Der Mercedes OM651 Motor | Technische Daten, Probleme (Injektoren, Steuerkette, Dieselskandal), Haltbarkeit & Fahrzeugliste

OM651Motor.jpg
Bild: Chris1287CC BY-SA 4.0, Link

In diesem Artikel behandeln wir den Mercedes OM651 Motor – dabei gehen wir neben allgemeinen Informationen und technischen Daten auch auf bekannte Probleme und die Haltbarkeit dieses Triebwerks von Mercedes ein.

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Allgemeine Informationen zum Mercedes OM651 Motor

Der Motor OM 651 ist ein Dieselmotor der Daimler AG, der im Oktober 2008 im Modell Mercedes-Benz C 250 CDI BlueEFFICIENCY eingeführt wurde. Es handelt sich um einen Vierzylinder-Reihenmotor, der den OM-646-Vierzylinder und die schwächeren Versionen des V6-Motors OM 642 ersetzen soll. Der OM 651 wurde komplett neu entwickelt und ist keine überarbeitete Version des OM 646.

Der Motor wird im Werk Stuttgart vormontiert und bei MDC Power in Kölleda (Thüringen) fertiggestellt. Das Kurbelgehäuse wird von den Eisengießereien Fritz Winter und Halberg geliefert.

Der OM 651 hat ein Kurbelgehäuse aus Grauguss, einen Leichtmetall-Zylinderkopf und verfügt über vier V-förmig angeordnete Ventile pro Zylinder (Vierventiltechnik). Er hat zwei obenliegende Nockenwellen und Rollenschlepphebel, die auf ruhenden Ventilspiel-Ausgleichelementen gelagert sind.

Die Nockenwellen werden am hinteren Motorende (Abtriebsseite) angetrieben, um die Bauhöhe am vorderen Ende zu minimieren. Dadurch kann bei längs eingebauten Motoren eine flache und nach hinten ansteigende Motorhaube realisiert werden, was der Aerodynamik und dem Fußgängerschutz zugutekommt.

Der Antrieb der Nockenwellen erfolgt in zwei Stufen: zunächst über Zahnräder, um Platz zwischen Motor und Getriebe zu sparen, und dann über eine Einfach-Rollenkette. Die Zahnräder treiben auch die Kraftstoff-Hochdruckpumpe und zwei Ausgleichswellen (Lanchester-Ausgleich) an, die mit Nadellagern ausgestattet sind.

Der Hubraum des OM 651 beträgt entweder 1796 cm³ oder 2143 cm³, mit einer Bohrung von 83 mm und einem Hub von 83 oder 99 mm. Der Zylinderabstand beträgt 94 mm. Bei der 2,1-Liter-Version ist der Motor im Vergleich zum Vorgängermodell längerhubiger ausgelegt, was einen höheren Spitzendruck begünstigt. Die Verdichtung liegt mit 16,2:1 etwas niedriger als beim Vorgänger.

Bei den stärkeren Versionen 220 CDI BlueEFFICIENCY und 250 CDI BlueEFFICIENCY sorgen zwei Turbolader von BorgWarner in zweistufiger Anordnung für eine verbesserte Zylinderfüllung. Die Ansaugluft wird nacheinander durch den Niederdruck- und den Hochdruckverdichter geleitet, während das Abgas durch die Hochdruck- und die Niederdruckturbine strömt.

Ein verstellbarer Turbinenbypass (ähnlich einem Wastegate) regelt den Ladedruck und leitet das Abgas bei Bedarf direkt zur Niederdruckturbine um. Der Ladedruck beträgt bei der 150-kW-Variante knapp 3 bar (absolut). Die schwächeren Varianten bis 105 kW sind mit einem einzelnen Turbolader mit verstellbaren Turbinenleitschaufeln (VTG-Lader) von IHI ausgestattet. Alle Versionen verfügen über einen Ladeluftkühler (Intercooler).

Der OM 651 hat eine Common-Rail-Einspritzung mit einem Kraftstoffdruck von bis zu 2000 bar. Die schwächeren Varianten verwenden magnetbetätigte Einspritzdüsen, während die stärkeren Varianten Piezo-Injektoren einsetzen. Dadurch sind bei den stärkeren Varianten bis zu fünf einzelne Einspritzungen pro Verbrennungsvorgang möglich.

Die Hochdruck-Kraftstoffpumpe wird saugseitig gedrosselt, um den Förderstrom bedarfsgerecht anzupassen und die Pumpen-Antriebsleistung zu reduzieren. Leckleitungen entfallen aufgrund der geschlossenen Bauweise der Injektoren.

Die Kühlung des Motors erfolgt bedarfsgesteuert mit einer pneumatisch gesteuerten Wasserpumpe. Die Ölpumpe ist eine Flügelzellenpumpe mit druckabhängiger Förderrate. Die Kolbenkühlung erfolgt über Ölspritzdüsen, die je nach Betriebspunkt des Motors zu- oder abgeschaltet werden.

Der OM 651 wurde im Rahmen einer Kundendienstmaßnahme aktualisiert, bei der unter anderem Piezo-Injektoren durch Magnet-Injektoren ersetzt wurden. Die Arbeiten wurden kostenlos durchgeführt, und die Kundendienstmaßnahme betraf sowohl den 220 CDI als auch den 250 CDI. Der 200 CDI war von den Injektor-Ausfällen nicht betroffen, da er von Anfang an mit Magnet-Injektoren ausgestattet war.

Quelle: Wikipedia

Mercedes OM651: Technische Daten

Verkaufsbezeichnung Baureihe Bauzeitraum
Hubraum: 1796 cm³, Leistung: 80 kW (109 PS) bei 3200–4600/min, Drehmoment: 250 Nm bei 1400–2800/min
A 180 CDI
A 180 CDI BlueEFFICIENCY
W 176 2013
2012–2013
B 180 CDI
B 180 CDI BlueEFFICIENCY
W 246 2013
2011–2013
Verkaufsbezeichnung Baureihe Bauzeitraum
Hubraum: 1796 cm³, Leistung: 100 kW (136 PS) bei 3600–4400/min, Drehmoment: 300 Nm bei 1600–3000/min
CLA 200 CDI C 117 2013–2014
A 200 CDI
A 200 CDI BlueEFFICIENCY
W 176 2013–2014
2012–2013
B 200 CDI
B 200 CDI BlueEFFICIENCY
W 246 2013–2014
2011–2013
Verkaufsbezeichnung Baureihe Bauzeitraum
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 70 kW (95 PS) bei 3800/min, Drehmoment: 250 Nm bei 1400–2400/min
Vito 110 CDI W/V 639 seit 2010
Sprinter 210 CDI/310 CDI/510 CDI
Sprinter 210 BlueTEC/310 BlueTEC/510 BlueTEC
W 906 2009–2016
2013–2016
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 84 kW (114 PS) bei 3800/min, Drehmoment: 300 Nm bei 1200–2200/min
Sprinter 211 CDI/311 CDI/411 CDI/511 CDI W 906 seit 06/2016
Sprinter 211 CDI/311 CDI/411 CDI/511 CDI W 907/910 seit 2018
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 88 kW (120 PS) bei 2800–4600/min, Drehmoment: 300 Nm bei 1400–2800/min
C 180 CDI
C 180 CDI BlueEFFICIENCY
W/S 204 2013–2014
2010–2013
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 95 kW (129 PS) bei 3800/min, Drehmoment: 305 Nm bei 1200–2400/min
Sprinter 213 CDI/313 CDI/513 CDI
Sprinter 213 BlueTEC/313 BlueTEC/413 BlueTEC/513 BlueTEC
W 906 2009–2016
2013–2016
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 100 kW (136 PS) bei 3800/min, Drehmoment: 330 Nm bei 1200–2400/min
V 200 CDI/Vito 114 CDI W/V 447 seit 2014
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 100 kW (136 PS) bei 3400–4000/min, Drehmoment: 300 Nm bei 1400–3000/min
CLA 200 CDI C 117 2014–2015
GLA 200 CDI X 156 2013–2015
A 200 CDI W 176 2014–2015
B 200 CDI W 246 2014–2015
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 100 kW (136 PS) bei 3200–4000/min, Drehmoment: 300 Nm bei 1400–3000/min
CLA 200 d C 117 seit 2015
GLA 200 d X 156 seit 2015
A 200 d W 176 seit 2015
B 200 d W 246 seit 2015
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 100 kW (136 PS) bei 2800–4600/min, Drehmoment: 350 Nm bei 1200–2700/min
C 200 d (mit autom. Getriebe) W/S 205  
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 100 kW (136 PS) bei 2800–3000/min, Drehmoment: 360 Nm bei 1600–2600/min
C 200 CDI
C 200 CDI BlueEFFICIENCY
W/S 204 2013–2014
2009–2013
E 200 CDI
E 200 CDI BlueEFFICIENCYE 200 BlueTEC
W/S 212 2013–2014
2009–2013seit 2014
Viano 2.0 CDI/Vito 113 CDI W/V 639 seit 2010
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 105 kW (143 PS) bei 3200/min, Drehmoment: 350 Nm bei 1200–2800/min
GLK 200 CDI BlueEFFICIENCY X 204 seit 2010
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 105 kW (143 PS) bei 3800/min, Drehmoment: 330 Nm bei 1200–2400/min
Sprinter 214 CDI/314 CDI/514 CDI W 906 seit 06/2016
Sprinter 214 CDI/314 CDI/414 CDI/514 CDI W 907/910 seit 2018
Verkaufsbezeichnung Baureihe Bauzeitraum
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 120 kW (163 PS) bei 3800/min, Drehmoment: 360 Nm bei 1400–2400/min
Viano 2.2 CDI/Vito 116 CDI W/V 639 2010–2014
V 220 CDI/Vito 116 CDI W/V 447 seit 2014
Sprinter 216 CDI/316 CDI/416 CDI/516 CDI
Sprinter 216 BlueTEC/316 BlueTEC/416 BlueTEC/516 BlueTEC
W 906 seit 2009
seit 2013
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 120 kW (163 PS) bei 3800/min, Drehmoment: 380 Nm bei 1400–2400/min
Sprinter 216 CDI/316 CDI/416 CDI/516 CDI W 907 seit 2018
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 125 kW (170 PS) bei 3600–4400/min, Drehmoment: 350 Nm bei 1600–3200/min
GLA 220 CDI X 156 2013–2015
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 125 kW (170 PS) bei 3400–4000/min, Drehmoment: 350 Nm bei 1400–3400/min
CLA 220 CDI C 117 2013–2014
A 220 CDI
A 220 CDI BlueEFFICIENCY
W 176 2013–2015
2012–2013
B 220 CDI
B 220 CDI BlueEFFICIENCY
W 246 2013–2014
2012–2013
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 125 kW (170 PS) bei 3400–4000/min, Drehmoment: 400 Nm bei 1400–2800/min
C 220 CDI
C 220 CDI BlueEFFICIENCY
W/S/C 204 2013–2015
2009–2013
C 220 BlueTEC
C 220 d
C 220 BlueTEC BlueEFFICIENCY Edition
C 220 d BlueEFFICIENCY Edition
W 205 2014–2015seit 2015
2014–2015

seit 2015

GLK 220 CDI
GLK 220 CDI BlueEFFICIENCY
GLK 220 BlueTEC
X 204 seit 2013
2009–2013
seit 2012
E 220 CDI
E 220 CDI BlueEFFICIENCYE 220 BlueTEC
C/A 207 2013–2014
2010–20132014–2017
E 220 CDI
E 220 CDI BlueEFFICIENCYE 220 BlueTEC
W/S 212 2013–2014
2009–20132014–2016
E 220 CDI Edition
E 220 BlueTEC BlueEFFICIENCY
E 220 CDI BlueEFFICIENCY Edition
W 212 2012–2013
seit 2013
2012–2013
CLS 220 BlueTEC
CLS 220 d
C/X 218 2014–20152015–2018
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 130 kW (177 PS) bei 3400–4000/min, Drehmoment: 350 Nm bei 1400–3400/min
CLA 220 CDI C 117 2014–2015
B 220 CDI W 246 2014–2015
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 130 kW (177 PS) bei 3600–3800/min, Drehmoment: 350 Nm bei 1400–3400/min
A 220 d W 176 seit 2015
CLA 220 d C 117 seit 2015
GLA 220 d X 156 seit 2015
B 220 d W 246 seit 2015
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 140 kW (190 PS) bei 3800/min, Drehmoment: 440 Nm bei 1400–2400/min
V 250 BlueTEC/Vito 119 BlueTEC W/V 447 seit 2014
Hubraum: 2143 cm³, Leistung: 150 kW (204 PS) bei 4200/min, Drehmoment: 500 Nm bei 1600–1800/min
ML 250 BlueTEC W 166 seit 2011
SLK 250 d
SLK 250 CDI
SLK 250 CDI BlueEFFICIENCY
R 172 seit 2015
2013–2015
2012–2013
C 250 CDI
C 250 CDI BlueEFFICIENCY
W/S/C 204 2013–2015
2008–2013
C 250 BlueTEC
C 250 d
W/S 205 2014–2015
seit 2015
C 300 BlueTEC HYBRID
C 300 h
W/S 205 2014–2015
seit 2015
GLK 250 CDI BlueEFFICIENCY
GLK 250 BlueTEC
X 204 2009–2012
2012–2015
GLC 250 d X 253 seit 2015
E 250 CDI
E 250 CDI BlueEFFICIENCYE 250 BlueTEC
C/A 207 2013–2014
2009–20132014–2017
E 250 CDI
E 250 CDI BlueEFFICIENCYE 250 BlueTEC
W/S 212 2013–2014
2009–20132014–2016
E 300 BlueTEC HYBRID W 212 2012–2015
CLS 250 CDI
CLS 250 CDI BlueEFFICIENCY
CLS 250 BlueTECCLS 250 d
C/X 218 2013–2014
2011–2013
2014–20152015–2018
S 250 CDI BlueEFFICIENCY W/V 221 2011–2013
S 300 BlueTEC HYBRIDS 300 h W/V 222 2014–20152015–2017

Quelle der Tabellen: Wikipedia

Mercedes OM651: Bekannte Probleme & Haltbarkeit

Injektorenprobleme

Bei frühen Versionen des OM651-Motors gab es Probleme mit den Injektoren, die schwer zu entfernen waren. In extremen Fällen kann dies dazu führen, dass der gesamte Zylinderkopf ausgetauscht werden muss.

Kurz nach der Markteinführung des Motors traten Qualitätsprobleme mit den von Delphi gelieferten Piezo-Injektoren auf. Dies betraf hauptsächlich die stärkeren Ausbaustufen mit 125 kW und 150 kW, während die leistungsschwächeren Varianten mit magnetisch angesteuerten Injektoren davon nicht betroffen waren.

Das Problem trat in der Regel bei einer Laufleistung von etwa 50.000 km auf. Bei betroffenen Motoren wurde die Leistung eingeschränkt und das Fahrzeug schaltete automatisch in den Notlaufmodus, um weitere Schäden zu vermeiden. Das Fahrzeug konnte dann nur noch mit geringer Geschwindigkeit weiterfahren.

Einige Kunden kritisierten, dass Mercedes-Benz aufgrund von Kapazitätsengpässen beim Zulieferer nicht alle Injektoren der defekten Serie bei den betroffenen Fahrzeugen austauschen ließ, sondern nur diejenigen, die ausgefallen waren. Dadurch mussten Kunden mehrmals eine Werkstatt aufsuchen, um alle vier Injektoren austauschen zu lassen.

Später wurden jedoch alle Injektoren auf einmal ausgetauscht. Es wird geschätzt, dass zwischen 2.800 und 50.000 Fahrzeuge betroffen waren, obwohl an anderer Stelle von bis zu 300.000 Fahrzeugen die Rede ist. Aufgrund der hohen Ausfallquote werden nur noch wenige Motoren mit Delphi-Piezo-Injektoren hergestellt.

Die Leistungsfähigkeit der Delphi-Magnet-Injektoren wurde auf 145 kW erhöht, so dass sie auch in den Modellen 220 CDI und 250 CDI verwendet werden. Gelegentlich kommen auch Bosch-Magnet-Injektoren in den Allrad- und M-Klasse-Varianten zum Einsatz.

Ölkühlerleck

Einige dieser Motoren haben Berichte über Ölkühlerlecks, die zu einem Verlust von Motoröl und potenziell zu einer Überhitzung des Motors führen können.

Steuerketten-Längung

Der Motor ist mit einer Simplex-Steuerkette (anstelle einer Duplex-Kette) ausgestattet. Mit zunehmender Laufleistung kann ein erhöhter Verschleiß der Steuerkette und/oder des Kettenspanners auftreten. Der Austausch der Steuerkette ist recht aufwändig, da sie auf der Rückseite des Motors verbaut ist.

Ende November 2014 wurden erneut Probleme mit dem Kettenspanner bekannt. Es wurde festgestellt, dass der Kettenspanner versagen und möglicherweise Motoröl austreten kann. Fahrzeuge, die zwischen Februar und November 2014 produziert wurden, wurden vom Hersteller zurückgerufen.

Turbolader-Ausfall

Wie bei vielen Turbomotoren, kann es auch beim OM651 zu Turboladerausfällen kommen. Dies kann zu einem Leistungsverlust führen und eine Reparatur oder ein Austausch kann teuer sein.

Probleme mit der Abgasrückführung (AGR)

Es gab Berichte über Verschmutzungen und Ausfälle im Abgasrückführungssystem. Ein fehlerhaftes AGR-System (Abgasrückführung) kann zu erhöhten Emissionen, Leistungsverlust und sogar zum Motorschaden führen.

Dieselskandal

Der Dieselmotor OM 651 ist laut Medienberichten Gegenstand von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Es besteht der Verdacht, dass der Motor eine unzulässige Abschalteinrichtung enthält, die die Abgaswerte auf dem Prüfstand verbessert, während sie im realen Fahrbetrieb höher sind.

Es wird geschätzt, dass mehr als eine Million Fahrzeuge verschiedener Fahrzeugklassen betroffen sind, die zwischen 2008 und 2016 in Europa und den USA mit einem überhöhten Schadstoffausstoß verkauft wurden. Inzwischen wurde ein offizieller Rückruf durchgeführt, bei dem die Abschalteinrichtungen beim Motor OM 651 (und beim OM 642) entfernt wurden.

Verschiedene Modelle, die zwischen 2011 und 2018 hergestellt wurden, waren betroffen. Im April 2019 wurde bekannt, dass bei rund 60.000 Mercedes-Benz-Modellen GLK 220 CDI mit dem Motor OM 651 der gesetzliche Grenzwert für Stickoxide deutlich überschritten wird, was den Verdacht einer unzulässigen Abschaltvorrichtung nahelegt.

In Deutschland wurde der Verdacht in KBA-Rückrufen bestätigt. Diese betreffen verschiedene Modelle, darunter GLC 220d/GLC 250d, Vito 2.2 Diesel, C 220d/C 250d, C 220, C 250 BlueTEC, S 300 BlueTEC HYBRID /S 300 h, ML 250 BlueTEC und möglicherweise GLE 250d.

Im März 2021 urteilte das Landgericht Stuttgart nach einem Prozess zum OM 651, dass die Daimler AG wegen Täuschung des Kraftfahrt-Bundesamtes, der Verbraucher und der Beeinträchtigung der Umwelt sittenwidrig gehandelt habe.

Dies sei vorsätzlich geschehen. Dem Kläger, einem Käufer eines Mercedes-Benz C 220, wurde ein Schadenersatz von rund 25.000 Euro zugesprochen. Die Verbraucherrechtskanzlei Decker & Böse bezeichnete dieses Urteil als einen Meilenstein für Klagen von Verbrauchern im Diesel-Skandal, nicht nur gegen Daimler.

Es wurde zum ersten Mal erkennbar einem Beschluss des Bundesgerichtshofs gefolgt, wonach der Vorwurf einer Täuschung des KBA vom Gericht genau geprüft werden muss.

Quellen dieses Artikels

  1. Wikipedia / Ultimatespecs
  2. ADAC Pannen- und Mängelberichte
  3. TÜV & DEKRA Berichte

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