Der Mercedes M272 Motor | Technische Daten, Probleme, Haltbarkeit & Fahrzeugliste

In diesem Artikel behandeln wir den Mercedes M272 Motor – dabei gehen wir neben allgemeinen Informationen und technischen Daten auch auf bekannte Probleme und die Haltbarkeit dieses Triebwerks von Mercedes ein.

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Allgemeine Informationen zum Mercedes M272 Motor

Der M 272 ist ein Ottomotor von Mercedes-Benz mit sechs Zylindern, die in V-Anordnung angeordnet sind. Seit 2004 wird er in den meisten Mercedes-Benz-Pkw-Modellen als Saugmotor mit klassischer Saugrohreinspritzung angeboten, insbesondere seit 2006 in der CLS-Klasse auch mit Direkteinspritzung (CGI), nachdem die neue SLK-Klasse (Baureihe R 171) eingeführt wurde.

Der M 272 ist eng verwandt mit dem V8-Zylinder-Ottomotor M 273, der im gleichen Entwicklungszyklus entstand. Deshalb weist auch der M 272 den für Sechszylinder-V-Motoren untypischen Zylinderbankwinkel von 90° auf, was eine zusätzliche Ausgleichswelle erforderlich macht.

Im Gegensatz zu ihren Dreiventil-Vorläufern M 112 und M 113 verfügen die Motoren M 272 und M 273 über vier Ventile, eine zentral angeordnete Zündkerze pro Brennraum und zwei kettengetriebene Nockenwellen je Zylinderbank (DOHC).

Die Ventile werden über Rollenschlepphebel mit feststehendem hydraulischem Ventilspielausgleich betätigt. Sowohl die Einlass- als auch die Auslassnockenwellen können stufenlos in der Phase verstellt werden. Zudem verfügen die Motoren über ein Schaltsaugrohr mit zwei schaltbaren Längen der Kanäle zu den einzelnen Zylindern.

Der Motorblock des M 272 besteht aus Leichtmetall und enthält eingegossene Zylinderlaufbuchsen aus einer Al-Si-Legierung. Die Kurbelwellenlagerdeckel aus Grauguss sind seitlich verschraubt, um den Motorblock zu stabilisieren.

Der Zylinderbankwinkel beträgt 90°, und die geteilten Hubzapfen der Kurbelwelle sind nebeneinander ohne Zwischenwange platziert. Über der Kurbelwelle im Zylinder-V befindet sich, ähnlich wie beim Vorläufer, eine Ausgleichswelle, die gemeinsam mit den Nockenwellen durch eine Doppelhülsenkette angetrieben wird, um die freien Massenkräfte erster Ordnung zu beseitigen.

Mit Ausnahme der Sportmotor-Variante sind in die Saugrohre einschwenkbare Tumble-Klappen eingebaut, die bei Teillast eine Verwirbelung des Gemischs erzeugen und dadurch eine schnellere und gleichmäßigere Verbrennung ermöglichen.

Dies führt auch zu einem höheren Abgasanteil im Gemisch, der durch die Verstellung der Auslassnockenwelle gesteuert wird. Diese „innere Abgasrückführung“ ermöglicht einen höheren Wirkungsgrad durch Entdrosselung und eine höhere effektive Verdichtung aufgrund der größeren Zylinderfüllung.

Quelle: Wikipedia

Mercedes M272: Technische Daten

Motorbezeichnung* Bohrung × Hub Hubraum Verdichtung Leistung
bei Drehzahl
Drehmoment
bei Drehzahl
M 272 KE 25 88,0 × 68,4 2496 11,2 : 1 150/204 bei 6100 245 bei 2900–5500
M 272 KE 30 88,0 × 82,1 2996 11,3 : 1 170/231 bei 6000 300 bei 2500–5000
M 272 KE 35 92,9 × 86,0 3498 10,7 : 1 190/258 bei 6000 340 bei 2500–5000
M 272 KE 35 10,7 : 1 200/272 bei 6000 350 bei 2400–5000
M 272 DE 35 (CGI) 12,2 : 1 215/292 bei 6400 365 bei 3000–5100
M 272 KE 35 Sportmotor (R 171) 11,7 : 1 224/305 bei 6500 360 bei 4900
M 272 KE 35 Sportmotor (R 230) 10,5 : 1 232/316 bei 6500 360 bei 4900

* Motorbezeichnung ist wie folgt verschlüsselt: M = Motor (Otto), Baureihe = 3-stellig, KE = Kanaleinspritzung, DE = Direkteinspritzung, Hubraum = Deziliter (gerundet)

Quelle der Tabelle: Wikipedia

Mercedes M272: Bekannte Probleme & Haltbarkeit

Dieser Motor wurde hauptsächlich mit dem Automatikgetriebe 7G-Tronic angeboten, war aber auch mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe erhältlich, beispielsweise im SLK R 171. Generell gilt dieser Motor als zuverlässig, wobei die ersten Versionen bis einschließlich Motornummer 2729..30 46899 (ungefähr Mitte/Ende 2006) einen erhöhten Materialverschleiß mit einem Kettenrad an der Ausgleichswelle hatten.

Des Weiteren ist die teils in Kunststoff ausgeführte Mechanik der Tumble-Klappen im Saugrohr nach einigen Jahren anfällig für Defekte, insbesondere wenn Öl den Kunststoff beschädigt, was die erwartete Lebensdauer verringern kann.

Der M272-Motor ist für einige weitere Probleme bekannt, darunter:

  • Ölverlust. Der M272-Motor kann Öl verlieren, insbesondere an den Öldichtungen.
  • Thermostatprobleme. Der Thermostat des M272-Motors kann ausfallen, was zu einer Überhitzung des Motors führen kann.
  • Wasserpumpenprobleme. Die Wasserpumpe des M272-Motors kann ausfallen, was zu einem Motorschaden führen kann.
 

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Fahrzeugliste zum Mercedes M272 Motor

Der M 272 wird in verschiedenen Modellen wie der C-, E- und S-Klasse eingesetzt, sowie in CLS, CLK, SLK und SL. Er findet auch Anwendung in der R-Klasse und in den Geländewagen GLK und ML. Darüber hinaus wird er im Sprinter W 906 und im Vito/Viano als 3,5 Liter mit 190 kW (258 PS) eingesetzt.

Mercedes bietet den M 272 in sechs verschiedenen Ausführungen an:

  • M 272 KE 25: Modellbezeichnung „230“ bzw. „250“
  • M 272 KE 30: Modellbezeichnung „280“ bzw. „300“
  • M 272 KE 35: Modellbezeichnung „350“
  • M 272 KE 35: Modellbezeichnung „350 Sportmotor“
  • M 272 KE 35: Modellbezeichnung „S 400 Hybrid“ mit 205 + 15 kW (279 + 20 PS)
  • M 272 DE 35: Modellbezeichnung „350 CGI“

Die CGI-Variante des 3,5-Liter-Motors wurde im CLS und ab Ende 2007 auch in der E-Klasse Baureihe 211 und deren Nachfolger-Baureihen 212/207 angeboten.

Seit Anfang 2008 werden sowohl der SLK (R171) als auch der modellgepflegte SL (R230 Mopf 2) mit einem neuen 3,5-Liter-Sportmotor angeboten. Dieser besitzt die normale Saugrohreinspritzung, wurde jedoch in der Leistung gesteigert (u. a. durch Anhebung der maximalen Drehzahl) und leistet zwischen 224 und 232 kW (305–316 PS).

Hintergrund zum Sportmotor: Die modernere CGI-Maschine ist bauartbedingt etwas höher und passt daher nicht unter die flache Motorhaube des Roadsters.

Quellen dieses Artikels

  1. Wikipedia / Ultimatespecs
  2. ADAC Pannen- und Mängelberichte
  3. TÜV & DEKRA Berichte

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