Kurbelwellensensor defekt | Symptome, Ursachen & Kosten beim Wechsel | Kann man trotzdem weiterfahren?

Ein modernes Auto ist ein Wunderwerk der Technik, gespickt mit unzähligen Sensoren und Steuergeräten. Auch der Kurbelwellensensor ist ein wichtiger Bestandteil davon.

Sollte es im Laufe der Jahre zu einem Defekt am Kurbelwellensensor kommen, was keine Seltenheit ist, drohen unterschiedliche Probleme und sogar ein Motorausfall.

Das kleine Bauteil, das kaum größer als eine 2-Euro-Münze ist, wird für den reibungslosen Betrieb zwingend benötigt.

CarWiki.de erklärt die Funktion des Sensors, mögliche Anzeichen und Symptome, die auf einen defekten Kurbelwellensensor hindeuten, sowie alle Notwendigkeiten und Kosten, die im Fall der Fälle auf Sie zukommen.

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Notwendigkeit und Funktion des Kurbelwellensensors

Der Kurbelwellensensor, auch als OT-Geber oder Kurbelwellendrehzahlgeber bekannt, ist dafür zuständig, die Position der Kurbelwelle und die Motordrehzahl zu ermitteln. Diese Informationen sind für einen optimalen Motorlauf unverzichtbar, damit Einspritzdauer und -beginn des Kraftstoffs perfekt auf die jeweilige Situation abgestimmt werden können.

Beim Kurbelwellensensor handelt es sich vereinfacht um eine Kombination aus Magnet und Spule, die Änderungen des Magnetfelds erkennen. Der Sensor ist in Reichweite des Schwungrads montiert, das Zähne (aus Eisen oder Stahl) besitzt und die entsprechenden Veränderungen des Magnetfelds verursacht.

Dadurch wird eine Spannung induziert. Je nach Drehzahl des Schwungrads ändert sich die Frequenz der Spannung, die vom Kurbelwellensensor ermittelt und an das Steuergerät weitergegeben wird.

Symptome / Anzeichen eines defekten Kurbelwellensensors

Es gibt verschiedene Anzeichen und Symptome, die auf einen defekten Kurbelwellensensor hindeuten. Wichtiger Hinweis: Nicht alle Merkmale, die wir im Folgenden auflisten, lassen sich zwingend auf einen Defekt des Sensors zurückführen. Ein Motor, der sich nicht mehr starten lässt, kann beispielsweise auch die Ursache entladener Batterien sein.

  1. Der Motor lässt sich nicht mehr starten.
  2. Der Motor stirbt bei laufendem Betrieb ab.
  3. Die Motorkontrollleuchte im Bildschirm blinkt.
  4. Der Motor läuft unruhig und ruckelt stark.
  5. Im Fehlerspeicher sind Meldungen hinterlegt.

Ursachen für einen defekten Kurbelwellensensor

Zu den häufigsten Ursachen für einen fehlerhaften Kurbelwellensensor gehört der allgemeine Verschleiß, dem das Bauteil bei regelmäßiger Nutzung ausgesetzt ist.

Infolge von Vibrationen und thermischen Belastungen ist es nicht unüblich, dass der Kurbelwellensensor im Laufe der Jahre den Dienst quittiert. Auch ein Kurzschluss oder Schäden am Schwungrad können dazu führen, dass die Funktionalität des Sensors gestört wird.

Je nach Fahrzeug und Bauart ist der Kurbelwellensensor nicht ausreichend vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt. Starke Verschmutzungen können ebenfalls dazu führen, dass der Sensor die Position des Schwungrads nicht mehr erkennt.

Oxidierte Kontakte und beschädigte Kabel (beispielsweise durch Marderbisse) sind vor allem im Alter nicht untypisch.

 

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Kann man mit einem kaputten Kurbelwellensensor weiterfahren?

Wenn die Funktion des Kurbelwellensensors lediglich gestört ist, der Motor allerdings noch läuft, ist die Weiterfahrt möglich – allerdings sollten Sie schnellstmöglich einen Termin der Werkstatt vereinbaren, bevor sich das Auto nicht mehr starten lässt oder in den Notlauf wechselt.

Außerdem können teure Folgeschäden niemals ausgeschlossen werden.

Ist der Kurbelwellensensor kaputt und liefert daher gar keine Signale an das Steuergerät, ist der Weiterfahrt in der Regel unmöglich. Der Motor lässt sich nicht mehr starten oder stirbt direkt ab.

Dann ist es unumgänglich, Pannendienst oder Werkstatt zu informieren, um das Auto abschleppen zu lassen.

Wie lässt sich ein defekter Kurbelwellensensor prüfen?

Es ist möglich, die Funktion des Kurbelwellensensors zu prüfen. Neben dem Auslesen des Fehlerspeichers, was in der Werkstatt mit speziellen Diagnosegeräten passiert, lässt sich der Sensor auch mit einem handelsüblichen Multimeter kontrollieren. Dazu muss das Bauteil allerdings ausgebaut werden.

Wichtig: Die Prüfung klappt nur, wenn es sich um einen Induktivgeber handelt! Einige Fahrzeuge verwenden einen sogenannten Hallgeber, der beim Anschluss des Ohmmeters beschädigt werden könnte!

Im Zweifel sollten Sie die Funktion des Kurbelwellensensors nicht selbst überprüfen.

Sind Sie sich allerdings sicher, können Sie wie folgt vorgehen: Induktivgeber besitzen in der Regel einen zweipoligen Stecker. Mit dem Ohmmeter lässt sich der Innenwiderstand des Kurbelwellensensors messen.

Bei Werten zwischen 200 und 1.000 Ohm ist das Bauteil noch funktionsfähig. Zeigt das Multimeter einen Widerstand von 0 Ohm an, liegt ein Kurzschluss vor. Lässt sich kein Widerstand ermitteln, ist die Verbindung unterbrochen.

Was kostet der Wechsel eines Kurbelwellensensors?

Es ist nicht schwer, den Kurbelwellensensor zu wechseln. Ungeübten Schraubern wird dennoch ein Besuch in der Fachwerkstatt empfohlen! Je nach Fahrzeug müssen Zusatzaggregate ausgebaut werden.

Außerdem wird der Kurbelwellensensor nicht selten mit dem Nockenwellensensor verwechselt. Ein geübtes Auge weiß daher genau, was zu tun ist.

Eine Reparatur des Kurbelwellensensors wird in der Regel nicht vorgenommen, sofern der Defekt nicht sichtbar ist oder eine starke Verschmutzung vorliegt.

Ein neuer Kurbelwellensensor kostet zwischen 30 und 200 €, je nach Hersteller und Bauart – der Wechsel nimmt etwa 30 bis 90 Minuten in Anspruch, sodass Arbeitskosten bis zu 200 € entstehen.

Der Wechsel eines Kurbelwellensensors kostet in Summe also weniger als 500 €.

Sönke Brederlow

Journalist/Ingenieur/Rennfahrer

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