Aral Ultimate Diesel & Shell V-Power Diesel im Test | Unterschiede zu normalem Diesel, Spritverbrauch, Reichweite & Erfahrungen
Wie wirken sich Aral Ultimate Diesel und Shell V-Power Diesel auf den Verbrauch, die Kosten und den Motor aus?
Es ist allgemein bekannt, dass Premium-Kraftstoffe bei Ottomotoren durchaus eine Auswirkung auf die Motorleistung, den Verbrauch und auch die Langlebigkeit der Triebwerke haben, gerade wenn es sich um moderne Hochleistungsmotoren handelt.
Wie ist dies jedoch bei den Selbstzündern? Reduzieren die Premium Diesel (namentlich: Aral Ultimate Diesel und Shell V-Power Diesel) den Verbrauch? Wirken sie sich außerdem positiv auf die Leistung von Turbodieselmotoren aus – und sind die Mehrkosten pro Liter am Ende sogar gerechtfertigt?
Wir haben es getestet – und zwei Redakteure in einem Audi A4 B9 3.0 TDI und einem VW Polo 9N2 1.4 TDI jeweils 5000 Kilometer mit Aral Ultimate Diesel, und Shell V-Power Diesel auf die Reise geschickt.
Zuvor wurden selbstverständlich die Langzeitwerte beider Fahrzeuge (Durchschnittsverbrauch, Reichweite, Kosten normaler Diesel) protokolliert.
Die Ergebnisse (Kosten, Verbrauch, Mehrleistung, Emissionsausstoß) stellen wir Ihnen in unserem Artikel vor. Darüber hinaus beziehen wir mehrere Tests aus Laboren und Fachmagazinen ein, um den Sinn oder Unsinn dieser Kraftstoffe noch fundierter zu untersuchen.
Am Ende des Ratgebers finden Sie zudem Erfahrungsberichte von zahlreichen Fahrern.
Aral Ultimate Diesel im Test: Erfahrungen und Unterschiede
Wie hat sich Ultimate Diesel in unseren Testfahrzeugen (hier der Audi A4 3.0 TDI) ausgewirkt? Bild: CarWiki
Besucht man die Webseite von ARAL, so stößt man auf folgende Aussagen:
Kristallklar, geruchsärmer und blitzsauber: Aral Ultimate Diesel ist ein moderner Hochleistungskraftstoff, der in jedem Fahrer das gute Gefühl zurücklässt, sauberer weiter zu kommen. (Quelle: Aral.de)
Mit Aral Ultimate Diesel können Sie bis zu 66 km mehr pro Tankfüllung schaffen. (Quelle: Aral.de)
Die letzte Angabe zum Ultimate Diesel relativiert Aral etwas – sieht man genauer hin, so findet man eine angebliche durchschnittliche Steigerung der Reichweite um immerhin 37 Kilometer pro Tankfüllung im Vergleich zu normalem, DIN zertifiziertem Diesel.
Diese Effekte sollen durch eine höhere Cetanzahl, also eine Verbesserte Zündwilligkeit, sowie durch Additive (Motorreiniger) erreicht werden, die gerade bei Dieselmotoren Ruß und andere Ablagerungen entfernen sollen.
Zudem sollen auch die Abgaswerte signifikant besser werden – bei der Prüfung dieses Punktes sind wir tatsächlich auf sehr interessante Laborergebnisse gestoßen.
Diesen Hinweis zur Information findet man an vielen Ultimate Diesel Zapfsäulen – Bild: CarWiki
Die Reichweite: Aral Ultimate Diesel im Vergleich mit normalem Diesel
37 Kilometer mehr Reichweite bei einer regulären Reichweite von 850 Kilometern pro Tankfüllung ergeben laut Aral eine versprochene Steigerung von 4,3 Prozent.
In unserem Test erzielten beide Fahrzeuge bei unverändertem Streckenprofil über 5000 Kilometer mit Ultimate Diesel folgende Ergebnisse:
- Audi A4 3.0 B9 TDI, 6 Zylinder, AdBlue, 272 PS: 3,1 Prozent mehr Reichweite bei einem Langzeit-Durchschnittsverbrauch von 7,5 Litern / 100 km.
- VW Polo 9N2 1.4 TDI, 4 Zylinder, 70 PS: 2,3 Prozent mehr Reichweite bei einem Langzeit-Durchschnittsverbrauch von 5,1 Litern / 100 km.
Mehrkosten des Ultimate Diesel
Bezieht man nun die Mehrkosten unseres Tests bei allen Tankfüllungen von Aral Ultimate Diesel im Vergleich zum normalen Aral Diesel mit ein, lagen diese bei durchschnittlich 9,2 Prozent über einen Zeitraum von fast 4 Monaten.
Betrachtet man nur Reichweite und Mehrkosten, so ergab sich für uns mit beiden Fahrzeugen kein Mehrwert durch Aral Ultimate Diesel, da der Verbrauch nicht signifikant genug gesunken war, um die Mehrkosten von mehr als 9 Prozent zu rechtfertigen.
Hat man mit Aral Ultimate Diesel mehr Leistung?
Diese Frage können wir, was unseren Test betrifft, nur subjektiv beantworten – denn wir waren mit keinem der Testfahrzeuge auf dem Leistungsprüfstand. Interessante Werte aus einem Labortest finden Sie allerdings im nächsten Abschnitt.
- Audi A4 B9: Minimaler Unterschied spürbar, sowohl im Anzug, als auch in der Laufruhe, allerdings erst nach der 3. Tankfüllung. Eventuell durch die Additive ausgelöst.
- VW Polo 9N2: Kein Unterschied spürbar, weder im Anzug noch in der Endgeschwindigkeit. Gefühlt aber eine bessere Laufruhe, besserer Kaltstart im Winter.
Aral Ultimate Diesel im Labortest
Die „Autozeitung“ hat einen ähnlichen Test mit einem Skoda Octavia und einem ML 320 CDI durchgeführt – hierbei gab es folgende Erkenntnisse (auch im Labor bestätigt):
- Leichte Einsparungen beim Verbrauch sind mit Ultimate Diesel möglich
- Der Abgastest ergab, dass die Kohlenmonoxidemissionen tatsächlich um bis zu 50 % reduziert wurden
- Eine leichte Leistungssteigerung konnte ebenfalls festgestellt werden
Unser Fazit zu Aral Ultimate Diesel
Rein rechnerisch machte der Aral Ultimate Diesel in unserem Test keinen Sinn, denn die Mehrkosten ließen sich nicht gewinnbringend mit der nur leicht gestiegenen Reichweite gegenrechnen. Glaubt man den Labortests (siehe oben), verbessern sich allerdings tatsächlich die Abgaswerte und auch die Motorreinigung soll laut einigen Experten positive Langzeiteffekte hervorbringen.
Somit sind wir beim neueren und leistungsfähigeren Dieselfahrzeug unseres Tests, also dem A4 3.0 TDI, tatsächlich hin- und hergerissen, was das Schlussfazit angeht. Hier könnte sich Aral Ultimate Diesel tatsächlich langfristig lohnen, wenn man sich neben den oben getesteten Effekten auch eine längere Motorlebensdauer vom Premium Kraftstoff verspricht.
Beim VW Polo 9N2 werden wir in Zukunft weiterhin normalen Diesel bei einer freien Tankstelle zapfen.
Shell V-Power Diesel im Test: Erfahrungen und Unterschiede
Auch bei Shell wirbt man mit Vorteilen des Premium Diesels durch eine höhere Cetanzahl, also eine bessere Zündung und eine effiziente Motorreinigung.
Im V-Power Diesel sind bis zu 5 Prozent synthetischer Kraftstoff enthalten (Gas-to-Liquid). Dieser soll vor allem die Emissionen verbessern und auch den Motorlauf ruhiger machen.
Hält der Shell V-Power Diesel, was er verspricht? Quelle: Screenshot Shell Website
Allerdings verzichtet Shell im Gegensatz zu Aral darauf, eine bestimmte Angabe hinsichtlich einer größeren Reichweite zu machen.
Hier ist das Schema also klar: Der Verbraucher soll etwas für seinen Motor tun – die Additive sind der groß angepriesene Mehrwert.
Aber ist das den Aufpreis auch wirklich wert? Unsere Ergebnisse zeigen – Nein!
Die Reichweite: Shell V-Power Diesel im Vergleich zum normalem Fuel-Save-Diesel
In unserem Test erzielten beide Autos bei unverändertem Streckenprofil über 5000 Kilometer mit Shell V-Power Diesel folgende Ergebnisse:
- Audi A4 3.0 B9 TDI, 6 Zylinder, AdBlue, 272 PS: 1,4 Prozent mehr Reichweite bei einem Langzeit-Durchschnittsverbrauch von 7,6 Litern / 100 km.
- VW Polo 9N2 1.4 TDI, 4 Zylinder, 70 PS: 1,2 Prozent mehr Reichweite bei einem Langzeit-Durchschnittsverbrauch von 5,1 Litern / 100 km.
Die Mehrkosten von Shell V-Power Diesel
Noch höher als beim Test des Aral Ultimate Diesels waren die Mehrkosten bei Shell, wo der V-Power Diesel im Vergleich zum Fuel-Save-Diesel im Schnitt um 9,8 Prozent teurer war.
Somit ergab sich noch deutlicher als beim Aral Test, dass der V-Power Diesel, rein auf Mehrkosten und Reichweite bezogen, keinen gewinnbringenden Effekt hat.
Bringt der V-Power Diesel eine Mehrleistung?
Hier machen wir es kurz: Bis auf einen ruhigeren Motorlauf und einen leicht besseren Kaltstart beider Fahrzeuge konnte weder am Audi noch am Polo in unserem Test eine subjektive Mehrleistung festgestellt werden.
Shell V-Power Diesel im Labortest
Was den oben genannten Test der Autozeitung angeht, so schneidet der V-Power Diesel im Vergleich zum Sprit von Aral auch im Labor schlechter ab:
- Die Ingenieure konnten keine Mehrleistung beim V-Power Diesel feststellen
- Auch bei der Reichweite konnten mit V-Power keine positiven Ergebnisse gemessen werden
- Die Kohlenmonoxidemissionen wurden ebenfalls um bis zu 50 % reduziert, allerdings stiegen die Stickoxid-Emissionen im Vergleich mit normalem Diesel sogar an.
Unser Fazit zum Shell V-Power Diesel
Wenn Sie die Test- und Laborergebnisse evaluieren, sehen Sie schnell, dass sich außer einem ruhigeren Motorlauf und besseren Kaltstarts keinerlei positive Effekte ergeben konnten.
Somit macht es aus unserer Sicht keinen Sinn, regelmäßig Shell V-Power Diesel zu tanken.
Wir konnten mit Shell V-Power Diesel keine messbar positiven Effekte im Test feststellen. Bild: Von Blademaster88 selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, Link
Gesamtfazit: Aral Ultimate Diesel oder Shell V-Power Diesel?
Die grundsätzlichen Effekte von Premium Diesel sind neben der schwer messbaren Wirkung der Additive eher als wenig gewinnbringend anzusehen.
Wer eine mögliche Verbesserung der Additive ausnutzen möchte, der muss auch nicht durchgängig Premium Diesel tanken, um diesen Effekt zu erzielen.
Bei der Frage: „Ultimate Diesel oder V-Power“ sollte unseren Ergebnissen zufolge der Ultimate Diesel von Aral getankt werden – dort konnten wir neben den prozentual geringeren Mehrkosten auch kleine positive Nebeneffekte wie eine minimal bessere Leistung und eine geringfügig höhere Reichweite beobachten.
Erfahrungsberichte von Dieselfahrern mit Aral Ultimate und Shell V-Power Diesel
(Opel Insignia B)
(VW Amarok)
(Audi A6 4G)
(Audi SQ5 Competition)
(VW Golf 5)
(Mercedes ML)
(Renault Megane 4 GT)
(Renault Koleos)
(VW T5 2,5 TDI)
(Skoda Superb 3T)
(Mazda CX-5)
(Skoda (Modell unbekannt))
(Hyundai i40 1.7 CRDI)
(Mazda CX-5)
(Mazda 6)
(Mercedes E-Klasse)
(Skoda Octavia RS)
(Audi A5)
(Hyundai i40)
(Fahrzeug unbekannt)
(Skoda Octavia 2.0 TDI)
(BMW 525d)
(Renault Scenic)
CarWiki Autor: Janne
Quellen:
- Aral Website / Datenblätter zum Ultimate Diesel
- Shell Website / Datenblätter zum V-Power Diesel
- Pressebericht zum Autozeitung-Test