.

    xDrive:
    Bloß keine Mischbereifung Fahren, dies zerstört das komplette System und kann sehr Teuer werden. (Reifen Umfang VA zu HA darf nicht mehr wie 15mm sein) Kosten Ca. 4500€

    Auch darauf achten, das die Reifen Marke VA zu HA immer gleich ist bzw. die Räder nicht zu Stark unterschiedlich abgefahren sind. Am Besten nach jeder Saison, die Räder von Vorne nach Hinten Tauschen. Beim xDrive am Besten immer die Reifen wählen, wo das Stern Symbol drauf ist, da diese Optimal für BMW sind. 4x Sommerreifen mit Montage ca. 1100€

    Kühlsystem:
    Wasserpumpe + Kennfeld-Thermostat kannste beim E60 auch alle 60tkm tauschen, da diese Regelmäßig kaputt gehen. In der Werkstatt kostet es so ca. 2500€, wenn man selber Schrauben kann ca. 500€.

    Motorsteuerung:
    Die DISA-Klappen, um das Saugrohr zu Steuern, gehen auch Regelmäßig kaputt. Symptom: Unruhiger Motorlauf im Stand(Sägen). ca. 500€

    Lenkrad:
    Das schlimmste was am E60 kaputt gehen kann ab Bj. 2006 ist das Lenkschloß!
    Das zeigt sich am anfang mit einer Gelben Warnung Bordcomputer: „Lenkrad verspannt“ Gelbes Lenkradsymbol, wenn man das Lenkrad leicht bewegt und dann geht es wieder. Wenn die Rote Warnmeldung kommt, ist es zu spät und man kann das Fzg. nicht mehr starten. Das wird sehr teuer in der Werkstatt. Kosten ca. 2000€

    Dies sind meine Probleme bis jetzt Gewesen. Der schöne Bimmer macht spaß, aber jeden Tag angst zu haben das der nicht Läuft, macht mir Kopfschmerzen und er wird demnächst verkauft.

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